Wenn es um Trockenfutter für Hunde geht, liest man immer wieder, dass Hersteller Getreide in den Futtersorten einsetzen, da dies ein billiger Füllstoff sei. Es wird dabei angeführt, dass der Hund ja eigentlich gar keine Kohlenhydrate verwerten könne und man den Hund damit krank mache. Dies ist jedoch eine absurde und vor allem falsche Behauptung, denn unter Füllstoffen versteht man Rohstoffe, welche für den Hund ohne Wirkung sind und im besten Fall nur den Magen füllen. Aufgrund dieser Behauptungen wurde im Hundefutter in den letzten Jahren immer mehr darauf geachtet, vor allem Fleisch in den Zutatenlisten zu finden. Wäre dies tatsächlich so, könnte man Getreide als billigen Füllstoff bezeichnen. Dieser Mythos entstand in der Hundeernährung durch die Verwandtschaft mit dem Wolf und übereifrige Werbeagenturen in der Branche. Er entbehrt jedoch genauso jeder Grundlage wie der Vergleich des Menschen mit der Ernährungsweise des Schimpansen.
Um zu verstehen, warum diese Diskussion entstanden ist, muss man in die Geschichte schauen. Fleisch war schon immer bei Menschen und somit auch beim Hund ein rares Gut. Bevor man die Massentierhaltung perfektionierte und die Schlachtung industrialisierte, war Fleisch etwas Besonderes und oft gar nicht verfügbar. Bereits 1890 schrieb Vero Shaw in seinem Buch „Das illustrierte Buch vom Hunde“, dass man dem Hund doch zweimal die Woche Fleisch zufüttern solle und dabei darauf achten müsse, dass es nicht allzu sehr mit Maden befallen sei. Hier machte er keinen Unterschied in den Fleischteilen; es ging nur darum, überhaupt Fleisch zu geben. So ernährte man Hunde damals – und bis in die 1990er Jahre des 20. Jahrhunderts – vorrangig mit Hundekuchen und Getreideflocken. Fleisch in Dosen war lediglich an wenigen Tagen eine Zugabe. Noch die Nachkriegsgeneration maß Fleisch einen sehr hohen Stellenwert bei, da sie aus dem Mangel heraus agierte.
In der Hundeernährung wurde zudem vergessen, dass Hunde ihre Energie hauptsächlich aus Kohlenhydraten beziehen müssen. Kohlenhydrate wurden sogar regelrecht verteufelt, obwohl gutes, ordentlich verarbeitetes Getreide in der Ernährung des Hundes einen wichtigen Zweck erfüllt – es dient als bester und gesündester Energielieferant. Hunde können gesunde Energie nur durch Kohlenhydrate und Fette erzeugen. Energiegewinnung aus Proteinen, also beispielsweise Fleisch, ist zwar möglich, jedoch auf lange Sicht nicht gesund.
Ein zweiter Grund für die regelrechte Fleischhysterie liegt darin, dass Hunde in den letzten 20 Jahren immer kränker geworden sind. Sogar die Lebenserwartung der Hunde sinkt von Jahr zu Jahr. Dazu beigetragen hat hochindustriell hergestelltes Hundefutter. Moderne Herstellungsweisen wie die Extrusion haben Einzug in die Hundeernährung gehalten, und nun stellt man fest, dass hier Nebenwirkungen auftreten können. So wurde Hundefutter zwar billig und einfach für den Hundehalter zu verabreichen, doch der Hund leidet nun darunter.
Durch den massiven Anstieg angeblicher Allergien bei Hunden suchte man in den letzten Jahren krampfhaft nach Erklärungen. Findige Werbeagenturen entdeckten hier eine Marktlücke. Da kein renommierter Hundefutterhersteller den Wolf als Vorbild für die Ernährung des Hundes sah, kreierten sie eine attraktive Geschichte rund um das Fleisch. Hundehalter nahmen diese dankbar an, denn aus ihrer Schulzeit wussten sie noch, dass der Hund vom Wolf abstammt. Es entstanden Hundefuttersorten mit Wolfsabbildungen und Slogans wie „Zurück zur wilden Natur des Hundes“. Obwohl diese Strategie aus Sicht der Werbeagenturen erfolgreich war, gibt es dabei jedoch einen entscheidenden Haken.
