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06.11.15

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Kann ich meinen Hund Vegetarisch oder Vegan ernähren?

Grundsätzlich möchten wir festhalten, dass es für den Wolf unmöglich ist sich rein vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. Bei einem Hund sehen wir da aber schon sehr große Unterschiede.

Dies wurde auch in den 1980ern durch den Genforscher Erik Axelsson (Science for Life Laboratory, Department of Medical Biochemistry and Microbiology, Uppsala University, 75237 Uppsala, Sweden, in Zusammenarbeit mit Broad Institute of Massachusetts Institute of Technology, die Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts, die Grimsö Wildlife Research Station, Department of Ecology, die schwedische Universität of Agricultural Science, und dem Department of Forestry and Wildlife Management, Faculty of Applied Ecology and Agricultural Sciences, Hedmark University College in Norwegen) in enger Zusammenarbeit mit einer Gruppe von Genetikern und Evolutionsforschern festgestellt, dass der Hund Stärke und Kohlenhydrate 5mal so gut verdauen kann wie der Wolf.

Um aufkeimenden Verschwörungstheoretikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, die Industrie hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Finger mit im Spiel. An diesem Punkt war die Herstellung von Hundenahrung noch an so einem Anfangspunkt in Deutschland, dass erst langsam die großen Konzerne gesehen haben, welches Umsatzpotential in diesem Markt steckt.

Die Forscher kamen darauf diese Studie durch zu führen, da zu diesem Zeitpunkt der Hund natürlich fast vegetarisch ernährt wurde. Man wollte einfach sehen, wie sich der Hund in der Evolution vom Wolf, einem Kulturflüchter zu einem Kulturfolger entwickelt hat. Entscheidend für diese Entwicklung war eine Umstellung seines Verdauungstraktes. So dass er sehr wohl mit der zu dieser Zeit vorherrschenden Ernährungsweise des Menschen zurechtkam.

Denn noch vor 100 Jahren war es nicht so üblich wie heute ein Stück Fleisch auf dem Teller zu haben. Es ist auch nicht vorstellbar, dass man das Hausschwein geschlachtet hat, nur damit der Hund Fleisch bekommen hat. Ich stelle mir gerade vor wie der Vater dasteht und sagt, Kinder es wird nun für lange Zeit keine Milch mehr geben, denn unser Hund hat Hunger und wir müssen die Kuh schlachten. Es ist mir egal, ob euch dann das Calcium für euren Knochenaufbau fehlt, aber unser Hund ist ein Wolf und der braucht Fleisch… Natürlich habe ich noch keinen Wolf gesehen, der an einem Weizenfeld steht und sich sattfrisst, wie es uns ein bekannter Hersteller so anschaulich darstellt. Aber im Gegenzug gehen wir Menschen auch nicht auf die Bäume und essen Blätter, nur weil unsere nächsten Artverwandten dies tun. Diese und ähnliche Argumentationen muss man kritisch gegenüberstehen, da man durch solch eine Argumentation die Evolution ganz außer Acht lässt und Darwin Lügen straft. Wir halten einfach fest, dass man sich bis in die Anfänge dieses Jahrtausends wenig Gedanken gemacht hat ob es dem Hund gut tut Weizenprodukte oder allgemein kohlenhydrathaltige Lebensmittel zu sich nimmt und vor allem wie viel. Er wurde mit dem gefüttert, was man übrig hatte und ihm nicht schadete.

So waren noch bis in die 90er Jahre bei Bubeck die Flockenmischungen namens Asta und Perfekt die einzige Vollnahrung, einmal für den normal aktiven und einmal für den stark aktiven Hund. Hier hatte man eine Vollahrung, die, wenn man genau hinsah zu 80% aus Flocken bestand und dann wurden Rindergrieben untergemischt. Auch hier erreichte man einen Proteingehalt von ca. 20% Rohprotein. Aber es war auch nicht unüblich den Hund tagelang nur mit Hundekuchen (ohne Fleischanteil) und Flockenmischungen (auch ohne Fleischanteil) zu füttern. Aber man hat immer auf einen ausreichenden Fettanteil geachtet. Ob nun mit Öl oder Schmalz. Denn daraus zieht der Hund seine Energie. Die Proteine sind nur dazu da den Hund beim Muskelaufbau und der Muskelregeneration zu unterstützen. Denn wenn der Hund seine kurzfristige Energie aus Proteinen gewinnen muss, kommt es im Körper zu einem Spaltungsprozess in dem ein Abfallprodukt - der Ammoniak entsteht - und dieser wird über die Nieren ausgeschieden. Bei zu viel Ammoniak im Körper kann es auch zu Schädigungen der Nieren führen. Aus diesem Grund sollte der Hund in ausreichender Menge Fett zu sich nehmen. Hochwertige Fette! Auch aufgeschlossene Kohlenhydrate und Stärke kann der Hund, im Gegensatz zu dem Wolf, sehr gut in Energie umwandeln. Somit ist bei Erwachsenen und älteren Hunden eine teilweise vegetarische oder vegane Ernährung nicht schädlich.

Jedoch warnen wir davor dies auch bei sich noch im Wachstum befindlichen Hunden umzusetzten. Diese benötigen, wie Studien belegen, tierisches Eiweiß und Calcium. Damit Muskeln und auch Knochen gesund wachsen können und der Körper mit allen Nährstoffen versorgt ist.

Es ist das Gleiche wie bei unseren eigenen Kindern. Ohne die Versorgung mit Milch in den ersten wichtigen Wachstumsjahren kann es zu schweren Schädigungen des Knochenapparates kommen. Dies könnte natürlich ausgeglichen werden, wenn die Mütter bis zu dem 12. Lebensjahr das Kind stillen…Natürlich utopisch! Man hat wie schon erwähnt, sich selbst in ärmlichsten Verhältnissen eine Kuh für die Kinder gehalten, damit diese gesund und ohne Mangelerscheinungen aufwachsen können.

Ich halte fest, dass es natürlich nicht unmöglich ist einen Hund teilweise vegetarisch oder vegan zu ernähren. Jedoch sollte immer mal wieder in regelmäßigen Abständen dem Hund Fleisch zugeführt werden. Hier auch nicht unbedingt bestes Filet, welches natürlich auch gesund ist. Der Hund benötigt auch all die leckeren Nebenerzeugnisse mit ihren wichtigen Gesundheitseigenschaften…

Bindegewebe:
Haut
Pansen...

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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