Es wird nur wenige Katzen geben, die ein solch verwöhntes Leben führen, wie die kleine Choupette, das heiß geliebte Haustier des verstorbenen Modezaren Karl Lagerfeld. Für seine Eigenheiten durchaus bekannt, machte der Designer sein Kätzchen zum Online-Star in sämtlichen sozialen Medien und beschäftigte sogar zwei persönliche Assistenten, die sich ausschließlich um das Wohlergehen des Tieres zu kümmern hatten. Sieht man sich ein Fot der Heiligen Birma Katze an, weiß man sofort, was Karl Lagerfeld an dieser Katze fasziniert hat: Die stille Anmut und Schönheit der Katzenrasse.
In der einschlägigen Literatur findet man die Rasse auch unter den Namen „Birman“ oder „Birmakatze“. Sie stammt aus Frankreich und wurde ab Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dort mit Anerkennung im Jahr 1925 gezüchtet. Bedingt durch die Weltkriege gab es Einbrüche in der Zucht, die Rasse konnte sich aber ab den 1960er Jahren wieder vieler Anhänger und Züchter erfreuen. In der Ahnengalerie dürften sich neben aus Birma (daher der Name) importierten Tieren Siamkatzen und Perser befinden.
Über die Heilige Birma gibt es eine Legende: So soll es eine weiße Tempel-Katze gegeben haben, die bei einem Priester, der im Sterben lag, wachte. Als dieser Priester dann verstarb, änderte die Katze ihr Aussehen, bekam die typischen blauen Augen, die Pointfärbung und behielt ihre weißen Pfoten.
Das Aussehen der Heiligen Birma Katze
Das Markenzeichen der Birmakatze sind ihre weißen Pfoten, die als Rassemerkmal und besonderes optische Eigenschaft bekannt sind. Je symmetrischer diese Pfotenfarbe ausfällt, umso besser wird die Zucht bewertet. Wie üblich wird der Kater etwas größer und schwerer, als die Kätzin – kann das Männchen bis zu 6 Kilo schwer werden, erreicht das Weibchen „nur“ ein Endgewicht von etwa 4 Kilogramm. Die Rasse gehört zu den mittelgroßen Katzen mit einer maximalen Länge von 50 cm (Kopf-Rumpf). Der Körperbau zeichnet sich durch eine kräftige Hinterhand aus.
Wunderschöne, leuchtend hellblaue Augen sind ein weiteres Markenzeichen der Birmakatze. Sie sitzen groß und ausdrucksstark in einem ansprechend rundlich geformten Gesicht. Der Kopf hat die Form eines abgestumpften Dreiecks.
Das Fell hat nur eine sehr dürftige Unterwolle, dafür aber prächtiges, halblanges bis langes Fell. Die Haare sind im Gesicht und in der vorderen Kopfpartie kürzer, gehen dann in eine Halskrause über und zeigen sich gleichmäßig lang über den Rest des Körpers. Bei entsprechender Pflege ist das Fell seidig weich. Die Heilige Birma gibt es laut Rassestandard in den sogenannten Point-Farben, das heißt, ein helles Grundfell ist im Gesicht, an den Ohren usw. dunkler akzentuiert. Dazu sind Tabby-Färbungen und Tortie-Färbungen und die daraus kombinierte „Torbie“ Farbe der Katzen auf dem Vormarsch.
Eigenschaften der Birmakatze
In ihrem gesamten Auftreten ist die Heilige Birma sehr elegant und schreitet geradezu königlich daher. Lediglich beim Spielen und auf der Jagd – sofern sie die Möglichkeit dazu hat – zeigt sich ihre schnelle und vorzügliche, eben katzentypische Beweglichkeit. Die Birmans spielen sehr gerne, binden sich vor allem bei Alleinhaltung sehr intensiv an ihre Menschen und sind kinderlieb. Oftmals überraschend ist ihre Lernwilligkeit, was kleine Tricks und antrainierte Verhaltensweisen betrifft. Die Heilige Birma ist nicht nur ein schöner, sondern auch intelligenter Begleiter, mit Spaß- und Kuschelfaktor inklusive. Sonst eher eine Eigenschaft von Hunden und für Katzen eigentlich untypisch ist das „will-to-please“ Verhalten, das dieser Katze nachgesagt wird. Aus diesem Grund ist sie nicht so eigenwillig, wie andere Samtpfoten – und lässt sich super erziehen. Ihre Neugier mach sie sogar dem Klicker-Training gegenüber aufgeschlossen. Bei rechtzeitiger Sozialisierung hat die Birma-Katze kein Problem mit Hunden im Haushalt.
Heilige Birma – die Haltung
Wie eigentlich bei allen längerhaarigen Katzen ist die Fellpflege ein wichtiges Thema bei der Haltung der Birmakatze. Von Kittenbeinen an muss das Tier an das Bürsten und Kämmen gewöhnt werden, damit die regelmäßige Pflege nicht zur Tortur für beide Seiten ausartet. Verfilzungen und andere Probleme sind vorprogrammiert, wenn die Zeit oder Motivation für die Fellpflege seitens des Halters nicht gegeben ist. Mindestens zweimal pro Woche, besser aber noch öfter, wird die Heilige Birma Katze das Ritual in vollen Zügen genießen.
Die Birman ist als Wohnungskatze durchaus mit ihrem Leben zufrieden, wenn ein Kratzbaum, genügend Spielzeug – vor allem bewegliche Spielsachen – und schöne Kuschelplätze vorhanden sind. Ein abgesicherter Balkon ist toll. Freigang muss die Katze aufgrund ihrer Veranlagung nicht unbedingt haben – er bringt sogar Probleme mit sich. Erstens ist in dem langen Fell viel Raum für Parasiten und Verschmutzungen, dazu ist die Katze viel zu zutraulich und kann deswegen in Gefahr geraten.
Die Heilige Birma sollte nicht alleine bleiben. Das bedeutet nun nicht, dass man sie nur halten darf, wenn man nicht zur Arbeit geht. Allerdings sollte bei längeren Abwesenheiten aller Menschen durch Beruf, Schule und Freizeitgestaltung wenigstens eine zweite Katze, nicht unbedingt der gleichen Rasse, angeschafft werden.
Wo bekommt man eine Heilige Birma Katze?
Die sehr verträglichen und pflegeleichten Tiere landen nur sehre selten in Tierheimen. Wer sich bei einem Züchter nach der Katzenrasse umsehen möchte, sollte darauf achten, dass dieser nicht zu den sogenannten „Vermehrern“ gehört und beispielsweise einem e.V. Züchterverein angehört. Ein seriöser Züchter gibt bereitwillig Auskunft über die Ahnengalerie, in der keine Namen von Vorfahren doppelt erscheinen sollten. Auch über in seiner eigenen Zucht heimischen Erkrankungen und anderes gibt der rechtschaffene Züchter gerne Informationen preis, schon im Interesse seiner eigenen Zuchtqualitäten. Für ein geimpftes und gechiptes Kätzchen mit Papieren muss man mindestens 800 Euro bezahlen.