Kartäuser Katzen sind beliebte Hauskatzen

Ihre typische blaue Farbe ist ein Markenzeichen der Kartäuser Katze, welches zugleich aber gerne zu Verwechslungen mit der British Blue, einer Art der British Kurzhaar Katze führt. Wie der Name schon beschreibt, gibt es die British Blue auch in verschiedenen Blautönen, jedoch unterscheidet sich heute der Körperbau von der Kartäuser Katze.

Ein wirklicher Unterschied zwischen den beiden Katzenrassen ist erst seit 1977 niedergeschrieben. Zuvor war es eher Geschmackssache, unter welchem Namen ein Züchter seine Tiere zum Verkauf anbot. Seit es den Rassestandard für beide Rassen gibt, wird auf bestimmte Zuchtmerkmale verstärkt geachtet. So gibt es seither einen merklichen Unterschied im Körperbau und andere typische Eigenschaften, anhand derer man Kartäuser und British Blue voneinander unterscheiden kann.

Das Aussehen der Kartäuser Katze

Die Kartäuser Katze gehört zu den mittelgroßen Hauskatzen. Sie ist vom Körperbau her schlank, dennoch aber muskulös. Der Brustbereich ist etwas breiter, als bei der British Blue. Immerhin erreichen Kater ein stattliches Gewicht von an die 7 Kilo, eine Katze bis zu 5, eine optimale Ernährung und Haltung ohne Übergewicht vorausgesetzt. Das gar nicht so pflegeaufwändige Fell glänzt wunderschön und wächst sehr dicht – es besteht aus Unterwolle und teils stehenden Deckhaaren. Im Rassestandard ist das Unterfell als „leicht wollig“ definiert. Auch ist ein einfarbiges Fell Voraussetzung im Standard, dieses aber in allen erdenklichen hellen oder dunkleren Blautönen. Bei den Kartäusern gibt es keine weißen Haare, ebenso wie grüne Augen bei dieser Rasse unerwünscht sind. Ausschließlich reinfarbige Tiere mit gelben Augen sind zur weiteren Zucht zugelassen und erhalten das Prädikat „reinrassig“.

Geschichtliches zur Kartäuser Katze

Frühe Werke der Zoologie und andere Hinweise zeigen das hohe Alter der Katzenrassen British Blue und Kartäuser auf. Schon im Mittelalter wurde über die Tiere berichtet, deren Zucht vorangetrieben. Teils ist die Kartäuser in der Fachliteratur der damaligen Zeiten als Chat des Chartreux beziehungsweise Cartheuser erwähnt. Man kann davon ausgehen, dass diese Katzenrasse eine ähnlich lange und eindrucksvolle Geschichte hat, wie die Perserkatze. Ihren Namen haben die Kartäuserkatzen wohl von den Mönchen, deren Arbeitsbekleidung (blaue Kutten) aufgrund ihrer Farbe namensgebend gewesen sein könnten.

Dass British Blue und Kartäuser heute als zwei voneinander getrennte Rassen gelistet sind, ist ein Einfall der Züchter, die sich mehr oder minder ohne bestimmten Anlass entschieden, zwei neue Rassestandards aus einem vorher einheitlichen Genpool zu erschaffen. Entsprechend wurden dann in beide Richtungen bestimmte Merkmale in der Zucht forciert: Die Kartäuser als schlankes Tier mit schmalem Kopf und riesigen Augen – die British Blue eher stämmig mit einem runden Kopf. Offiziell anerkannt ist die Kartäuser Katze allerdings schon seit 1949, von der Fédération Internationale Féline unmittelbar nach deren Gründung.

Was haben Kartäuser Katzen für einen Charakter?

Aufgrund ihrer Affinität zum Menschen eignet sich eine Kartäuser Katze sehr gut als Familientier. Sie schmust gerne und genießt die Aufmerksamkeit ihrer Bezugspersonen sehr. Bei optimaler Haltung zeigt sie ein sehr ausgeglichenes Wesen, was aber voraussetzt, dass sie mit ihren Lebensumständen zufrieden ist. Wer auf eine rechtzeitige Sozialisierung achtet und Tiere nicht unvorbereitet aufeinander loslässt, kann zur Kartäuser Katze auch andere Haustiere halten. Sie ist nicht der typische Mäusefänger, sondern bevorzugt eher Spielzeug, im Idealfall verbunden mit menschlicher Aufmerksamkeit, die sie auch von selbst auf sehr charmante Art und Weise sucht und einfordert.

