Rund um die OP: Was darf mein Hund und was nicht?

Muss ein Hund zu einem OP Termin, haben die Besitzer meistens Bauchschmerzen. Sie haben Angst, dass dem Liebling etwas passiert – Schäden durch eine Narkose sind auch bei einem Tierarzt oft schicksalshaft; es kann natürlich auch zu anderen Komplikationen, zum Beispiel Embolien kommen. Also möchte man natürlich alles tun, um es dem geliebten Freund so angenehm wie möglich zu machen. Dabei sollte man sowohl vor dem Termin, wie auch in den Tagen danach nichts machen, was dem Hund schaden könnte. Leider geschieht aber genau das durch falsch verstandene Tierliebe viel zu oft.

Gleich vorneweg: Egal, was in diesem Artikel steht – die Situation lässt sich nicht verallgemeinern und ist nicht bei jedem Hund gleich. Die medizinische Vorgeschichte, das Alter, die genaue Diagnose und natürlich der Allgemeinzustand des Tieres spielen eine wesentliche Rolle undmachen jede OP zu einem individuellen Vorgang. So ist zuallererst immer erst das zu befolgen, was der Tierarzt verordnet. Weiterhin muss man bei Unsicherheiten, was denn nun richtig ist und was nicht, lieber kein Risiko eingehen, sondern lieber in der Praxis anrufen oder vorbeischauen, um Rat des Experten einzuholen. Dennoch gibt es eine Dinge, die man befolgen muss und andere, die man vermeiden muss – und darüber wollen wir hier berichten.

Vor der Operation

Wird ein OP Termin für den Hund vereinbart, bekommt man vom Tierarzt klare Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat. Wann darf die letzte Mahlzeit erfolgen? Kann der Hund noch Wasser zu sich nehmen? Muss er vorbereitende Medikamente einnehmen? Dies sind klare Dinge, an die man sich auch in der größten seelischen Belastung einfach nur zu halten braucht. Der Tierarzt weiß ganz genau, was gut und richtig ist.

Es ist keine Schikane, dass der Vierbeiner am Abend vor der OP nichts mehr zu fressen – also auch kein Leckerli – mehr bekommen darf. Vielmehr soll vermieden werden, dass sich der Hund erbrechen muss, was durch das Narkosemittel schnell passieren kann. Dabei könnten Speisereste in die Luftröhre gelangen, das Tier könnte ersticken. Außerdem ist Übelkeit zu erwarten, die umso schlimmer wird, je später der Hund noch etwas zu fressen bekommen hat. Für den Hundebesitzer bedeutet dies, alles, was für den Hund interessant sein könnte, wegzuräumen: Katzenfutter, Schale mit Süßigkeiten, offener Komposteimer… der kleinste Diebstahl kann üble Folgen haben.

Alles andere läuft meistens wie gewohnt. Das Gassi gehen würde der Tierarzt nur in sehr speziellen Ausnahmen verbieten. Bis zum Betreten der Tierarztpraxis ist also der Tagesablauf, wie er immer ist.

Sehr wichtig: Ruhe bewahren!

Wer vor der Operation eines geliebten Haustieres kein mulmiges Bauchgefühl hat, wäre wohl als gefühlskalt zu bezeichnen. Unbedingt sollten es besorgte Tierhalter aber vermeiden, diese Nervosität auf den Hund (oder die Katze etc.) auszustrahlen. Wie immer ist es einfacher, Tipps zu geben, als sie zu befolgen, jedoch sollte man sich zusammen nehmen und am besten einfach so tun, als wäre alles, wie immer.

In mitleidsvollem Ton dem Rüden immer wieder zu erklären, dass er bedauernswerterweise ab morgen nicht mehr in der Liga der Männlichkeit mitspielen darf, wird das Tier ebenso verunsichern, wie hundert Küsse, unzählige Umarmungen oder gar ein weinendes Frauchen, das vor Sorgen fast vergeht. Sorgen Sie also für Ruhe, Alltäglichkeit und eine stressfreie Atmosphäre, um beim Hund kein emotionales Gefühlschaos (er spürt die Angst seiner Menschen und lässt sich davon anstecken!) anzurichten. Der gewohnte Schlafplatz, die Wasserschüssel am gewohnten Ort und nicht mehr Liebesbeweise, als sonst: So ist es für alle am einfachsten.

Der OP Tag

Mit der Ruhe vor dem Sturm ist es spätestens vorbei, wenn der Hund bemerkt, dass es in die Tierarztpraxis geht. Nur extrem wenige Tiere sind an diesem Ort ruhig. Ein zitternder, fahriger und in Tränen aufgelöster Mensch, der einem Fremden die Leine in die Hand drückt und verschwindet, ist eine Vorgehensweise, die dem Hund die Situation alles andere als leichter macht. Vielmehr fühlt er sich verlassen und das noch dazu an einem verhassten Ort. Deswegen sollte man mit dem Tierarzt vereinbaren, so lange wie möglich bei seinem Tier bleiben zu dürfen.

