Obwohl die Bombay Katze ein sehr schönes Tier ist und der Rasse auch keine besonders negativen Eigenschaften nachgesagt werden, ist sie in Europa eine der seltensten Katzenrassen in Heimtierhaltung. Vielleicht hat dies ein wenig mit dem Aberglauben zu tun, der sich um schwarze Katzen rankt? Man weiß es nicht sicher. Man muss unterscheiden zwischen der gewöhnlichen schwarzen Allerweltskatze, die gerne einmal als Haustier und auch Hofkatze zu finden ist und der Rasse Bombay Katze über die es zumindest seitens außereuropäischer Vereinigungen einen definierten Rassestandard gibt. In Europa hat die FiFe die Bombay Katze noch nicht als Katzenrasse anerkannt, wohl auch ein Grund für die Unbekanntheit und Seltenheit der schönen schwarzen Tiere. Zwar ist auf den ersten Blick der Unterschied zwischen der zufällig schwarzen Promenadenmischung und der Zuchtkatze mit Stammbaum nicht überaus groß – im Detail allerdings gibt es schon wesentliche Unterschiede.
Wissenswertes zur Bombay Katze
Wer Bombay hört, denkt an Indien und geht wahrscheinlich davon aus, die Zuchtgeschichte der Katze nahm in diesem Land seinen Anfang. Dies ist jedoch ein Irrglaube, denn die Samtpfote stammt aus Amerika, zum Teil auch aus Thailand. Die Namensgebung entstand zufällig durch die Kreativität der Züchter. Kurz vor Beginn der 1960er Jahre begannen Züchter damit, die Heilige Burma und die Amerikanische Kurzhaar zu verpaaren. Von den beiden beteiligten Rassen wurden jeweils die dunkelsten Tiere zusammengebracht. Man hatte sich vorgenommen, eine Art Miniformat des schwarzen Panthers zu erschaffen – als Haustierversion quasi. Die Burmakatze an sich geht selbst auf die Siamkatze zurück – eine bestimmte Mutation der Burma machte es aber unmöglich, wirklich schwarze Tiere zu züchten. So war man auf die Unterstützung der Amerikanischen Kurzhaar angewiesen.
Es ist anzumerken, dass eine exakte Dokumentation der Zuchtgeschichte nicht vorliegt – die Annahme basiert auf mehreren Berichten erfolgreicher Fortschritte in der Zucht. Dadurch, dass nur schwarze Tiere in der Zucht „zu gebrauchen“ waren, ist die Ahnenschaft der Bombay Katze ziemlich klein. Wer also bei einem Züchter anfragt, sollte sich den Stammbaum zeigen lassen und darauf achten, dass keine Inzucht betrieben wird – das heißt, kein Ahne darf in der Herkunftsliste zwei Mal aktiv gewesen sein.
Wie sieht die Bombay Katze aus?
Wo es eine Anerkennung der Bombay Katze als Katzenrasse gibt, ist ihr Standard (zum Beispiel bei der TICA = The International Cat Association, Texas USA) dem der Heiligen Burma in weiten Teilen sehr ähnlich. Auffallend ist natürlich die rein schwarze Fellfarbe – die zum Beispiel bei den oben beschriebenen sonstigen schwarzen Katzen vor allem im Sonnenlicht einen rötlichen oder anderen Farbeinschlag haben können. Die wirklich pechschwarzen Haare und die leichte Unterwolle ergeben zusammen ein kurzes, sehr pflegeleichtes Fell, das wunderschön glänzt. Ihre Augen funkeln in Kupfer- oder Goldtönen. Für eine Zuchtkatze ist die Bombay Katze relativ klein und auch von geringerem Gewicht. Der Kater kommt ausgewachsen auf etwa 5600 Gramm, das Weibchen ist nur minimal leichter und kleiner.
Ist die Bombay Katze eine Familienkatze?