Der Unterschied zwischen Hund und Wolf
Hunde wurden über 25.000 Jahre lang von Menschen mit deren Möglichkeiten ernährt, und ihr Organismus hat sich entsprechend angepasst. Tatsächlich wurden nur jene Tiere zu Hunden, die bereits genetisch dazu veranlagt waren, sich in der Nähe von Menschen wohlzufühlen und von deren Ernährung zu profitieren. Wölfe unterscheiden sich bereits in ihrer Scheu vor Menschen (Kulturflüchter), während Hunde Kulturfolger sind. Auch ihr Sozialverhalten unterscheidet sich gravierend: Wölfe verbringen etwa acht Stunden täglich mit der Jagd und nur drei Stunden mit Sozialpflege. Hunde zeigen, selbst ausgewildert, genau das Gegenteil. Zudem jagen Hunde als Hetzjäger, während Wölfe ihre Beute intelligent im Rudel einkreisen. Diese Fakten verdeutlichen die Absurdität des Vergleiches mit dem Wolf und fördern einen gesunden Blick auf den Hund in unserer Gesellschaft. Bei Bubeck ernähren wir Hunde bewusst ohne Bezug auf den Wolf – seit über 125 Jahren.
Warum ist Getreide in Verruf geraten?
Getreide ist in den letzten 15 Jahren sowohl in der menschlichen Ernährung als auch in der Hundeernährung in Verruf geraten. Dabei haben Menschen und Hunde über Tausende von Jahren gut davon gelebt. In den letzten Jahrzehnten wurden Nahrungsmittel immer ökonomischer und effizienter hergestellt und haltbar gemacht. Die extreme Haltbarkeit industriell hergestellter Produkte ist jedoch problematisch. Natürliche Nahrungsmittel verderben innerhalb weniger Tage; industriell hergestellte Produkte erscheinen über Monate frisch. Hier sollte jeder hinterfragen, ob der Körper diese künstlich haltbar gemachten Produkte vollständig verdauen und verwerten kann.
Bei Bubeck sprechen wir oft von „Klemmbausteinen“ als Analogie. Diese Bausteine bleiben über Generationen unverändert. Würden wir diese essen, könnten wir trotz hinzugefügter Vitamine keine gesunde Ernährung erwarten. Verdauung ist ähnlich dem natürlichen Verderbprozess: Nährstoffe werden durch Bakterien umgewandelt. Künstlich haltbare Nahrung könnte jedoch sogar Gifte entwickeln, die unsere Darmflora schädigen. Ohne eine intakte Darmflora kann der Darm weder Nährstoffe aufnehmen noch seine Funktion als wichtiges Organ des Immunsystems erfüllen.
Eine gesunde Darmflora ist für die Gesundheit des Hundes entscheidend. Daher setzt Bubeck auf traditionelles Backen von Teigen, die alle Zutaten bereits enthalten. Unsere Produkte werden langsam und schonend mindestens 40 Minuten bei über 80 Grad gebacken, statt im Schnellverfahren extrudiert zu werden.
Getreide/Kohlenhydrate für einen klaren Kopf
Getreide ist besonders wichtig für die geistige Fitness und Impulskontrolle des Hundes. Miller und Pattison (2015) konnten in einer Studie nachweisen, dass Hunde, die Kohlenhydrate erhielten, bei geistigen Aufgaben deutlich besser abschnitten. Mehr dazu findest du in unserem Artikel „Selbstbeherrschung bei Hunden oder wer sind diese Kohlenhydrate?“.
Literaturverzeichnis
Shaw, Vero. (1890). Das illustrierte Buch vom Hunde.
Miller, H.C., Pattison, K.F. (2015). The role of carbohydrates in canine impulse control.
Lass dich vom Bubeck-Fütterungskonzept überzeugen – seit 1893 für das Wohl deines Hundes. Mehr zu resistenter Stärke findest du in unserem neuen Artikel dazu, hier.