Oftmals achten aber auch die Tierärzte selbst darauf, dass Herrchen oder Frauchen als Vertrauensperson bis zum Einsetzen der Narkosewirkung anwesend sein dürfen. Das ist angesichts der ungewohnten Situation die stressärmste Lösung. Angst oder gar Panik beim Hund können sich negativ auf die Verträglichkeit der Narkose auswirken. Darum gilt: Durchdrehen vor Angst dürfen Herrchen und Frauchen erst, wenn der Hund es nicht mehr mitbekommen kann!

Das Abholen – schwieriger, als gedacht

Während man beim Abgeben meistens noch mit dem Hund an der Leine einfach in die Praxis geht, muss man bei der Abholung mit etwas schwierigeren Bedingungen rechnen. Oft sind die Tiere noch benommen und schläfrig, torkeln und gehen unsicher. Das bringt eine gewisse Gefahr mit sich, dass sich eine gerade genähte OP Wunde wieder öffnet. Deswegen sollte man am besten zu zweit sein, wenn der Liebling wieder nach Hause geholt werden kann. Je schwerer der Hund ist, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass man Hilfe dabei benötigt, ihn vorsichtig ins Auto zu heben. Nicht selten sind die Besitzer schweißgebadet, bis der Schatz daheim an Ort und Stelle gebracht wurde. Besondere Vorsicht gilt zum Beispiel bei Bauchwunden oder nach Gelenksoperationen. Alleine beim Heben des Hundes könnten Nähte aufplatzen – und das sollte tunlichst vermieden werden. Bei sehr schweren Hunden, die noch unter der Wirkung eines Narkosemittels stehen, hilft ein Tragetuch.

Normalität ist die beste Medizin

Die Hinweise, wann und vor allem was der Hund nach der Operation fressen darf, bekommt man vom Tierarzt. Unterschiede ergeben sich hier schon aus der Art der OP – Zähne ziehen bringt andere Voraussetzungen, als eine Kastration oder eine OP nach einer Magendrehung. Am OP-Tag selbst und mindestens den ersten Tag danach wird der Appetit bei den meisten Fellnasen ohnehin nicht so groß sein. Auch jetzt braucht der Hund Wasser – es sei denn, der Tierarzt sagt etwas anderes. Er darf natürlich nicht austrocknen.

Ein klein wenig Verwöhnen ist erlaubt, wenn der Liebling wieder völlig normal fressen darf. Ein wenig berücksichtigen sollte man aber, dass sich der Vierbeiner in den ersten Tagen weniger bewegen wird, als gewohnt. Wenig Aktivität wirkt sich auch auf die Darmtätigkeit aus, sodass es leichter zu Verstopfung kommen kann. Also muss man bei der Erholungskur für den Hund darauf achten, was der Tierarzt erlaubt, was der Hund verträgt und was nicht zu sehr ansetzt beziehungsweise verstopft.

Natürlich haben die Hunde nach einer Operation auch Schmerzen und verhalten sich deswegen anders, als gewohnt. Sie werden sich nur bewegen, wenn es sein muss, ansonsten viel ruhen oder schlafen. Sicher werden die Tiere nun jede Streicheleinheit besonders genießen – es könnte ihnen aber auch zu viel werden, wenn sie keine ruhige Minute haben und man sie mit Liebe und Körperkontakt überhäuft.

Leckschutz besorgen

Sollte die Operationswunde an einer Körperstelle sein, die der Hund mit der Schnauze erreichen kann, muss man unbedingt einen Leckschutz besorgen. Der natürliche Drang, sich seine Wunde zu lecken, muss kontrolliert werden, dass es nicht zu Infektionen oder einem Lösen der Fäden kommt. Früher gab es für diesen Schutz starre Halskrägen aus Kunststoff, die für die Tiere alles andere, als angenehm waren. Mittlerweile sind die Vorrichtungen bequemer – es gibt Modelle zum Aufblasen oder aus soften Materialien, die ihren Zweck gut erfüllen, ohne dass der Vierbeiner überall aneckt.

Unter Umständen kann auch ein Baby Body oder Strampelanzug helfen, das Lecken an der Wunde zu unterbinden. Für Verbandswechsel oder Wundbehandlungen bekommt man vom Tierarzt die entsprechenden Anweisungen oder Termine in der Praxis. Darüber hinaus darf man an der Wunde nichts manipulieren. Auf Geheiß des Veterinärs kommen eventuell Kühlpacks zum Einsatz, ansonsten sollte der Hund sich in einer nicht zu heißen, durchaus aber wohlig warmen Wohnung erholen dürfen, solange er das möchte.

Wichtig! An Medikamenten darf der Hund nur das bekommen, was der Tierarzt ausdrücklich verordnet hat. Finger weg von allen menschlichen Tabletten, Salben, Sprays und sonstigen Produkten – das kann böse enden!

Bild von alphatex auf Pixabay

Kategorien: Gesundheit Hund

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