Die Haltung einer Kartäuser Katze

Wer genügend Platz in der Wohnung und ausreichend Zeit mit bringt, muss der Kartäuser Katze nicht unbedingt einen Freigang gewähren – wenngleich sie es liebt, durch Wiesen zu streifen. Hier interessiert sie eher der flatternde Schmetterling als die Maus – letztere fängt sie eher aus Zufall. Ein Kratzbaum mit Verstecken und Kuschelplätze, ausreichend Spiel und auch geistige Beanspruchung und vor allem kein tagelanges alleine lassen: Das sind ebenso gute Haltungsbedingungen für Kartäuser, wie ein täglicher Freigang, auf den man zum Beispiel in Verkehrsnähe zur Wohnung dann doch lieber verzichten möchte, um kein erhöhtes Unfallrisiko in Kauf nehmen zu müssen. Wenngleich sich die Tiere eigentlich selten weit von ihrem Wohnort entfernen, muss man bei einer benachbarten Straße doch mit Zwischenfällen mit Autos und Co. rechnen.

Erziehungsfragen…

Eine Katze kann man nicht erziehen, wie es zum Beispiel bei einem Hund möglich und auch nötig ist. Wohl aber kann man ihr klar machen, was gut ist und was im Haushalt eher unerwünscht ist. Schläge (auch mit Zeitungen etc.) und Anschreien sind hier aber nicht die probaten Mittel – ein Zaubermittel sind Einwegspritzen mit Wasser, aus denen ein oder zwei Milliliter Wasser schießen, wenn das Kätzchen auf dem Tisch tanzt oder sich in den Vorhängen verfangen möchte. Die Kartäuser Katzen und Kater lernen schnell und fügen sich bald in das Alltagsleben einer Familie ein. Ihre Kindheit und ihr Teenager Dasein mit allerlei Flausen und vor allem einem ausgeprägten Spieltrieb können bis zu 24 Monate dauern. Eine rechtzeitige Kastration verhindert Unannehmlichkeiten für den Halter und das Tier, dazu verhindert man unerwünschten Nachwuchs. In Sachen Fellpflege gibt es viele deutlich aufwändigere Rassen, als die Kartäuser. Es schadet nicht, das dichte Fell ab und an zu bürsten – mehr muss aber nicht sein. Ob die Katze dabei still hält ist wiederum eine Frage von Erzeihung und Gewöhnung. Ein festes Ritual ab dem ersten Tag erleichtert diese sehr einfach zu erledigende Aufgabe ein ganzes Leben lang.

Wo kaufe ich eine Kartäuser Katze?

Wer keine Kartäuser (oder Kartäuser Mix) Katze aus dem Tierschutz rettet, geht am besten nur zu einem seriösen Züchter. Hier fallen zwar für ein Jungtier zwischen 600 und 1000 Euro an – dafür bekommt man aber ein gesundes Tier, bei dessen Zucht auch auf Erbkrankheiten geachtet wird und die Katzenmamas nicht als Gebär- beziehungsweise Gelddruckmaschinen ausgebeutet werden. Die Preise variieren natürlich je nach Stammbaum.

Im Idealfall hat der Züchter nichts gegen (gegebenenfalls auch mehrfache) Besuche der Kaufinteressenten, zeigt gerne den ganzen Wurf und die Katzenmama beziehungsweise beide Eltern. Die gesamte Katzenfamilie hat beim Züchter menschliche Anbindung und lebt nicht in Käfigen auf dem Hinterhof. Die hygienischen Zustände sind vorzeigbar, die tierärztliche Versorgung, der Stammbaum und alle anderen wissenswerten Details sind lückenlos nachweisbar. Jedes Jungtier verlässt den Züchterhaushalt erst in einem entsprechenden Alter, mit einem Chip, allen bis dahin erforderlichen Impfungen, entwurmt und mit allen Papieren. Bei einem so guten Start ins Leben und optimaler Haltung kann eine Kartäuser Katze gut und gerne 15 Jahre alt werden.

Bild von Lucitiger auf Pixabay

Kategorien: Katzenrassen

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