Wie bekomme ich meinen Hund stubenrein?

Wollen in einer Hund-Mensch Beziehung beide Seiten glücklich sein, muss der Hund erzogen, vor allem aber stubenrein sein. Ein nicht stubenreiner Hund stellt den Haushalt, in dem er lebt, vor hygienische Probleme. Selbst, wenn man noch so penibel putzt und die Hinterlassenschaften zeitnah entfernt, wird sich Kot und Urin auf Dauer unangenehm bemerkbar machen. Ein beißender Geruch entsteht. Selbst, wenn in einem Haushalt keine Teppiche vorhanden sind, dringt der Urin in die Fugen von Fliesen ein. Bei Holz- und Kunststoffböden mit feinen Fugen versinkt alles Flüssige – das Material saugt sich voll und steht mit der Zeit auf. Männliche Hunde heben ihr Beinchen auch an Mauerecken, Sofakanten und Tischfüßen – und alles wird schnell zu einer überaus deutlich vernehmbaren Geruchsbelastung. Durch Lüften und Duftsprays kann hier keine endgültige Abhilfe geschaffen werden.

Aus der Sicht des Hundes bedeutet die fehlende Stubenreinheit ein quasi dauerhaft schlechtes Gewissen, denn ohne Schimpfen geht kaum ein Malheur von Statten. Außerdem liegt es nicht im Naturell der Tiere, zwischen Kot und Urin ein zufriedenes Leben führen zu können. Aus hygienischen Gründen ist ein nicht stubenreiner Hund ein No-Go, denn Bakterien und Parasiten gehören zu den Exkrementen nun einmal dazu. Jeder Schritt mit Socken oder barfuß bedeutet, in Kleinstlebewesen spazieren zu gehen – die Hunde selbst schleppen die Einzeller mit ins Bett, auf die Couch und einfach überall hin.

Man muss unterscheiden zwischen dem natürlichen Wunsch des Hundes, sein Revier zu markieren und der Tatsache, dass ein Tier seine Notdurft verrichten muss. Gegen das Markieren gibt es einige Tricks, die mehr oder weniger helfen – doch um einen Hund stubenrein zu kriegen, muss man ihn liebevoll und mit Geduld dazu erziehen. Der „perfekte Hund“ meldet, wenn er „muss“ und weiß, wo er „darf“ und eben nicht. Dieses Wissen des Haustieres lässt sich sogar auf den Garten beziehungsweise bestimmte Bereiche darin (Sitzgruppe auf der Terrasse) ausweiten.

Menschliches Versagen

Sei es dass die Erziehung in Richtung Stubenreinheit unterlassen oder halbherzig durchgeführt wurde, oder dass die Lebensumstände einfach nicht für den Hund geeignet sind: Menschliches Versagen darf sich keinesfalls in Strafen für den Hund auswirken. Für ihn ist es unter Umständen Strafe genug, überhaupt in die Wohnung machen zu müssen – doch was bleibt dem armen Tier übrig, wenn es viele Stunden alleine zuhause ist, ohne die Möglichkeit, Gassi zu gehen. Der Natur Einhalt zu gebieten ist für Tiere ebenso nur in einem beschränkten Rahmen möglich, wie für Menschen. Jeder Mensch war schon einmal in der Situation, dringend zur Toilette zu müssen, während eine solche Vorrichtung aber meilenweit nicht in Sicht war. Irgendwann schmerzt das Bedürfnis und ab einem gewissen Zeitpunkt ist „Einhalten“ auch naturgemäß nicht mehr möglich. Wer sich einen Hund anschafft, obwohl er genau weiß, dass er mit Arbeitsweg zehn Stunden oder länger aus dem Haus ist, muss auch damit rechnen, dass das mit der Stubenreinheit nicht optimal funktioniert – und dass dies nicht die Schuld des Hundes ist.

Der Idealfall: Wann ist der richtige Zeitpunkt für das Training?

