Geschlechtsreife bei Hunden – Intervalle und Entwicklung

Überrascht stellen manche Hundebesitzer fest, dass ihr kleiner, süßer Welpe gestern noch der unschuldige, verspielte und putzige Sonnenschein war, doch plötzlich die ersten Anzeichen ersichtlich sind: Mein Hund wird erwachsen. Zum Erwachsensein gehört es auch, geschlechtsreif zu werden. Die Zeichen dafür sind bei weiblichen und männlichen Tieren verschieden. Ebenso tritt die Geschlechtsreife bei den beiden Geschlechtern nicht zur gleichen Zeit ein. Weiterhin gibt es von Rasse zu Rasse Unterschiede. Wichtig ist es auch, zu wissen, dass mit Eintritt der Geschlechtsreife nicht automatisch auch die Zuchtreife anzusetzen ist. Diesbezüglich gibt es klare Regeln seitens der jeweiligen Zuchtverbände.

Wann ist ein Rüde geschlechtsreif?

Das Erreichen der Geschlechtsreife läuft auf zwei Ebenen ab: Die eine ist die des Körpers, die man nur als schleichenden Prozess wahrnimmt. Die andere Ebene ist das Verhalten des Rüden.

1. Der Körper

Mit beginnender Pubertät stellt sich heraus, dass der Rüde einmal größer wird, als seine weibliche Wurfschwester. Die Hoden beginnen sich zu vergrößern und der Penis wächst. Dies sind die äußeren Merkmale der Geschlechtsreife. Im Inneren laufen weitere Prozesse ab: Es werden verstärkt männliche Hormone und dann auch Samenzellen gebildet. Die Zeugungsfähigkeit tritt ein. Das muss nicht bedeuten, dass der Hundemann schon ausgewachsen ist.

2. Das Verhalten:

Ein Welpe interessiert sich noch nicht dafür, ob sein Artgenosse weiblich oder männlich ist. Erst, wenn Hormone ins Spiel kommen, werden Unterschiede sichtbar: Der andere Rüde wird als Konkurrenz, als Rivale wahrgenommen, während die Hündin auf einmal unsagbar interessant wird. Während kleine Rüden noch nicht das Beinchen heben, wenn sie ihr kleines Geschäft verrichten, werden Sie als Halter bei Eintritt der Geschlechtsreife erste wacklige Versuche diesbezüglich erleben. Außerdem beginnen sie nun, ihr Revier zu markieren – mit scheinbar endloser Geduld und einer schier unerschöpflichen Blasenkapazität setzen sie ihre Duftmarke an gefühlt jeden Grashalm bei ihrem Spaziergang.

Paarungsversuche (Umklammern mit den Vorderbeinen, rhythmische Körperbewegungen) werden in dieser Zeit nicht nur bei passender, sondern auch bei unpassender Gelegenheit unternommen. Da kommt Herrchens Bein ebenso in Frage, wie ein Kissen auf dem Sofa. Eine Hündin ist ja nicht immer parat – und wenn, heißt das nicht, dass diese auch läufig ist und die ersten ungeschickten Annäherungsversuche toleriert.

Es ist bewiesen, dass Rüden je nach ihrer endgütigen Körpergröße früher oder später in die Pubertät kommen – je kleiner eine Rasse ist, umso eher ist das Männchen auch geschlechtsreif. Meistens liegt die Zeit zwischen dem fünften und achten Lebensmonat. Die Zuchtreife hat mit der einfachen Zeugungsfähigkeit nichts zu tun – hier wartet man ab, bis alle körperlichen Merkmale soweit ausgereift sind, dass das Tier sich zur Zucht eignet. Frühestens ab de, ersten, bei anderen Rassen auch erst ab dem zweiten Geburtstag „dürfen“ Zuchtrüden ihrer Aufgabe nachkommen.

Wann ist eine Hündin geschlechtsreif?

Bei Hündinnen hat die Entwicklung vom Mädchen zur Frau im Körperinneren schon längst begonnen, bevor äußere Anzeichen sichtbar werden. Das einzige deutliche äußere Zeichen, dass eine Hundedame die Geschlechtsreife erreicht hat, ist die erste Läufigkeit, auch Hitze genannt. Bis zu diesem Zeitpunkt haben die Gebärmutter, die Eierstöcke und sonstige weibliche Attribute im Körperinneren schon längst ein hohes Entwicklungsstadium erreicht.

