Behaglich reckt und streckt sich Ihr schnurrender Liebling vor der Terrassentür, bevor ein deutliches „Miau“ bekundet: Lass mich mal raus! Der Freigänger liebt es, durch den Garten und das umliegende Gelände zu streifen, Ausschau nach einer lohnenden Mäuse-Beute zu halten. Spätestens zur nächsten Mahlzeit stellt sich Mieze dann wieder vor der Türe ein, will erst ein leckeres Fresschen und dann erst einmal in Ruhe sich putzen und ein Schläfchen halten. Bevor Katz oder Kater zu Frauchen und Herrchen kommen, um sich schön kraulen und verwöhnen zu lassen, vergeht also eine gewisse Zeit. Während dieser kann sich eine von draußen mitgebrachte Zecke in aller Ruhe festbeißen und beginnen, ihren Hunger zu stillen.
Das Drama beginnt nun schon beim Versuch, diese Spinnentiere zu entfernen. Die meisten Katzen sind recht eigensinnig, was Eingriffe gegen ihre persönlichen Vorlieben betrifft. Das Festhalten und wohl schmerzhafte Entfernen des Parasiten kann die Krallen auf den Plan rufen; nicht selten beißt die Katze auch zu. Es bleibt aber eine Tatsache, dass die Zecke mit extra dafür geeigneten Methoden beziehungsweise Hilfsmitteln entfernt werden muss. Es gibt keine Alternative: Wer eine sehr wehrhafte Katze sein Eigen nennt, muss wahrscheinlich sogar zum Tierarzt gehen, um das Spinnentier entfernen zu lassen. Auch, wenn die Zecke fachgerecht entfernt wurde, kann es immer noch zu hoch entzündeten, eitrigen Hautveränderungen an der Biss-Stelle kommen; abgesehen davon, dass ab dem Moment, in dem die Zecke zugebissen hat, auch Krankheiten übertragen werden.
Gegen Zecken hat der Katzenbesitzer, wie auch der Hundeliebhaber, nur zwei Möglichkeiten: Einen wirksamen Schutz zu besorgen oder das Tier einzusperren. Letzteres ist nicht artgerecht und sicher nicht im Sinne des Stubentigers, der seine Freigänge heiß und innig liebt. Also muss ein geeignetes Produkt zur Zeckenabwehr gefunden werden.
Rein pflanzliche Anti-Zecken Fellsprays werden empfohlen
Jeder Katzenliebgaber weiß, dass es etliche verschiedene Produkte gibt, mit denen eine Zeckenabwehr mehr oder weniger gut funktionieren kann. Zwischen einem Norwegischen Waldkater und einer weiblichen Hauskatze liegen allerdings etliche Pfunde Gewicht und einige Zentimeter Körpergröße; ebenso ist das Fell sehr unterschiedlich. Bei beiden wird das Halsband nur den Nacken und Kehlenbereich schützen; je kleiner und kurzhaariger ein Tier ist, umso besser wirkt das Halsband. Definitiv unterversorgt mit jeglichem chemischen oder natürlichen Abwehrduft ist der hintere Rücken, der Schwanz und der Bauch des Tieres.
Ein gut dosierbares Fellspray ist also die deutlich bessere Wahl für den umfassenden Schutz vor Zecken (und auch Flöhen und anderen Parasiten). Es kann je nach Größe und Fell-Länge portioniert werden – je größer ein Tier ist, umso mehr Duftakzente werden gesetzt. Je länger das Fell selbst beschaffen ist, umso umfangreicher wird das Mittel an jedem Punkt eingesetzt. Wie bereits erwähnt, sind der Unterbauch, der Hals- und Brustbereich, der hintere Rücken und der Kopf ebenso wichtig, wie der Nacken.
Seinen Schnurrer nicht mit Chemie zu belasten, ist sehr wichtig; nicht nur Rassekatzen haben empfindliche Haut unter ihrem Fell. Da kann es bei manchen Inhaltsstoffen aus dem Labor durchaus zu Unverträglichkeiten und Ekzemen kommen – wer dies vermeiden möchte, findet aber rein pflanzliche Alternativen, die für Zecken abschreckend wirken, für die Katze (und ihren Menschen) aber keine unerträgliche Geruchsbelastung darstellen. In solchen Produkten finden sich Inhaltsstoffe, wie Lavendel, Zitronen-Eukalyptus und so weiter – sie wirken allein durch ihren Geruch und haben keine Nebenwirkungen, wie zum Beispiel manche chemische Parasitensprays.
Die einzigen Vorbehalte, die Ihre Katze gegen Zeckensprays haben könnte, richten sich gegen die Sprayvorrichtung selbst. Kaum ein Stubentiger wird sich freiwillig mit einem wasserähnlichen Mittelchen besprühen lassen, ohne zu flüchten oder seine Empörung deutlich zu zeigen. Doch sanftes Streicheln mit der zuvor besprühten Hand lässt sich Mieze sicherlich gerne gefallen. Auch die Haarbürste kann als akzeptiertes Massagegerät mit dem pflanzlichen Zeckenspray benetzt werden, bevor sie an den wichtigsten Stellen zum Einsatz kommt.
Allgemeines über Katzen und Zecken
Mancher Katzenbesitzer hat an seiner Freigänger Katze noch nie eine Zecke entdeckt, während andere es vom Abtauen des letzten Schnees bis zum späten Herbst immer wieder mit den ekeligen Tierchen zu tun haben. Das kann sowohl an den Putz-Gewohnheiten oder Fellbeschaffenheit der Katze, aber auch an der Umgebung, die sie durchstreunt, liegen. Wiesen, Waldränder und Aulandschaften sind die bevorzugten Brutgebiete der heimischen Zeckenarten – kommt die Katze dort nicht hin, bleibt sie vielleicht tatsächlich ein Leben lang von Zeckenbissen verschont, einfach deswegen, weil es im eigenen und Nachbars Garten keine gibt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Katzen weniger unter Zeckentieren zu leiden haben, als zum Beispiel Hunde oder andere Tiere – aber wie bereits beschrieben, liegt dies an bisher nicht weiter erforschten Ursachen und individuellen Gegebenheiten. Klar bewiesen ist aber durch Studien, dass sowohl Borreliose, FSME und andere, zum Beispiel bei Hunden (und auch Menschen) festgestellte, zeckenbedingte Erkrankungen bei Katzen selten oder gar nicht vorkommen – und zwar auch bei Freilauf-Katzen, die durchaus die eine oder andere Zecke mit nach Hause bringen. Häufiger tritt die sogenannte Zeckenparalyse auf. Diese wird durch das Sekret im Speichel einiger Zeckenarten hervorgerufen. In diesem Speichelsekret sind betäubende Nervengifte enthalten. Bei manchen Katzen führt dies zu einer je nach Zeckenart und Immunsystem der Katze mehr oder minder starken Lähmung.
Diese Lähmung beginnt mit einer allgemeinen Trägheit, bildet eine Lahmheit an den Hinterbeinen aus, die über den ganzen Körper bis zur Atemlähmung weiter reichen kann. Wird die giftbringende Zecke entfernt, bessert sich der Zustand meist ohne weitere Maßnahmen sehr schnell – nur wenige Todesfälle aufgrund der Zeckenparalyse sind bekannt. Ist Ihre Katze ein Spaziergänger in für Zeckenvorkommen bekannten Gebieten, kann nur durch ausreichenden Schutz auf möglichst natürliche Art und Weise ein Biss verhindert und damit jede schlimme Konsequenz vermieden werden.