Hundeleckerlies sind ein komplexes Thema, bei dem menschliches Empfinden und tierische Gelüste mit ärztlichen Empfehlungen kollidieren. Der Spagat zwischen dem „Wollen“ des Hundes, das mit dem „Sollen“ oft gar nicht zusammenpasst, und dem „Möchte“ und „Darf“ des Menschen funktioniert nicht immer und das führt zu Fehlverhalten und gesundheitlichen Konsequenzen beim Haustier. Mit etwas Selbstbeherrschung kann der Mensch aber seinem Liebling viel Gutes tun, ohne ihn zu überfüttern – und die täglichen Belohnungen sind garantiert ohne schlechtes Gewissen.
Hundeleckerlies „vom Tisch“
Manche Hunderassen, zum Beispiel der Golden Retriever, schaffen es, durch reine Blicke Herrchen und Frauchen so in Bann zu ziehen, dass die Scheibe Salami oder das Stück Rinderbraten ganz von selbst vom Tisch in das Hundemaul zu wandern scheinen. Andere Hunde vollführen wahre Kunststücke, um ein Stück von Papas Käsebrot mit Butter zu erhaschen. Belohnungsprinzip ist ja ganz ok – aber doch bitte nicht vom Tisch, aus dem Kühlschrank oder – noch schlimmer – aus der Süßigkeitenschublade. Die Zeiten, in denen Hunde mit Tischabfällen gefüttert wurden, sind vorbei. Heute weiß man, dass zu salziges oder überhaupt gewürztes Essen nicht gut für die Hunde ist. Auch zu Wurst verarbeitetes Fleisch gehört hierzu, ebenso wie Frittiertes, Geschmortes und mit Butter verfeinertes. Schokolade, Chips und Co. sollten niemals an Hunde verfüttert werden; bedenkt man die gesundheitlichen Folgen, grenzt dies eigentlich schon an Körperverletzung beim Tier – auch wenn es natürlich wunderbar schmeckt.
Hundeleckerlies mit Zucker und Chemie
Was Hunde wollen schmackhafte Leckerbissen. Sollen aber dabei nicht übergewichtig werden. Hersteller von Hundeleckerlies haben das Interesse, ihre Produkte als Lieblings-Belohnung für das Tier zu etablieren. Dazu verwenden sie Dinge, die gut schmecken – und Chemie in Form von Lockmitteln. Gar nicht so selten sind Hundeleckerlies gut getarnte Zuckerbomben, angereichert mit chemischen Duftstoffen. Auch Konservierungsmittel finden sich oft in den Listen der Inhaltsstoffe auf den Verpackungen. Wir Hundeliebhaber „wollen“ dem Tier etwas Gutes tun, füttern es aber mit Dickmachern par excellence, die Hunde eigentlich nicht fressen „sollen“.
Gesunde Hundeleckerlies
Was sind gesunde Hundeleckerlies denn dann eigentlich? Der Idealfall sind der Größe einer Rasse angepasste Portionen, die den Kauapparat pflegen und trainieren. Natürliche Inhaltsstoffe ohne Zucker und appetitanregende Chemie – das ist wünschenswert. Für futtersensible Hunde entsprechend zusammengesetzte Hundeleckerlies schließen die Wunschliste ab.
Weniger ist mehr
Dieses Prinzip kann auf zweierlei Arten angegangen werden. Oftmals reicht für Wohlverhalten auch ein kräftiges Lob und eine zusätzliche Streicheleinheit – die kommen super beim Vierbeiner an und haben keine Kalorien. Weniger ist mehr gilt aber auch für die Größe der Leckerlies. Eine entsprechende Stückzahl kleinerer Belohnungen kommt beim Tier besser an, als ein großes. Ausnahmen, zum Beispiel an Weihnachten oder am Geburtstag oder als Entschädigung für den Aufenthalt in der Tierpension während des Urlaubs sind selbstverständlich gestattet – doch für den Hund macht es effektiv wenig Unterschied, wie groß eine Belohnung ist, Hauptsache ist, er bekommt eine. Auch für große Hunde darf man die Gabe der Leckerlies „kleiner und öfter“ gestalten!
Katzenleckerlies: Hier gilt genau das gleiche!
Im Sinne einer gesunden Ernährung von Katzen spielen Leckerlies natürlich ebenfalls eine Rolle. Auch hier kann der Spagat zwischen Wollen und Sollen sehr schwierig sein. Im Allgemeinen lässt sich alles, was hier über Hundeleckerlies geschrieben wurde, auch zu Katzenleckerlies sagen. Nicht vom Tisch, nichts Süßes, Produkte ohne Zucker und in angepasster Menge. Eben als Besonderheit und nicht als zweite, Übergewicht verursachende Ernährungsschiene.