Hündinnen erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter zwischen einem halben Jahr und einem Jahr. Auch hier gilt die Regel, dass die Größe der Rasse, wie beim Rüden, den Zeitpunkt bestimmt. Es gilt die ungefähre Annahme, dass eine Hundedame das erste Mal „heiß“ wird, wenn sie etwa zwei Drittel des endgültigen Körpergewichtes erreicht hat – allerdings sind viele Ausnahmen bekannt, bei denen die Läufigkeit erst nach eineinhalb Jahren oder gar zwanzig Monaten eingetreten ist.

Eine läufige Hündin hat nicht nur Blutungen, sondern ist auch ein Magnet für männliche Vertreter aller Rassen. Sie selbst interessiert sich ebenfalls sichtlich für das andere Geschlecht und lässt Annäherungsversuche von Rüden zu, während sie außerhalb der Hitze eher ungehalten reagiert. Aufgrund der Blutungen lässt die Hundedame öfter als sonst Urin ab und leckt sich intensiv, um sich zu säubern. Dennoch ist ein Schutz der Teppiche und sonstigen Wohnungseinrichtung durch ein spezielles „Höschen“ sinnvoll – Bluttropfen verteilen sich zum Beispiel auch, wenn sich die Hündin schüttelt.

Die Intervalle der Läufigkeit

Auch bei diesem Thema gibt es die große Allgemeinheit und die Ausnahmen. Die meisten Hündinnen werden zwei Mal im Jahr läufig, oft sogar ziemlich regelmäßig im Abstand eines halben Jahres. Wie aber auch bei den „menschlichen Frauen“ gibt es individuelle Zyklusunterschiede, sodass manche Weibchen  nur einmal in einem Jahr heiß werden. Auch drei Hitzen in einem Zeitraum von 24 Monaten gelten durchaus als normal. Bei diesen Häufigkeiten muss man keine Sorge haben, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte. Bleibt bei einer jüngeren Hündin, die in den ersten Lebensjahren zwei Mal im Jahr läufig war, die Blutung allerdings aus, könnte eine Erkrankung dahinterstecken. Dann sollte man mit dem Problem beim Tierarzt vorstellig werden. Ebenso ungewöhnlich ist es, wenn
Der weibliche Hund Zyklusintervalle von nur 3-4 Monaten hat und deswegen 3 oder 4 Mal in 12 Monaten läufig wird. Dies könnte ebenfalls auf Erkrankungen zum Beispiel der Eierstöcke hinweisen.

Das Pro und Contra einer Kastration

Beide Hundegeschlechter können sterilisiert beziehungsweise kastriert werden. Die Sterilisation ist die mechanische operative Unterbrechung der Samenleiter oder Eileiter, die auf die Geschlechtstriebe keine Einwirkung hat. Bei der Kastration werden dem Rüden die Hoden, dem Weibchen die Eierstöcke (und die Gebärmutter) entfernt, um sie sozusagen geschlechtslos zu machen.

Durch die Kastration verliert sich der Naturtrieb, sich fortpflanzen zu müssen. Rüden büchsen nicht mehr aus, um eine läufige Hündin zu besuchen, sehen keine Nebenbuhler mehr in Artgenossen und decken nicht ungewollt eine Hundedame im Ort. Das Markieren nimmt rapide ab. Allerdings besteht die Gefahr, dass Hunde durch das Kastrieren behäbig werden und auch an Gewicht zunehmen.

Auch bei Hundedamen kommt es nach der Kastration oft zur Gewichtszunahme. Die Läufigkeit bleibt aus, die Blutungen werden nicht mehr zu einem Problem in der Wohnung. Auch sie sucht nicht mehr nach zeugungsfähigen Partnern und geht unerlaubt spazieren, um ihren Trieben nachzukommen. Für beide Geschlechter reduziert sich somit die Unfallgefahr, aber auch das Risiko einiger Erkrankungen. Das Problem mit der Gewichtszunahme muss der Halter durch Konsequenz in Ernährung und Bewegung in den Griff bekommen.

Kategorien: Erziehung Hund

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