Kein Geld mehr: Krisen (wie durch Corona) mit einem Hund bewältigen

Als der Hund ins Haus kam, war die Welt in Ordnung. Ein gutes Einkommen, ein geregeltes Leben. Auch für den einen oder anderen Luxus war genügend Geld in der Kasse, sodass auch ein Hundewelpe für 1500 oder mehr Euro samt einer tollen Grundausstattung angeschafft werden konnte. Der Besuch in der örtlichen Hundeschule und ausgezeichnetes, hochwertiges und folglich nicht das billigste Futter waren kein Thema. Alles war nahezu perfekt, das Leben schön und unbeschwert. Doch dann der Schock: Eine Kündigung oder die Arbeitsunfähigkeit durch eine Krankheit machten in kürzester Zeit alles zunichte.

So oder so ähnlich geht es zurzeit gerade vielen Hundehaltern, die von der Corona Krise und den Folgen des Log downs betroffen sind. Kurzarbeit und die daraus folgenden Lohneinbußen betreffen viele, denen es vorher einigermaßen gut ging. Trotz Raten für das eigene Haus konnte man zufrieden leben und sogar ab und an in den Urlaub fahren. Die Angst um den Arbeitsplatz betrifft aber nicht nur Angestellte: Auch Chefs, zum Beispiel in der Gastronomie, müssen um ihre Existenz zittern – ein Ende der Thematik ist noch lange nicht in Sicht. Die Familien müssen umdenken, es geht finanziell an die Reserven und diese reichen auch nicht ewig. Hinzu kommt in diesem Fall noch die Verantwortung für Angestellte, an denen wieder Partner, Kinder und auch Haustiere hängen.

Ganz klar geht es natürlich erst einmal um den Erhalt der eigenen Lebensumstände. Wie schnell es geht, dass man die Raten für ein eigenes Haus oder das gerade gekaufte Auto nicht mehr bezahlen kann, wissen viele – und die Corona Krise wird diesbezüglich sicher einige Menschen um ihre Lebensträume berauben. Zumindest aber wird eine harte Zeit kommen, in der jeder Cent drei Mal umgedreht werden muss, bis das Gehalt wieder in voller Höhe eintrudelt, der Nebenjob im Café in der Stadt, mit dem der Lebenspartner für ein lukratives Zubrot gesorgt hat, wieder Geld bringt und bis die Angst um den Arbeitsplatz endlich wieder der Vergangenheit angehört. Wie Wirtschaftsexperten immer wieder klar mitteilen, werden aber auch viele Menschen die Corona Krise mit ihrem Arbeitsplatz bezahlen – erste Kündigungswellen in der Autobranche und im Touristikbereich zeichnen sich klar ab.

Beim Sparplan auch an den Hund denken

Wo betrifft die veränderte finanzielle Situation eigentlich den eigenen Hund? Er muss etwas in den Napf bekommen, Wasser und tägliche Spaziergänge. Ansonsten brauchen manche Rassen einen Hundefriseur und regelmäßige häusliche Fellpflege. Zahnpflege und Co. sind weitere Bereiche, die nicht vernachlässigt werden dürfen. Wichtig ist zunächst einmal, dass der Hund – wie auch ein Kind – nichts für die schlimme Lage kann und man seine Sorgen nicht in Frust und Wut an den wehrlosen Geschöpfen auslassen darf. Von schlechter Laune oder gar Aggressivität wird nichts besser – im Gegenteil: Ausraster verschlimmern die Situation bis hin zum Unerträglichen. Daran können Familien zerbrechen – und Hunde beziehungsweise Haustiere im Allgemeinen sind neben den Kindern die stillen, aber eigentlichen Opfer der Missstände.