Wie sich eine Katze in eine Familie einfügt, wird nicht nur durch die Rasse bestimmt, sondern auch davon, wie sie als Baby aufwächst und sozialisiert wird. Mit etwas Gewöhnung kann die Bombay Katze durchaus mit anderen Tieren, auch Hunden, gut zurecht kommen – vorausgesetzt, ihr wird nicht im höheren Alter ein Hundewelpe einfach vor die Nase gesetzt. An ihre Menschen binden sich die Tiere ind er Regel sehr eng an – sie hassen es, lange Zeit alleine zu sein und wollen viel kuscheln, auch spielen und beschäftigt werden.
Die schwarzen Minipanther gehören nicht zu den stummen Zeitgenossen und wollen sich gerne einmal mitteilen – nicht nur am leeren Futternapf, sondern auch im „Zwiegespräch“ mit ihren Menschen. Turbulentes Familienleben mit stressigen Situationen könnte dazu führen, dass die Katze nicht so ganz glücklich ist und sich zurückzieht. Ausnahmen, bei denen einfach eine frühe Integration in das Familienchaos stattgefunden hat, sind aber bekannt. Wie so oft ist es bei Bombay Katzen sehr wichtig, wie sie ihre ersten Lebenswochen beim Züchter verbringen und was sie in dieser Zeit schon alles kennen lernen.
Wie halte ich eine Bombay Katze?
Viel wichtiger, als eine riesige Wohnung und ein regelmäßiger Auslauf ist der Bombay Katze, dass sie nur wenig und wenn dann kurze Zeit alleine bleiben muss. Auf Freigang kann sie getrost verzichten – diesen Drang hat sie im Laufe ihrer Zucht verloren. Statt draußen herum zu pirschen, will sie lieber gestreichelt, gebürstet und geliebt werden. Dazwischen muss unbedingt auch zum Katzenspielzeug gegriffen werden, denn auf Bewegung will die Bombay Katze trotz allem nicht verzichten. Ansonsten reicht die übliche Ausstattung mit Kratzbaum und Katzentoilette(n), Futter und Zubehör und natürlich Zeit für das Tier.
Wer doch öfter nicht zuhause ist, muss zumindest eine zweite Katze zur Gesellschaft anschaffen – eine Garantie für die bedingungslose Liebe zwischen zwei (vor allem unterschiedlich alten) Tieren gibt es allerdings wie immer nicht. Nur wenig Anleitung ist erforderlich, um zu erreichen, dass die Fellnasen stubenrein werden – und auch bleiben, sofern das Katzenklo in Ordnung gehalten wird.
Die Gesundheit der Tiere kann durch Erbkrankheiten belastet sein, die sich allerdings nach Herkunft unterscheiden. Je mehr Inzucht in der Geschichte einer Linie vorkommt, umso wahrscheinlicher ist eine Immunschwäche oder allgemein kränkliches Befinden. Sofern keine Allergie besteht, die eine Diät erforderlich macht, stellt die Bombay Katze keine besonderen Anforderungen an ihre Nahrung, sofern sie hochwertig und für Fleischfresser ausgelegt ist. Bei guter Haltung erreichen die Tiere ein Lebensalter von etwa zwölf Jahren.
Pflegeaufwand, wie zum Beispiel bei einer Angorakatze gibt es bei der Bombay Katze nicht wirklich. Um das Fell seidig glänzend zu bekommen, ist Bürsten eine bei den Tieren willkommene Einheit von Extra Zuwendung. Auch ein feuchtes Leder stärkt den Glanz des kurzen schwarzen Fells.
- Da Bombay Katzen in Europa relativ wenig verbreitet sind, sollten Interessenten Angebote von Züchtern wirklich genau prüfen. Kaufen Sie nicht, ohne entsprechende Papiere, Ahnentafeln und ähnliches gesehen zu haben.
- Ein Bombay Kätzchen kostet mindestens 500 Euro.