Mein Hund hat Angst vor dem Autofahren - Was kann ich machen?

Ein wahrer Freudensprung – und schon sitzt der Familienfreund auf vier Pfoten erfreut in seiner Transportbox. Auf zu neuen Abenteuern, zu Spaziergängen in toller Natur! Das ist leider in vielen Familien Wunschdenken, da ihre Hunde Angst vor dem Autofahren haben. Aus Unwissenheit oder in einer gewissen Akzeptanz der Tatsachen verzichtet man dann auf die Fahrten mit dem Hund und richtet die Pläne und Vorhaben danach ein. Allerdings bedeutet jede notwendige Auto-Tour, zum Beispiel zum Tierarzt, umso mehr Trouble und Probleme. Für den Hund, der unnötige Panik erleidet, aber auch für alle Menschen im Fahrzeug, die einer Stress-Situation ausgesetzt sind. In Sachen Verkehrssicherheit ist ein Hund, der schier durchzudrehen scheint nicht gerade ein Segen für jenen, der das Kfz lenken und unfallfrei durch den Verkehr steuern muss.

Allgemeines zum Thema Autofahren mit Hund

  1. Verkehrssicherheit: Schaffen Sie vom ersten Tag an ordentliche Verhältnisse für den Hund und sich selbst. Beachten Sie alle Vorschriften zur Sicherung des Hundes – das hat den Vorteil, dass er sich von der ersten Sekunde an an diese spezielle Situation gewöhnen kann. Spätere Umstellungen sorgen eventuell für Unsicherheit beim Tier. Deswegen sollte frühestmöglich die Entscheidung für eine Transportbox in ausreichender Größe oder sonstige Befestigungsmethoden nachgedacht werden. Wie das Kissen in einer bestimmten Ecke, das Körbchen im Schlafzimmer oder andere feste Plätze für den Hund lernt er auch, die Gegebenheiten im Auto als selbstverständlich zu akzeptieren. Es ist nicht erlaubt, Hunde ohne Sicherung im Auto zu befördern. Bei fehlender Befestigung kann das Tier zur Gefahr für den Fahrer werden; ein Hund, der bei einem Aufprall durch das Auto geschleudert wird, wird zu einem Geschoß – das Tier selbst hat kaum Überlebenschancen.
  2. Reiseübelkeit: Wie auch manche Menschen sind auch Hunde ab und an vor Reiseübelkeit nicht gefeit. Sie fühlen sich merklich unwohl, sabbern massiv und erbrechen sich – eine Qual für das Tier. Hier gibt es Hilfe beim Tierarzt, der entsprechende Maßnahmen empfehlen kann. Natürlich muss dann rechtzeitig vor Fahrtantritt gehandelt werden. Globuli reichen oftmals schon aus – natürlich hat aber auch die pharmazeutische Abteilung („Reisetabletten“) etwas zu bieten. Den Hund schlichtweg vor dem Autofahren nicht zu füttern und ihm kein Wasser zu geben, verhindert die Symptome der Reiseübelkeit nicht.

Vorbereitungen einer Autofahrt

Wie in vielen anderen Situationen nimmt der Hund sehr wohl die Stimmung seiner Menschen wahr. Sind alle aufgeregt oder gestresst, überträgt sich das auch auf den Vierbeiner. Da ist kaum zu erwarten, dass er sich einfach nur ruhig auf den zuvor bestimmten Platz legt. Unsicherheit kann man dem Hund nehmen, indem man ihm zum Beispiel das Liegen in der Transportbox oder das Anlegen von Gurten und Geschirr zuvor schon außerhalb des Autos beibringt, damit diese Situationen wohlbekannt und nichts Neues mehr sind. Es spricht nichts dagegen, einen Welpen zum Schlafen in die Autobox zu schicken, sofern er keine Notdurft verrichten muss oder Hunger beziehungsweise Durst haben muss. Kurze Phasen am Anfang, die immer weiter ausgebaut werden, sind sinnvoll.

Der nächste Schritt in der Erziehung findet im Auto statt. Das Kfz riecht anders, es stellt eine Ausnahmesituation dar. Also finden einige Übungsstunden im geparkten Auto statt. Hat sich auch hier Ruhe und Sicherheit eingefunden, wird der Motor einmal gestartet. Erst, wenn auch dies von einer gewissen Normalität geprägt ist, dreht man die erste, zunächst kurze Runde. Hochgeschwindigkeitsfahrten oder sehr kurvige Strecken sollte man seinem Liebling nicht beim ersten Mal zumuten. Dies gilt es langsam ins Repertoire aufzunehmen. Ignorieren Sie jegliches Fehlverhalten und belohnen Sie erwünschtes Verhalten. Das beginnt beim Einsteigen in die Box, beim Hineinspringen ins Fahrzeug und endet nach einer erfolgreich absolvierten Ausfahrt.