Schnell geraten viele, die arbeitslos oder arbeitsunfähig zuhause bleiben müssen, in einen Kreislauf aus Depressionen und damit verbundener Motivationslosigkeit. Die Wasserschüssel des Hundes bleibt leer, im Kühlschrank gähnende Leere. Man wechselt die Kleidung nicht mehr, achtet nicht mehr auf Frisur und Körpergeruch und geht auch nicht mehr unter Menschen. Neid auf befreundete Menschen, die nicht (so sehr) von der Notlage betroffen sind, macht sich breit, die Schuld wird in der Politik, beim Arbeitgeber oder einfach beim Schicksal gesucht. Ob und wann der Hund noch etwas zu fressen bekommt, spielt kaum eine Rolle – und ob er noch genug Bewegung hat, ist auf einmal vollkommen gleichgültig. Die Kinder müssen sich einschränken – in Sachen Kleidung, Anschaffungen, Medienkonsum (Abos bei Streamingdiensten, Handy usw.) und an den Hund denkt kaum noch einer. Bestenfalls ein Mitläufer, statt der geliebte kleine Vierbeiner, den man so rührend umsorgt und geliebt hat, als die Welt noch in Ordnung war. Die Flucht in den Alkohol verschlimmert das Szenario, der Weg aus der Krise heraus wird immer schwerer, immer unmöglicher.

Futter für den Hund umstellen

Dass man nicht mehr im Feinkost und Bio Laden um die Ecke einkaufen kann, sondern im Discounter eher günstige Lebensmittel besorgen muss, ist leider eine der ersten Umstellungen im Leben, wenn das finanzielle Gleichgewicht nicht mehr besteht. Natürlich muss man dann auch beim Hund den Rotstift ansetzen. Statt des teuren Futters und etlichen Leckerlis gibt es nun ein günstigeres Futter. Die Umstellung sollte mit dem Rest des gewohnten Produktes langsam erfolgen – schrittweise werden altes und neues Futter vermischt: Erst ein kleinerer Anteil, der dann im Abstand einiger Tage immer größer wird, wird durch das günstigere Produkt ersetzt. Der Hund wird nicht sterben, wenn er einige Zeit nicht so perfekt ernährt wird, wie er es bislang gewohnt war. Zeigen sich allerdings Unverträglichkeiten, sollte man die Produktauswahl noch einmal überdenken. Auch über das günstige Hundefutter aus dem Discounter kann man sich informieren und ein Produkt finden, das die Probleme unter Umständen behebt.

Ein Trockenfutter kann auch als Leckerli Ersatz dienen – dann bleibt das Geld für die Extra Belohnungen schon einmal gespart. Vielleicht vermisst der treue Vierbeiner seine geliebten Extra Rationen. Mit viel Lob und Liebe gekoppelt ist es aber meist wichtiger, „dass“ man dem Tier etwas zwischendurch für eine erbrachte Leistung gibt – nicht „was“ es letztendlich ist.

Frisst der Hund das Trockenfutter nicht, weil er bislang leckere Dosenprodukte, also Nassfutter gewohnt war, hilft es, einen Löffel des Nassfutters im Trockenfutter zu verrühren. Bei manchen wählerischen Hunden hilft es auch, einen Teil des Futters (oder alles) in Wasser einzuweichen, bevor es „serviert“ wird. Für eine Übergangslösung, deren Ende absehbar ist, gibt es viele Möglichkeiten, trotz einer gewissen unfreiwilligen Sparsamkeit den Hund auseichend zu versorgen.

Der Tierarzt – finanzielle Bürde

Das dicke Ende kommt, wenn der Hund genau in der Zeit der finanziellen Einschränkungen auch noch krank wird oder sich mit Parasiten ansteckt. Es könnte auch sein, dass genau jetzt Impfungen anstehen, die bei einem schmäleren Budget eine außerordentliche Belastung darstellen. Das einzige, was hier wirklich hilft, ist Ehrlichkeit, und zwar direkt beim Tierarzt. Sofern man in der Familie oder im Freundeskreis niemanden hat, der so freundlich ist, das Geld für die Behandlung auszuleihen, sollte man dem Veterinär – am besten telefonisch und vor dem Besuch in der Praxis – sein Problem schildern. Zum einen ist dann gewährleistet, dass wirklich nur das Nötigste gemacht wird: Ein Flohbefall wird behandelt, ein wirksames Zeckenmittel verabreicht, eine Antibiotika Behandlung vorgenommen.