Hier gibt es nur eine einzige Antwort: ab der ersten Sekunde, in der das Tier ins Haus kommt. Und zwar ohne Ausnahme, ohne Aufschub und ohne Pause. Solange das Tier bei der Mutter ist, übernimmt diese die grundsätzliche hygienische Aufsicht und Erstausbildung. Von hier aus ist aber noch ein weiter Weg zu einem zuverlässig stubenreinen Hund. Am Anfang muss der Welpe sehr oft hinaus. Dabei muss gleich zu Anfang ein klarer Unterschied zwischen der Spielstunde im Freien und dem Gassi gehen gemacht werden. Nach dem Schlafen, nach dem Fressen und Saufen, nach dem Spielen: Das sind die Zeitpunkte, in denen der Hund rausgebracht werden muss. Lob für das verrichtete Geschäft und das absolute Ignorieren eines jeden Spielwunsches gehören zu den Grundsätzen für diese Erziehungsphase. Auch für die Nacht muss ein Schichtplan erstellt werden – alle zwei Stunden ist ein guter Plan, Abweichungen von dieser Regel ergeben sich aber je nach Hund und seinen Eigenschaften. Nur, wer dem Haustier die Gelegenheit gibt, es zu lernen, ein stubenreines Leben zu führen, schafft das auch. Einige wissenswerte Informationen helfen, dem Hund und dem Halter das Leben leichter zu machen. Hunde würden beispielsweise niemals freiwillig ihren Schlafplatz verunreinigen. Sie deswegen in der Nacht in eine gemütliche Box zu schicken, dabei aber auf regelmäßiges Ausführen zu achten, ist ein Hilfsmittel, das viele Hundehalter anwenden, um Malheurs zu vermeiden.

Keine Gewalt, keine unwürdigen Strafen!

Die Beziehung zwischen Hund und Mensch basiert auf Vertrauen und Liebe. Wer seinen Hund schlägt oder anschreit, verliert die wichtige Basis ganz schnell und wird es nur schwerlich schaffen, diese wieder zu 100 % aufzubauen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine Zeitung oder die Hand ist, mit der geschlagen wird. Auch ist der Inhalt von lautem Gebrüll irrelevant, da der Hund es nicht versteht, was gesagt wird. Nachträglich zu handeln macht sowieso keinen Sinn: Herrchen oder Frauchen kommen nach Hause, der Hund freut sich – erfolgt in diesem Moment eine Bestrafung für das In-die-Wohnung-Machen, bestraft man das Tier für seine Wiedersehensfreude. Das ist im Sinne der Erziehung zur Stubenreinheit absolut sinnfrei und zerstört nachhaltig das Verhältnis zu seinem Hund.

Geradezu widerwärtig und als Tierquälerei zu sehen ist das Vorgehen, das Tier mit seiner hochsensiblen Nase in die Hinterlassenschaft zu tunken. Das Tier muss sich die Nase wieder sauber lecken, hat den Geruch dennoch in der Nase hängen – und der Erfolg dieser Maßnahme ist fragwürdig. Lassen Sie sich als Hundehalter solche Tipps gar nicht erst in die Tüte kommen. Mit Geduld und Liebe, Konsequenz und natürlich Fleiß ist die Erziehung ebenso erfolgreich.

  • Schläge, Geschrei und andere Gewalt haben in der Hundeerziehung absolut nichts verloren!

Problemfall (älterer) Tierheimhund

Nur sehr selten bekommt man im Tierheim Hunde im Welpenalter. Ältere Hunde überhaupt noch stubenrein zu bekommen, ist sehr schwer und erfordert ein Übermaß an Geduld, Verständnis und Hingabe. Vor allem, wenn die Tiere aus einer schlechten Haltung stammen oder sogar als Straßenhunde lebten, werden sie in Sachen Stubenreinheit kaum eigenes Wissen mitbringen. Viel Lob und Belohnung für das funktionierende Geschäft an der richtigen Stelle zeigen auch dem älteren Tier – das hab ich richtig gemacht, das gefällt meinem neuen Menschen. Gerade Tierschutzhunde dürfen zumindest am Anfang nicht übermäßig alleine bleiben; sie müssen schlechte Erfahrungen verarbeiten und lernen, wie gut es einem Hund doch eigentlich bei guten Haltern gehen kann. Vertrauen schafft man nicht mit Strafen.

Bereits manifestiertes Fehlverhalten, und dazu gehört auch das In-die-Wohnung-Machen, ist aber mit der Zeit auszumerzen. Im Zweifelsfall kann sich jeder Hundehalter Hilfe bei Trainern und Therapeuten suchen, die Erfahrung auch mit älteren und nicht beziehungsweise falsch erzogenen Hunden mitbringen und das tägliche Zusammenleben einfacher machen.

Kategorien: Erziehung Hund

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