Mein Hund: Seine Empfindungen während der Fahrt

Wir Menschen sehen, da kommt eine Kurve – und können uns automatisch darauf einstellen. Wir sitzen sicher und angeschnallt in einem Sitz und kennen das Autofahren von Kindesbeinen an. Das Abbremsen vor Ampeln und das Beschleunigen nach dem Abbiegen: Das gesamte Autofahren ist für jeden Hund zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Klar, dass er zunächst panisch auf diese undgewohnte und verrückte Welt reagiert. Da wird man von links nach rechts geschleudert, nach vorne und hinten und kann das gar nicht einordnen. Alles ist fremd und unbekannt – die Folge ist Angst. Kommt dann noch die aufgeregte Stimmung vor einem Ausflug an den Badeweiher hinzu, tut diese ein Übriges. Alle reden durcheinander, jeder hat es eilig – der Spaß am Wasser lockt. Der Hund ist aber einfach nur überfordert, quittiert dies mit Zittern, duckt sich in seiner Ecke und will am liebsten flüchten. Diese Situation verstärkt unter Umständen eine Reiseübelkeit noch zusätzlich. Allzu gutes Zureden ist, ähnlich wie bei Angst während eines Gewitters, eher kontraproduktiv und bestärkt die negativen Empfindungen.

Für alle Familienmitglieder gilt also solange, bis der Hund ein „alter Hase“ geworden ist und das Autofahren vielleicht sogar lieben gelernt hat, möglichst ruhig und normal zu bleiben. Klare Strukturen erleichtern das Leben auch in Bezug auf das Kfz.

Wenn die Panik beim Hund bleibt

Aufgrund seines sensiblen Charakters oder vielleicht auch schlechten Erfahrungen bei einem unzumutbaren Tiertransport verlieren manche Hunde ihre Angst vor dem Autofahren und die Reiseübelkeit niemals. Zeichnet sich eine solche Entwicklung ab, kann man es als Hundehalter immer noch mit Tricks versuchen. Wie bereits erwähnt, können Globuli, die man sich auch speziell für die Bedürfnisse von Hunden in Apotheken besorgen kann, Abhilfe schaffen. Gute Erfahrungen wurden auch mit Bachblüten, zum Beispiel Rescue Tropfen, erzielt. Eine weitere Option bieten Sprays (meist mit Pheromonen), die eine beruhigende Wirkung auf die Tiere haben. Scheitern alle eigenen Versuche, dem Hund das Autofahren schmackhaft zu machen, hilft eine besondere Lektion in einer Hundeschule vielleicht weiter. Die erfahrenen Tiertherapeuten sind objektiv, erkennen vielleicht unbewusst gemachte Fehler seitens der Halter und können helfen, diese auszumerzen.

Einige Regeln zum Autofahren mit Hund

Die Fahrt von München nach Hamburg ist für den Hund in seiner Transportbox eine Zumutung, wird sie nicht von mehreren Pausen unterbrochen. Sorgen Sie für Auszeiten, in denen der Hund (sicher angeleint) einen ausreichenden Spaziergang machen kann. Informationen vor Fahrtbeginn helfen dabei, Raststellen abseits von Autobahn und Rasthof machen zu können.

Lassen Sie, wenn möglich, in der Pause Fenster oder Türen offen, um die Luft im Auto auszutauschen. Rauchen im Auto ist übrigens für Hunde genauso unangenehm und schädlich, wie für Kinder und Nichtraucher – nicht zu vergessen: den Raucher selbst!

Sorgen Sie in den Pausen für einen kleinen Snack und etwas Trinkwasser – sofern ihr Hund nicht zu aufgeregt ist, um etwas zu sich zu nehmen. Ist Ihr Liebling von Reiseübelkeit geplagt, füttern Sie dennoch rechtzeitig vor der Fahrt eine kleine Menge. Hunger macht die Situation nicht leichter. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme muss eine Selbstverständlichkeit bleiben! Reisen Sie also nach Möglichkeit immer mit einem gewissen Zeitpuffer, ohne Zeitdruck und überflüssigen Stress.

Übrigens: Auch das Verhalten des Fahrers (Schimpfen, genervtes Verhalten, Hupen, rasante Manöver) spielt eine beachtliche Rolle, wenn es um einen ruhigen oder nervösen Hund im Auto geht.

Sehr wichtig! Auch, wenn in den heutigen Zeiten die meisten Autos Klimaanlagen haben und somit die Fahrt selbst kein echtes Problem mehr darstellt, muss man als Hundehalter auch an die Pausen denken, in denen der Hund nicht mit aussteigen kann. In kürzester Zeit heizt sich ein Fahrzeug zu unerträglichen Temperaturen für einen Hund auf. Zahlreiche Berichte über Rettungen in letzter Sekunde oder Todesfälle (bei Kindern und Hunden!) häufen sich in jedem Sommer. Es kann nicht oft genug wiederholt werden: Der Hund und ein Kind haben im Auto auf einem Parkplatz bei sommerlichen Temperaturen absolut nichts verloren – es gibt keine Ausrede, hier besteht eventuell binnen Minuten sogar Lebensgefahr. Auch dies kann eine schlechte Erfahrung sein, die dem Hund für alle Zukunft das Autofahren zum Horror werden lässt.

Bild von StockSnap auf Pixabay

Kategorien: Erziehung Hund

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