Operationen, die sich nicht verschieben lassen, können eventuell in Raten bezahlt werden – nur darf man den Tierarzt hierüber nicht im Unklaren lassen. Die meisten Ärzte sind keine Unmenschen und gewähren die Ratenzahlung oftmals bereitwillig. Einige Monate einen kleinen Betrag abzustottern ist besser, als eine mehrere hundert Euro teure Behandlung in einem bezahlen zu müssen, oder sich wissentlich eines Betruges strafbar zu machen, weil man die Leistung in Anspruch genommen hat, wohl wissend, dass man sie jetzt nicht bezahlen kann. Keine Lösung ist es, eine wirklich wichtige Behandlung einfach zu unterlassen und das Tier mit Schmerzen oder anderen Beschwerden einfach vor sich hin vegetieren zu lassen.

Achtung: Keine humanmedizinischen Medikamente an den Hund abgeben, um die Tierarztbehandlung zu sparen – das kann lebensgefährlich sein!!!

Der Hundefriseur kann auch mal warten

Manche Rassen, zum Beispiel Pudel, müssen eigentlich regelmäßig geschoren werden. Bislang hat diese Aufgabe ja der Hundefriseur des Vertrauens erledigt – doch die Euros dafür sind jetzt einfach nicht im Budget. Wer sich traut, kann eine quasi Notfallbehandlung selbst vornehmen, vielleicht mit der Hilfe einer weiteren für den Hund vertrauten Person. Bis zur nächsten ordentlichen Schur können ruhig einige Monate vergehen, wenn man solange darauf achtet, dass das Fell regelmäßig gebürstet beziehungsweise gekämmt wird, Verfilzungen frühzeitig herausgeschnitten werden und der Liebling auch auf Ungezieferbefall beziehungsweise Hautprobleme hin überprüft wird. Ein günstiges Hundeshampoo erfüllt gegebenenfalls auch seinen Zweck – sofern es im richtigen pH-Bereich hergestellt wurde. Baden sollte man ohnehin nur, wenn es nicht zu vermeiden ist. Menschliche Seifen und Co. sind – auch in Notlagen – keine Möglichkeit, Geld zu sparen, da man dem Tier damit schadet.

Der Hund als Chance

Das Kontaktverbot zu Familie und Freunden, das eingeschränkte Leben (durch Geldnot und Corona Auflagen) – all das sorgt für schwierigste Lebensverhältnisse. Gerade für alleinstehende Menschen sind ihre Hunde in diesen Zeiten Rettungsanker und Chance zugleich. Man ist nicht völlig alleine – wenn es auch kein Zwiegespräch gibt, ist der Hund dennoch ein aufmerksamer Zuhörer, Partner zum Kuscheln und auch ein Grund, den „Hintern hoch“ zu bekommen. Spazieren gehen mit seinem Hund kann man auch unter Einhaltung der Abstandsregeln. Die Bewegung hält den Hund fit und den Menschen nahe am Leben, wenn er auch sonst im Moment keine wesentliche Beschäftigung hat. Statt sich im Elend zu suhlen und in Depressionen zu verfallen, bleibt das Zusammenleben mit einem Hund eine abwechslungsreiche und intensive, also durchweg positive Beziehung und Aufgabe.

Fazit:

Bei einer finanziellen Notlage muss der Hund nicht gleich abgegeben werden. Vielmehr kann in vielen Fällen das Leben so umgestellt werden, dass auch weiterhin ein zufriedenstellendes und artgerechtes Leben für den Hund gewährleistet ist. Sollte es dennoch unmöglich werden, sich noch weiter um einen Hund zu kümmern (Wohnungswechsel, Jobwechsel, Überschuldung, keine finanzielle Erholung in Sicht) muss man sich unbedingt an den lokalen Tierschutz wenden, um einen schönen Platz für den geliebten Freund zu finden, der auch kontrolliert und überwacht wird. Aussetzen ist ebenso wenig eine Lösung, wie das Vernachlässigen der guten Seele, die in besseren Zeiten ein Statussymbol war und jetzt der (finanzielle) Klotz am Bein. Geht es an das Wohl des Tieres, ist die Trennung in geordneten Bahnen der einzige Weg, bei dem der Hund keinen dauerhaften Schaden nimmt.

Bild von StockSnap auf Pixabay

Kategorien: Wissen

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