Ein kleiner Welpe rackert sich durch sein Leben. Er entdeckt jede wache Minute etwas Spannendes und Neues, während der Körper aber zugleich mit der wichtigen Aufgabe eines gesunden Wachstums beschäftigt ist. Die Power, die ein Jungtier dafür braucht, bekommt er aus der passenden Menge eines geeigneten Welpenfutters. Sind alle Knochen ausgewachsen, ist die Muskulatur gut entwickelt und der Hund folglich im Erwachsenenalter angekommen, verändert sich die Anforderung an die Nahrung das erste Mal. Nun aber beginnt ein Prozess, der bis zum Lebensende des Hundes nicht mehr endet: Die Anpassung des Futters beziehungsweise dessen Zusammensetzung und Energiegehalt an die gerade aktuellen Lebensumstände. Der noch junge ausgewachsene Hund tollt noch viel herum, arbeitet vielleicht in einem Hundesport und verbringt ein aktives Leben mit seinen Menschen. Auch hier ist der Energiebedarf noch relativ hoch. Mit zunehmendem Alter dann sinkt aber die Notwendigkeit, Energie zuzuführen, immer weiter. Der Hund wird behäbiger, statt Wachstum droht nun Übergewicht, wenn zu viel oder falsch gefüttert wird.
Eine Grundregel vorab: Die Leckerlis als Teil der Tagesration Futter
Je nach Rasse und Aktivität, aber auch Lebensalter, bekommen Hunde eine nicht pauschalisierbare Menge Kalorien, mit denen sie ihren Energiebedarf ausgleichen. Diese Futterration setzt sich aus allem zusammen, was der Hund im Laufe eines Tages zu Fressen bekommt. Die Summe aus Nassfutter, Trockenfutter und Leckerli ergibt die Menge an Kalorien, die den Hund ernähren, zufriedenstellen und ihn mit allem versorgen, was der Organismus benötigt. Zunächst einmal ganz egal, welche Futtermittel kombiniert werden:
Die Menge aller Komponenten darf den Energiebedarf nicht übersteigen. Das heißt im Klartext: Alle Leckerlis, die der Hund bekommt, sollten von der Tagesfutterration weggerechnet werden. Steht ein Tag voller Übungen oder Sporttraining an, weiß man vorher, dass man hierzu eine Menge Belohnungen dabeihaben sollte. Klar ist an einem aktiven Tag auch der Bedarf an Energie meist höher, als an einem normalen Tag mit den üblichen Gassi Runden. Um etwas Übung und Gefühl zu bekommen, empfiehlt es sich, am Anfang genau zu wiegen, welche Menge Futter durch welche Menge an Leckerlis ersetzt wird. Diese können dann mit gutem Gewissen gefüttert werden, ohne die Pfunde auf den Hundehüften wachsen zu lassen.
Auf jeder Verpackung steht eine Angabe, für wie viel Kilogramm Körpergewicht welche Menge vom jeweiligen Futter gegeben werden soll. Diese Auflistung findet sich auch auf den Leckerli Produkten, die ja hoffentlich nicht dem menschlichen Lebensmittelregal (Wurst etc.) entstammen. So lässt sich wunderbar das Hauptfutter reduzieren und durch Leckerlis nach dem individuellen Tagesziel ersetzen.
MERKE:
- Konsequenz ist eine Tugend – machen Sie keine Ausnahme, dann kann sich der Hund nicht schlechte Angewohnheiten aneignen. Dazu gehören zum Beispiel das strikte Vermeiden vom erfolgreichen Betteln am Tisch, aber auch das Verhindern von „Diebstählen“ aus einer Schale mit Süßigkeiten auf dem Wohnzimmertisch, einer Einkaufstasche usw.
- Bei Leckerlis gibt es große Unterschiede! Die einen enthalten Lockstoffe, Geschmacksstoffe und eine Menge anderer Chemie, schmecken dem Hund unsagbar gut, sind aber sehr schädlich in Hinblick auf die Ernährungsrichtlinien für die Vierbeiner. Füttern Sie deswegen in jedem Alter zuckerfreie und möglichst natürlich hergestellte Leckerbissen, die den Kaureiz anregen und somit auch das Gebiss kräftigen und pflegen. Schokolade und Co. sind ein ABSOLUTES TABU!
