Durchfall bei Katzen - Wie kann ich helfen?

Vom Stuhlgang einer Katze bekommt man meist nicht viel mit – sauber in der Katzenstreu verscharrt können die Hinterlassenschaften bequem mit der Schaufel entsorgt werden. Dennoch fällt es bei der täglichen Reinigung auf, wenn die Konsistenz sehr weich oder gar flüssig ist. Das bedeutet zunächst einmal nichts schlimmes, denn viele Umstände können für weicheren Stuhl verantwortlich sein. Offensichtlich dünnflüssige Ausscheidungen müssen allerdings kontrolliert werden. Auch diese können, zum Beispiel bei einem Freigänger, vom Naschen an einem Komposthaufen oder ähnlichem herrühren. Nachbarn, die es viel zu gut meinen und dem „armen Kätzchen“ ein Schälchen Milch hinstellen, wissen es eben nicht besser. Dennoch müssen Katzenhalter Detektiv spielen und der Sache auf den Grund gehen. Definitiv ernste Hintergründe hat es, wenn die ansonsten einwandfrei stubenreine Katze es nicht mehr zur Toilette schafft und „einfach so“ irgendwo hin kotet, vielleicht sogar, ohne es zu verscharren.

Achtung! Haben Sie mehrere Katzen, müssen Sie diese trennen, um zu erkennen, ob ein Tier alleine Durchfall hat oder alle betroffen sind. Zeigen mehrere oder alle Stubentiger Durchfall und andere Symptome (dazu später mehr), liegt der Verdacht nahe, dass eine ansteckende Krankheit eingefangen wurde oder die Tiere etwas Verdorbenes oder vielleicht sogar Giftiges gefressen haben. Natürlich müssen Sie jeder Katze ein eigenes Katzenklo zur Verfügung stellen und diese auch regelmäßig kontrollieren. Einige Tage der Trennung und mit unfreiwilligem Hausarrest schaden den Samtpfoten nicht – und schließlich geschieht das Ganze zum Wohle ihrer Gesundheit. Natürlich müssen Sie durch Streicheleinheiten und Spiele für Ablenkung in der „Arrestzelle“ sorgen. Lassen Sie die Katzen getrennt, bis Sie eine Ursache gefunden haben, damit keine unerwünschte Ansteckung erfolgt (falls nicht schon geschehen).

Lässt der Durchfall nach ein bis zwei Tagen wieder nach, muss der Tierhalter keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Hält di Symptomatik an oder verschlimmert sie sich gar, ist es nun an der Zeit, zum Tierarzt zu gehen.
Kommt es zu Begleiterscheinungen?
Fällt ein anormal übler Geruch in der Katzentoilette auf? Hat der Kot eine andere Farbe als gewohnt? Analysieren Sie selbst einmal, ob sich Blut oder schleimige Bestandteile darin befinden! Wenn ja, nehmen sie gleich eine Probe (in einem Plastiktiegelchen oder einer kleinen Tüte) mit zum Tierarzt, damit diese im Labor und vom Arzt selbst begutachtet und untersucht werden kann. Möglicherweise finden Sie den Grund für ihre plötzlich auffallend apathische und appetitlose Katze im Katzenklo. Unübliches, lautes Miauen und andere Hinweise auf offensichtliche Schmerzen (zum Beispiel bei Berührung des Bauches) sind ebenfalls mögliche Begleiterscheinungen, die den schnellsten Weg zum Veterinär erfordern.

Achtung! Bei länger anhaltendem Durchfall kann die Katze austrocknen (Dehydration) – Katzenbabys schon nach einem Tag!
Selbst nach Ursachen forschen
Sehen Sie sich in der Wohnung oder im Freigänger Revier um, ob Ihnen etwas auffällt – herumliegende tote Tiere, verdächtige (und vielleicht sehr schmutzige?) Schälchen bei den Nachbarn, natürlich kommen aber auch bewusste ausgelegte Köder von Tierfeinden leider in Frage. Sind in der Wohnung oder im Garten Blumen angefressen? Es ließe sich im Internet oder telefonisch mit dem Tierarzt abklären, ob eine Pflanze giftig war und ob dementsprechend Handlungsbedarf besteht. Möglicherweise hat Ihr Kätzchen aber auch einfach an der Frühstücksmilch der Kinder genascht und verträgt diese nicht! Bleibt die Forschung ohne Ergebnis, bleibt nur die Diagnostik beim Tierarzt übrig, wenn der Durchfall weiter anhält. Untersucht wird dann beispielsweise auf Wurmbefall, Schild- und Bauchspeicheldrüsenkrankheiten und so weiter.
Durchfall aufgrund von Ernährungssensibilität
Da war doch ein exzellentes Katzenfutter im Angebot und Sie haben kräftig zugeschlagen. Leider stellt sich bei dieser Gelegenheit heraus, dass Ihre Katze auf einen Inhaltsstoff, zum Beispiel ein bestimmtes Eiweiß, allergisch oder zumindest sensibel reagiert. Tritt der Durchfall zeitnah zur Futterumstellung auf, liegt der Verdacht nahe. Dann wechseln Sie zurück zum gewohnten Futter und spenden den Fehlkauf an eine Tierschutzorganisation oder verkaufen es an andere Katzenfreunde. Ein Katzenjunges, das das Futter nicht verträgt, etwa nach der Umstellung nach dem Säugen oder dann vom Juniorfutter auf das Erwachsenenprodukt, muss mit einer Ausschlussdiät beschwerdefrei gemacht werden. Dazu gibt es spezielle Futtersorten, die nur auf einer Eiweißquelle basieren. Verschwindet der Durchfall (und eventuelle andere Symptome), kann Stück für Stück die Futterpalette ausgeweitet werden, bis der Übeltäter entdeckt ist.

Kategorien: Gesundheit Katze

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