Ein Riese mit Kuschelfaktor: Die Deutsche Dogge

Sieht man einen Hundebesitzer mit einer Deutschen Dogge spazieren gehen, mutet es manchmal an, als ginge der Hund mit seinem Herrchen oder Frauchen Gassi – und nicht umgekehrt. Dies ist dann der Fall, wenn die Erziehung des Tieres nicht zu 100 Prozent geglückt ist und der vierbeinige Riese seine Kraft ungehindert an der Leine auslebt. Hat die Erziehung funktioniert, hat man es allerdings mit einem zwar großen, jedoch unheimlich sanften und lieben Tier zu tun, das mit seinem Menschen durch Dick und Dünn geht.

Allgemeines über die Deutsche Dogge

Vom Namen der Deutschen Dogge konnte natürlich noch keine Rede sein, als die Assyrer vor mehr als 4 Jahrtausenden bereits große Hunde hielten. Es gibt (wissenschaftlich nicht belegbare) Hinweise darauf, dass die Ahnen bis in diese Zeit zurück zu verfolgen sind – massige Tiere mit stumpf geformten Schnauzen. Wohl aber lässt sich nachvollziehen, dass etwa am Anfang des 18. Jahrhunderts englische Hunde in Deutschland ankamen, die sich eindeutig als Vorfahren der heutigen Dogge identifizieren lassen. Es handelte sich um Mischungen aus Mastiffs und Irischen Wolfshunden. Bewusst gezüchtet wurde ab dem 17. Jahrhundert – es entstand der „Englische Hund“, auch „Englische Docke“, von engl. „dog“ = Hund. Diese Bezeichnungen hielten sich lange Zeit, bevor letztendlich im Jahr 1878 die „Deutsche Dogge“ geboren wurde. Unter diesem Rassenamen fasste man von nun an die Ulmer, die Große und die Dänische Dogge zusammen.

Die großen und stolz daherkommenden Tiere waren vor allem beim Adel sehr beliebt, wo sie von betuchten Herrschaften gerne als Wachhunde (und als Statussymbol) gehalten wurden. Damals gab es noch den Begriff des Kammerhundes. Dieser durfte in den persönlichen Gemächern leben, war mit einem schönen Halsband geschmückt und hatte als Hund der damaligen Zeit ein wahrhaft luxuriöses Leben. Doggen wurden aber auch als Leibhunde gehalten – dies waren Jagdhunde, die nicht im Zwinger bei der Meute lebten, sondern nahe bei ihrem Herrn. Als man begann, mit Schuss-Waffen zu jagen, ließ die Beliebtheit aller Jagdhunde nach – als man jedoch die Liebe zu Rassehunden entdeckte, profitierte davon auch die Deutsche Dogge.

Größe ist nicht alles…

Dass die Deutsche Dogge groß ist, weiß eigentlich schon jedes Kind. Auch, wenn die Hündin wie bei fast allen Hunderassen etwas kleiner ist, erreicht sie dennoch ein Schultermaß von bis zu 80 cm. Der ausgewachsene Rüde kann sogar nochmals 5 cm größer werden. Dass die Natur es mit Maßangaben nicht immer so genau nimmt, beweist eine Dogge aus den USA, die mit einem Schultermaß von über 111 cm im Guinness Buch der Rekorde eingetragen ist. Die Größe wirkt sich auch auf das Gewicht aus – so kann der stämmige Rüde immerhin 90 Kilo schwer werden. Eine zierliche Frau von 1,60 Größe und 55 Kilo Gewicht sollte das berücksichtigen, dass ihr neuer Hund eventuell schwerer ist als ihr Mann. Die Deutsche Dogge ist laut Rassestandard Schwarz, Gelb oder Blau – erlaubt sind auch geflecktes und gestromtes Fell.

Das Wesen der Deutschen Dogge

Manche Menschen haben vor der Dogge einfach Angst – Grund dafür ist ihr wahrlich imposantes Erscheinungsbild. Doch steckt kaum Aggression oder wirklich Furchteinflößendes in dieser Hülle. Vielmehr sind die Hünen als sehr sanft und zutraulich bekannt. Ein gesundes Maß an Distanz zu Fremden steht einer ungetrübten Loyalität zu ihren Menschen gegenüber. Diese beschützt und verteidigt sie im Zweifelsfalle auch. Sie genießen ausgedehnte Kuscheleinheiten, nehmen Zuwendung in jeder Form dankbar an und quittieren diese ihrerseits mit liebevollem Verhalten. Ein Thema in der Welpenschule ist auf jeden Fall, den Beschützerinstinkt unter Kontrolle zu bekommen. Die riesigen Engel haben eine schier endlos scheinende Geduld, was sie zu robusten, stets aber vorsichtigen und einfach tollen Familienhunden macht. Nicht nur mit Kindern, sondern auch mit anderen Tieren kann eine Dogge, sofern man ihr Zeit der Gewöhnung zugesteht, sehr gut zurechtkommen.