Futter und Bewegung in Einklang bringen
Im Vorfeld wurde dieses Thema schon kurz angerissen: Es ist quasi eine Lebensaufgabe, die Bewegung des Hundes und seine Ernährung aufeinander abzustimmen. Und zwar an jedem Tag. Jeder Mensch lebt anders und folglich jeder Hund als bester Freund von Herrchen oder Frauchen ebenso. Gleichsam gibt es aber große und kleine Hunde, Muskelpakete und eher schmächtige Vierbeiner. Doch gibt es bei allem eher ruhige Tage und jene voller Power und damit auch Energiebedarf. Der Energiebedarf eines Hundes darf nur dann höher sein, als die zugeführte Kalorienmenge, wenn der Hund bereits an Übergewicht leidet und er Reserven aufbrauchen kann, die er sich vorher angefressen hat. Diese Diät darf aber nicht zu radikal sein und sollte in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Mangelerscheinungen durch einseitige oder direkt falsche Ernährung beziehungsweise „Hungerkuren“ sind gefährlich.
So gibt es an einem ruhigen Regentag mit Hauptaufenthaltsort Couch nur die grundlegende Kalorienmenge, aber am Wandertag mit der Familie eine Handvoll Leckerlis, die die zusätzliche Bewegung kompensiert. Was anfänglich scheinbar zur täglichen Rechenaufgabe ausartet, spielt sich bald so ein, dass das alles ganz automatisch geschieht.
Auf die Futterzusammensetzung achten!
Tiernahrung besteht nicht nur aus Kalorien, sondern auch aus wichtigen Nährstoffen, die für Versorgung und Funktionalität des Organismus verantwortlich sind. Je älter ein Hund wird, umso mehr Alterserscheinungen treten auf, die eine gezielte Umstellung des Futters erforderlich machen kann. Hierzu einige Einzelheiten:
- Ältere Hunde durchleben eine ähnliche Veränderung ihres Organismus, wie der Mensch. Die Verdauungstätigkeit reduziert sich, wodurch weniger Futter „umgesetzt“ wird. Das bedeutet, dass mit abnehmender Futtermenge mehr Gehalt an Vitaminen und bestimmten Elementen (Zink, Mangan etc.) im Futtermittel enthalten sein muss.
- Zahnprobleme wirken sich auf die Ernährung aus. Sind die Zähne schlecht oder vielleicht bereits nicht mehr vorhanden, muss die Beschaffenheit vom Futter die Nahrungsaufnahme trotzdem möglich machen.
- Spezielle Diäten wegen altersbedingter Nierenleiden oder anderer organischer Defekte können nötig werden – vor diesem Schritt steht aber die Diagnose und Beratung durch den Tierarzt.
- Ernährungssensibilitäten treten auf oder verschlimmern sich – auch hierauf muss man als Hundehalter mit einer Futteranpassung reagieren.
- Der Eisweißbedarf eines älteren Hundes ist niedriger, als bei Jungtieren – deswegen gibt es spezielle proteinreduzierte Senioren Futtermittel, die durchaus ihre Berechtigung haben!
- Bewegung und Verdauung hängen unmittelbar zusammen – deswegen muss ein immer träger werdender Hund zunehmend mit Verstopfungen rechnen. Ein Hundefutter für ältere Hunde sollte daher mehr Ballaststoffe enthalten.
- Gegen ein altersbedingt nachlassendes Immunsystem wirkt eine erhöhte Gabe von Vitaminen (E, C, Beta Carotin) und Mineralstoffen (etwa Zink). Dies hilft, gegen Infektionen anzugehen, die eventuell die Gesundheit des Hundes nachhaltig stören.
- Je eher altersbedingte körperliche Defizite bekannt sind, umso effektiver können Futterumstellung und Behandlung durch den Veterinär greifen und die Lebensqualität kann erhalten bleiben. Regelmäßige Besuche beim Tierarzt sind folglich vor allem bei älteren Hunden enorm wichtig.
- Falsch ist es, aus falsch verstandener Liebe dem Hund möglichst viel Futter zu geben und ihn dadurch augenscheinlich zu verwöhnen. Ein hochwertiges Futter und mit Bedacht ausgewählte Leckerli sind etwas teurer – das ist aber Geld, das man gut investiert: Es vermeidet hohe Tierarztrechnungen und verlängert die Lebensfreude des Hundes!