Pheromone erleichtern das Leben mit einer Katze

Manche Änderungen der Lebensumstände, oft aber auch vermeintliche Kleinigkeiten können dafür sorgen, dass sich eine Katze nicht wohl fühlt. Sie verändert ihr Verhalten, auch gegenüber ihren Menschen oder Artgenossen und macht damit deutlich, dass sie mit etwas nicht zufrieden ist. Oftmals stehen Katzenbesitzer dem Problem relativ ratlos gegenüber, da sie nicht wissen, was der Katze im Magen liegt. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man mit Pheromonen arbeiten, damit das Wohlbefinden des Stubentigers sich wieder einstellt.

Was ist stressig für meine Katze?

Jede Katze ist ein Individuum und hat dementsprechend ihre eigene Gefühlswelt. Es gibt also keine Pauschalrezepte, wie sich eine Katze in welcher Situation verhält. Völlig verschieden und deswegen schwer zu erkennen sind die Auslöser für Stress, das daraus folgende (Fehl-)Verhalten und somit auch die Lösung des Problems.

  • Plötzliche Aggressionen: Jahrelang ein friedfertiger Zeitgenosse wandelt sich auf einmal zum vierbeinigen Rambo, der alles anfaucht, was ihm in die Quere kommt.
  • Unsauberkeit: Ohne erkennbare Krankheitsanzeichen (Blasenentzündung usw. vom Tierarzt abchecken lassen) uriniert die Katze nicht mehr ins Katzenklo, auch wenn dieses sauber ist und es eigentlich keinen ersichtlichen Grund (Unordnung, herumliegende Wäsche…) gibt.
  • Nahrungsverweigerung: War bisher die schönste Zeit des Tages die Mahlzeit im Napf, kommt die Mieze nun nicht einmal mehr hinter dem Ofen hervor, wenn es das Lieblings-Dosenfutter gibt.
  • Kratzen an Möbeln: Jahrelang reichte der Kratzbaum aus, um die Krallen abzuwetzen – doch seit einiger Zeit sind Tischbeine, Sofa, Schränke und Türkanten beliebte Alternativen.
  • Rückzug/ Scheu: War eine Katze Zeit ihres Lebens zutraulich und verschmust, könnte sie aufgrund von Stress auch mit mit Rückzug, ja sogar Zurückweisung reagieren, das heißt, sie flüchtet, wenn sie gestreichelt werden soll und sucht nicht mehr von selbst die Nähe zu ihren Menschen.
  • Krankheitszeichen: Sehr sensible Katzen reagieren mit richtigen Krankheitssymptomen auf anhaltenden Stress. Ds Fell wird schlecht, sie verlieren Gewicht oder ähnliches. Ein Besuch beim Tierarzt schließt organische Ursachen aus, der Verdacht auf psychosomatische Erkrankungen wird laut.

Was könnten die Ursachen für Stress sein?

Oft vertragen Katzen beispielsweise einen Umzug nicht sofort. Die neue Wohnung riecht anders, sieht anders aus. Dazu kommt das Chaos von Kisten einpacken und wieder auspacken, was sich erfahrungsgemäß über einige Tage hinziehen könnte. Ohne es böse zu meinen, wird die Katze in einem Zimmer eingesperrt, ein Vorgehen, das sie bisher nicht kannte. Sie darf auf einmal nicht mehr auf ihren gewohnten Freigang, denn wenn sie am Umzugstag nicht da ist, bedeutet dies eine Verzögerung. In der neuen Wohnung heißt es vielleicht auch erst einmal Hausarrest. Die Menschen sind so sehr mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, dass weder Zeit für Spielen, Kuscheln noch Probleme der Katze übrig bleibt. Das Tier fühlt sich allein gelassen und entwickelt Stress.

Die Anschaffung eines weiteren Haustieres nehmen manche Katzen (und Hunde) auf die leichte Schulter, während andere scheinbar daran verzweifeln. Mit Einfühlungsvermögen, gerechter Aufteilung aller materieller und emotionaler Zuwendungen und Geduld werden sich die meisten Tiere aber aneinander gewöhnen – die Stresssituation verschwindet nach und nach von selbst. Ein neuer Partner löst die gleichen Gefühle aus, wie ein Konkurrent an der Futterschüssel – ebenso Nachwuchs bei den Menschen etc.

