Einerseits sind Hundeleckerlis immer mit einem kleinen schlechten Gewissen verbunden – nicht beim Hund, denn dem schmeckt die Extra Belohnung meist vorzüglich. Vielmehr ist es der Hundehalter, der auf die Gesundheit seines Tieres achtet und dementsprechend auch weiß, dass zu viel des Guten auf den Hüften hängen bleibt und er damit seinem Tier keinen Gefallen tut.
Andererseits sind Hundeleckerlis unverzichtbares Hilfsmittel für Lernstunden und Übungsrunden, als Belohnung für besonderen Gehorsam, als Entschädigung fürs Alleinsein und so weiter. Was wäre eine Lektion in der Hundeschule, wenn nicht das Leckerli als Bestätigung „Das hast du aber gut gemacht“ und somit als akzeptierte Belohnung winken würde?
Es gilt, einen Mittelweg zu finden: Zum einen muss jeder Hund auch mal etwas „leisten“, ohne dafür etwas zwischen die Zähne zu bekommen, zum anderen kann man eine gesunde Art Leckerlis auswählen und die dann auch so portionieren, dass der Hund davon nicht dick wird, sondern die Zufütterung den Tages-Ernährungsplan ergänzt und abrundet, ohne Gewichtsprobleme zu verursachen.
Was sind gesunde Hundeleckerlis?
Nicht auf den Plan der Leckerlis für den Hund gehören Wurst und Schinken aus für den Menschen gedachter Produktion. Sicher würde das dem Vierbeiner so gut schmecken, dass er dafür nahezu alles tun würde, was Herrchen oder Frauchen von ihm verlangen. Doch das gewürzte und gesalzene Menschenfutter ist nun einmal nichts für den Hund; da gibt es keine Ausnahmen. Doch auch nicht alle Hundeleckerlis, auf deren Packung diese Angabe steht, sind als gesund zu erachten. Oftmals finden sich in den Inhaltslisten Zucker und Zucker-Nebenprodukte, etwa Melasse, Sirup-Variationen und so weiter. Dass die sehr lecker sind, ist glaubhaft – doch gesund ist etwas anderes, auch als Ausnahme oder eben Extra. Hundeleckerlis müssen auch nicht immer riesig groß sein. Gerade für die Einzelgabe bei Übungseinheiten oder Belohnung beim Gassigehen reichen kleine Häppchen – auch für größere Hunde. Für die Tiere ist in dem Moment wichtig, DASS sie etwas gereicht bekommen. Wie groß und viel, das spielt eher eine untergeordnete Rolle. So kann die Gesamtmenge im Rahmen gehalten werden.
Auch die Konsistenz der Leckerlis spielt eine wichtigere Rolle, als vielleicht manchmal angenommen wird. Hunde bekommen in ihrer heutigen Funktion als Haustier nicht mehr die Möglichkeit, über ihre natürliche Nahrung den Kaureflex und die Zahnpflege zu erledigen. Deswegen muss der Hundehalter dies über Zahnpflege beziehungsweise Futterwahl erledigen. Ein crunchy Trockenfutter als Hauptfuttermittel ist schon ein erster guter Weg, doch auch die Beschaffenheit der Belohnungen muss mit Bedacht gewählt werden. Sind diese zu saftig und weich, erfüllen sie keine Funktion in der Zahnreinigung beziehungsweise im Kaumuskeltraining. Mit zunehmendem Alter büßt der Hund dies dann durch Zahnprobleme – und das kann vermieden werden, indem man schöne bissfeste Leckerlis füttert, an denen der Hund ein wenig zu knabbern hat. Sowohl im Kleinformat für die Trainingsstunde, als auch in XXL an den besonderen Tagen.
Rechenkünstler: Leckerlis von der Futterration abrechnen
Bekommt der Hund einmal am Tag ein oder zwei kleine Leckerlis, muss man darüber kein Aufheben machen. Doch stehen intensive Trainingseinheiten an oder soll zu Weihnachten ein besonders dickes Extra auf dem Speiseplan stehen, tut der Hundehalter gut daran, diese Sonderportion von der Tagesration an normalem Futter abzuziehen. Dazu nimmt man einfach die Fütterungsempfehlung für seinen Hund, zu finden auf der Verpackung des Futters, und rechnet davon die Kalorien ab, die der „Snack“ für zwischendurch aufweist. Auch diese Angaben finden sich auf der Verpackung und können leicht abgelesen werden. Sich die Belohnungsration abzuwiegen und zum Beispiel vor der Hundeschule bereits zu rationieren, erhält den Überblick und macht es leicht, den Hund nicht zu überfüttern, seinen Magen nicht zu überdehnen, ihn durch Überfüttern träge und motivationslos zu machen und vermeidet natürlich auch Gewichtszunahme.
>Merke! Hundeleckerlis sind erlaubt und nicht einmal die Menge muss sonderlich begrenzt werden, wenn dies in Abstimmung mit der täglichen Futtermenge geschieht und zudem wirklich gesunde und zahnfreundliche Produkte gekauft werden.<