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13.02.19

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Zum Wohle der Hunde: Pfötchen weg von Schokolade und Salami

Ach so ein lieber Schatz! Wie süß er doch wieder das Geschehen in der Küche und am Esstisch beobachtet, dabei die Öhrchen spitzt und sogar Männchen macht! Das berühmte Motto, dass „Einmal“ ja schließlich „kein Mal“ ist, ist die willkommene Ausrede für den Tierhalter mit Herz, sich erweichen zu lassen, dem Vierbeiner ein Leckerli vom Tisch oder aus dem menschlichen Kochbereich zu reichen – und dieser lässt sich das natürlich auch schmecken. Die Summe aus diesen Einmaligkeiten ergibt dann Hunde mit Übergewicht, die nicht selten auch noch krank sind – und die Erkrankungen kommen wahrlich nicht immer nur von der anerzogenen Gefräßigkeit, der übrigens nur einer eigenverantwortlich nachgibt: Der Tierhalter, der eigentlich keine Ausrede für diese Art der Tierquälerei  haben sollte. Auch unsichtbar für den Laien haben Fehlernährungen Folgen, die im schlimmsten Fall den Tod eines Tieres zur Folge haben können.

Dieser Artikel ist bewusst schroff formuliert, denn immer wieder wird Tierliebe mit dem Füttern verwechselt. Darunter leiden die Tiere nicht selten deutlich sichtbar, aber auch insgeheim, wie jeder Tiermediziner bestätigen wird. Wachrütteln muss man jene, die wirklich alles für ihr Tier geben wollen (und finanziell auch können), dabei aber beachtliche Fehler machen. Schütteln möchte man aber auch jene, die einerseits das Tierfutter nach dem „Hauptsache billig“ Prinzip einkaufen, andererseits aber so viel Wurst, menschliches Essen und Bonbons reichen, dass man vom Gegenwert dieser Beigaben nicht nur wirklich klasse Hundefutter kaufen könnte, sondern oftmals direkt noch einen zweiten Hund gesund und ausgewogen satt bekommen könnte.

Was ist schon dabei? Ist doch nur ein Stück Schokolade!

Wir Menschen belohnen uns mit Süßigkeiten aus den verschiedensten Gründen. Schnöder Appetit, aber auch Frust, Einsamkeit, Erfolg wie Misserfolg – einen Grund gibt es immer. Dann sitzen wir genüsslich kauend auf den Sofa, mampfen Kalorien in uns hinein und der Hund hockt daneben und schielt hungrig bettelnd nach Herrchens oder Frauchens Hand. Die tollsten Kunststücke fallen den Tieren ein, um das weiche Herz der Menschen zu überzeugen, falls das überhaupt nötig ist, denn ganz oft wird aus Solidarität sogar ohne Aufforderung des Hundes liebevoll geteilt. Gleiches gilt für das dick belegte Wurstbrot, von dem ein gebuttertes Eck mit dick Schinken oder Salami doch immer auch für Bello übrig sein muss – oder?

Zu viel Fett ist nicht nur für den Menschen schädlich – auch der Hund bekommt davon etliches zu viel auf die Hüften. Zudem kann der Hund mit Salz und anderen Gewürzen im Essen nicht so gut umgehen. Dass Zucker (aus jeder Art menschlicher Süßigkeiten, Kuchen und Kekse) für Hunde schädlich ist, sollte sich ja eigentlich herumgesprochen haben, es bewegt die Menschen nur leider nicht zum Umdenken. Dies betrifft dann das Gebiss, aber auch die sonstige körperliche Gesundheit der Tiere. Dies ist aber noch längst nicht alles der möglichen Negativ-Folgen der falsch verstandenen Liebe zum Hund: In vielen menschlichen Lebensmitteln sind auch Stoffe enthalten, die der Hundekörper gar nicht vertragen kann. Ein Beispiel von vielen: Die Schokolade. Diese besteht aus Fett und Zucker, enthält daneben aber beispielsweise auch Theobromin – für Hunde und Katzen eigentlich unverträglich. Dieser dem Koffein ähnliche Stoff bleibt im Körper der Tiere über Tage erhalten, da er nicht aufgespalten werden kann. Gibt man nun dem Hund jeden Tag ein Stückchen Schokolade, reichert sich dieser Stoff im Körper so sehr an, dass es bis zum Herzinfarkt kommen kann. Beim Verzehr einer größeren Menge könnte es sogar mehrere Tage nach der Aufnahme noch zu einem Infarkt oder zumindest anderen, desaströsen Herzproblemen kommen. Hält man sich das einmal vor Augen, sollte man eigentlich den klaren Entschluss fassen, dass man dem Hund viel mehr Liebe entgegen bringt, wenn man ihn artgerecht, zuckerfrei, fettarm und nicht mit menschlichen Lebensmitteln füttert.

Die Folgen von Übergewicht beim Hund

Wir Menschen neigen dazu, die Folgen unseres eigenen Übergewichts herab zu spielen. Doch es ist, wie es ist: Die Adipositas führt zu Gelenkbeschwerden, Herzerkrankungen, Diabetes mit all ihren schlimmen Folgen von Erblindung über Durchblutungsstörungen bis hin zu Nierenversagen und so weiter. Sie denken, das ist nicht immer so und mein Hund bleibt davon sicher verschont? Fragen Sie einmal Ihren Tierarzt nach den Auswirkungen des Übergewichts für den Hund. Da wird nichts beschönigt, nichts übertrieben – die nackte und schonungslose Wahrheit ist, dass Menschen und Tiere durch Übergewicht krank werden und viele Jahre des Lebens eingeschränkt und mit Leiden verbunden zu leben sind.


Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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