Eher spontane Anlässe, sich Sorgen zu machen, sind vor allem Silvester mit seinen Raketen und Böllern, aber auch Partys in den heiligen Hallen der Katze. Tierarztbesuche stehen ebenso auf der Liste der Stressfaktoren, wie Reisen. Langes Alleinsein, zum Beispiel aufgrund eines Krankenhausaufenthaltes, kommen hinzu – selbst bei optimaler Versorgung mit Futter, Wasser und in Hinblick auf die Katzentoilette.

Was ist ein Pheromon?

Der Fachbegriff kommt aus der griechischen Sprache und setzt sich aus den Worten für überbringen (phérein) und erregen (hormān) zusammen. Man bezeichnet damit natürliche, vom Organismus selbst produzierte Signalstoffe, die über den Riechsinn Botschaften, zum Beispiel an andere Tiere, „versprühen“. Durch Pheromone kommunizieren Artgenossen, aber auch artverschiedene Tiere miteinander. Auch der Mensch produziert Pheromone.

Das gefürchtete „Markieren“ ist nichts anderes, als das Versprühen von Pheromonen, durch die zum Beispiel mitgeteilt wird: Hey, hier wohne ich, ich bin ein Kater und bin ein attraktiver Zeugungspartner. Durch Pheromone ist es möglich, bei der Katze ein entspannendes und wohliges Gefühl auszulösen. Über den Geruchssinn gelangt der Duftstoff ins Gehirn, wo damit begonnen wird, Stress abzubauen. Versprüht man in der Umgebung der Katze Pheromone, beruhigt dies das Tier und damit profitiert der Mensch von der Entspannung der Lage und dem Ende des Fehlverhaltens seines Stubentigers.

Anwendungsmöglichkeiten der Pheromone

Pheromon Präparate für Katzen kann man in der Regel als Flüssigkeit kaufen, die mit einem Pumpspray, einer Spraydose oder über einen automatischen Sprüher verteilt werden. Für welches Produkt man sich entscheidet, hängt von der Absicht ab, die hinter der Aktion steckt. Soll nur ein Transportkorb, der neue Kratzbaum oder ein Schlafplatz attraktiver gestaltet werden, ist eine zielgerechte Anwendung ratsam – also ein Spray, mit dem ein Gegenstand benetzt werden kann. Eine Allgemeinsituation entschärft sich, indem ein Sprüh-Automat mit entsprechendem Inhalt für die Steckdose gekauft wird. Dieser gibt, solange der Inhalt reicht, in bestimmten Zeitabständen eine Dosis der Pheromone an die Raumluft ab – man muss sich um nichts weiter kümmern, als das Nachfüllen beziehungsweise Austauschen des Duftstoffes, wenn dies noch nötig ist.

Das einmalige Versprühen von Pheromonen bringt meistens noch nicht den gewünschten Effekt – meist ist eine mehrwöchige Anwendung nötig. Für manche Katzen (beziehungsweise Lebensumstände, die sich nicht ändern lassen) ist diese „Therapie“ ein Leben lang möglich, es gibt auch Tiere, bei denen sie nicht oder nicht ausreichend wirkt. Für Menschen sind die Pheromone übrigens geruchslos.

✔️ Eine Pheromon Anwendung, die nichts hilft, schadet zumindest nicht. Man kann also nichts falsch machen.
✔️ Katzenbesitzer von mehreren Tieren können das immer wieder neue Markieren in den Griff bekommen, indem sie eine einmal mit Duftstoffen, also Urin verschmutzte Stelle reinigen und diese dann mit Pheromonen behandeln.
✔️ Bisher sind keine Nebenwirkungen einer Pheromon Behandlung der Wohnung bekannt, auch nicht bei sehr jungen Katzenbabys. Man kann ein solches Spray also völlig unbedenklich einsetzen.
✔️ NICHT eingesetzt werden dürfen Pheromon Präparate für Katzen, wenn sich in der Wohnung auch Vögel als Haustiere befinden. Für Menschen (auch Kinder) und Hunde gibt es nachweisbar keine negativen Auswirkungen.

Bild von Anja auf Pixabay

Kategorien: Gesundheit Katze

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