Haltung einer Deutschen Dogge

Eher abzuraten ist von der Haltung einer Dogge in einem 30 Quadratmeter Appartement in einer städtischen Lage. Diese großen Hunde brauchen Platz – Rückzugsorte inbegriffen. Ideal wäre eine geräumige Wohnung oder ein Haus mit einem entsprechend hundesicheren Garten, damit die Tiere drinnen wie draußen ein ausreichendes Bewegungsareal haben. Die Küche wird schnell voll, wenn dieses große Tier gerade beim Fressen ist, Herrchen aber an den Kühlschrank will: dies sollte man stets im Hinterkopf haben. Der Traum vom Hund wird schnell zum Albtraum, wenn man die Lebensumstände falsch beurteilt und sich bei unpassenden Haltungsbedingungen für das falsche Tier entscheidet.

Kommt die Dogge als Welpe ins Haus, muss man sie an das Spazierengehen Schritt für Schritt gewöhnen, um die Gelenke und die Muskulatur nicht zu hohen Strapazen auszusetzen. Zu Beginn nur 15 Minuten, langsam aufbauend, erreicht man mit der Zeit das ausreichende Maß an Bewegung, um die Muskeln fit zu halten und dem Bewegungsdrang des Hundes gerecht zu werden. Maßvolles Füttern bei gleichzeitig optimaler Auslastung vermeiden Übergewicht – ein absolutes Muss bei diesem massigen Körper. Solange sich die Dogge im Wachstum befindet, sollte sie nicht zu Radtouren mitgenommen werden. Auch lange Wanderungen sind nicht ideal.

Die Deutsche Dogge sollte nicht springen. Zwar wird ihr der eventuelle Weg auf ein Sofa oder ins Bett – sofern man dies zulässt – nicht schwer fallen, doch gehört die Distanz vom Boden in den Kofferraum definitiv zu den Hindernissen, für die man sich etwas einfallen lassen muss. Eine Art Steighilfe oder ein beherzter Griff zur Unterstützung ersparen das Springen sowohl beim Einsteigen als auch beim Aussteigen. So schont man die Gelenke des Hundes und hat es im Alter nicht mit Gelenkserkrankungen zu tun. Im Agility Hundesport ist die Deutsche Dogge wegen ihrer massiven Gestalt eher wenig zuhause – sie liebt es, zu schwimmen, Nasenarbeit zu leisten und freut sich über Obedience Übungen mit entsprechendem Lob.

Eine Dogge kostet Geld!

Es macht wesentliche Unterschiede, ob man für einen Dackel eine Erstausstattung und Futter kaufen muss, oder für eine Deutsche Dogge. Das ausgewachsene Tier freut sich je nach Produkt und Gehalt über ein Kilo Trockenfutter pro Tag, kann aber auch bis zu 2000 Gramm Nassfutter verputzen. Das wird eine Haushaltskasse völlig anders strapazieren, als der Napf des kleinen Hundes. Mit einem normalen Körbchen braucht man für seine Dogge nicht anfangen – alles muss in XXL besorgt werden und ist dementsprechend auch deutlich teurer.

Auch der Tierarzt wird bei der Haltung einer Dogge immer wieder benötigt. Wie alle großen Hunderassen sind die Tiere anfällig für HD (bitte vor dem Welpenkauf beim Züchter auf die Vorgeschichte der Eltern achten!), Spondylose und die gefürchtete Magendrehung. Ein häufiges Auftreten von Knochenkrebs und Herzerkrankungen ist bei der Rasse bekannt. Auch die Lebenserwartung ist nicht sehr hoch, ebenfalls bei großen Rassen ein Thema: Eine Deutsche Dogge wird nur etwa sechs bis acht Jahre alt.

➔ Ein Deutsche Doggen Welpe kostet je nach Stammbaum etwa 1600 Euro.

Bild von Martin Tajmr auf Pixabay

Kategorien: Hunderassen

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