Der treue, kinderliebe Bobtail im Steckbrief

Eigentlich kennen die meisten Menschen den Bobtail nur unter diesem Namen. Nur wenige wissen, dass er auch unter der Bezeichnung Old English Sheepdog, zum Beispiel in Fachliteratur, zu finden ist. Die markanteste Eigenschaft des Hundes ist sein Fell, über das manchmal scherzhaft „Wo’s bellt, ist vorne!“ gesagt wird.

In der Ahnengalerie befinden sich Schäferhunde aus Großbritannien und Europa, dazu Hirtenhunde, zum Beispiel aus Russland und Ungarn. Für seine Arbeit als Hütehund wird er heute eher selten eingesetzt, da er in den letzten Jahrzehnten eher als Showhund Karriere machte. Aber auch als braver und ergebener Familienangehöriger mit Spiel und Spaß Faktor ist der Bobtail überaus beliebt. Der Name Bobtail kommt aus dem Englischen und bedeutet Stummelschwanz, was an der meist kurzen Rute der Hunderasse liegt. Schon früh in der Geschichte Großbritanniens hat der Old English Sheepdog seinen festen Platz als Hütehund beziehungsweise Treibhund eingenommen. Das Fell, enorm dicht und von ansehnlicher Länge, dient als Schutz vor kaltem und nassem Wetter.

Die erste Legitimation als anerkannte Hunderasse erhielt der Bobtail im Jahr 1888 durch den Britischen Kennel Club. Die Anerkennung durch die FCI erfolgte erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Ähnlichkeit ist nicht sonderlich groß; dennoch zählt der Bobtail zu den Schäferhunden.

Das Aussehen vom Old English Sheepdog

Der ohnehin große Körper des Bobtails wirkt noch beeindruckender durch sein     beträchtliches Fell. Darunter versteckt sich ein wahres Muskelpaket, ausgestattet mit einer guten Portion Kraft. Der Kopf ist „viereckig“ geformt – mit weit auseinanderstehenden Augen. Jene sind bei den meisten Tieren dunkel, wenigere Vertreter der Rasse gibt es mit blauen Augen. Eine Eigenart der Natur, als Heterochromie (Verschiedenfarbigkeit) der Augen bekannt, kommt beim Bobtail ebenfalls vor.

Die Deckhaare sind lang, hart und zottelig. Umso weicher ist die Unterwolle, die aufgrund Dichte und Beschaffenheit Wasser abweisend wirkt. Alle Schattierungen zwischen Grau und Blau sind möglich. Im Rassenstandard findet sich Weiß als Farbe der Vorderläufe, an Hals und Kopf. Kein Manko sind weiße Söckchen.

Bobtail Hündinnen haben eine Endgröße von etwa 55 cm, Rüden über 60 cm im Widerrist. Weibchen werden um die 35 Kilo schwer, Männchen bis zu 45 Kilo.

Bobtail: Ein sanfter Charakter

Eine konsequente Erziehung mit absolut liebevoller Geduld reicht aus, um den sporadischen Sturkopf des Bobtails in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist er treu ergeben und hat nicht nur äußerlich ein dickes Fell. Er ist kaum nervös, ein wachsamer Beschützer (zum Beispiel im Sinne einer sofortigen Meldung fremder Personen) und überzeugt durch Gelehrigkeit und Intelligenz. Im Inneren ist der „Riese“ ein Sensibelchen, das durch Bestrafung schnell aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht werden kann. Die Erziehung sollte deswegen mit der nötigen Portion Ruhe und Geduld erfolgen.

Der Bobtail braucht seine Spielstunden, m glücklich zu sein. Diese Leidenschaft erhält er sich eigentlich bis an sein Lebensende – optimal dazu passt seine Kinderliebe. Auch das Zusammentreffen beziehungsweise Zusammenleben mit anderen Hunden und weiteren Haustieren funktioniert perfekt, sofern die Sozialisierung im Welpenalter nicht aus den Augen verloren wurde. Doch selbst im fortgeschrittenen Alter kann man den toleranten Bobtail noch mit Zeit und Liebe an andere Tiere gewöhnen. Wenn überhaupt von negativen Eigenschaften gesprochen werden kann, so wären hier der Hütetrieb und eine gewisse Portion eigenständiges Handeln zu nennen – Dinge, die sich aber ohne viele Komplikationen in der Welpenschule bereits eindämmen lassen.

Langes Fell mit regelmäßigem Pflegeaufwand

Schon vor der Anschaffung eines Bobtails sollte den künftigen Besitzern klar sein, dass sie mit dem langen und sehr dichten Fell einige Zeit verbringen werden. Deswegen ist es mehr als ratsam, bereits in Kindertagen damit anzufangen, dem Hund zunächst spielerisch und mit viel Belohnung und Lob alle Utensilien zur Fellpflege und wohl auch Dusche und Badewanne näher zu bringen. Natürlich wird nur gebadet, wenn es nicht zu vermeiden ist – doch anders ist das Fell bei entsprechender Verschmutzung kaum sauber beziehungsweise geruchsfrei zu bekommen. Kamm, Bürste, Schere und Schermaschine müssen zu gewohnten Alltagsgegenständen werden, ebenso Zahnbürste und hundegeeignete Zahnpasta. Gründliche Kontrollen auf Ungeziefer sind bei der Fellpflege und zwischendurch sehr zu empfehlen.

Hinderlich ist für den Bobtail eigentlich nur die lange Haarpracht im Gesicht. Diese kann nach Geschmack mit Zopfspangen gebändigt oder mit der Schere gestutzt werden, sodass das Tier nicht durch die Strähnen schielen muss – mangelnde Sicht ist beim Spielen oder beim Sport sehr hinderlich für die Old English Sheepdogs.

Wichtig! Der Bobtail ist absolut wetterfest, was kalte und nasse Tage betrifft. Bei Hitze sollte man in jedem Fall darauf achten, dass der Hund sich nicht überanstrengt und stets ein schattiges Plätzchen erreichen kann. Überlegenswert ist es, das Tier im Sommer kurz zu scheren beziehungsweise beim Hundefriseur vorbeizuschauen.

Die Haltung eines Bobtails

In einem 1-Zimmer Apartment ist ein Hund von dieser Größe höchstens dann gut aufgehoben, wenn das Leben den ganzen Tag draußen stattfindet und es nur um eine Übernachtungsmöglichkeit geht. Ansonsten sollten Wohnungsgröße und Hundegröße schon zueinander passen. Ein eigener Garten zum Herumtollen und Spielen wäre wunderbar, zumindest muss aber für ausreichend Auslauf gesorgt werden.

Für Halter eines Hundes in dieser Größe ist eine Welpenschule anzuraten, eventuell sogar mit einer weiteren Ausbildung im „Erwachsenenalter“. Wie bereits erwähnt, geht es darum, das angeborene Hüteverhalten des Hundes in den Griff zu bekommen. Zudem muss der Hund verstehen, dass er kein Schoßhündchen ist. Manchmal vergisst der Bobtail seine Größe und sein Gewicht und springt vor Wiedersehensfreude an Personen hoch – das mag nicht jeder beziehungsweise kann nicht jeder standhalten. Rechtzeitig abtrainiert weiß der Hund jedoch schnell, wie man sich auch weniger überschwänglich freuen kann. Ansonsten lassen sich dem gelehrigen und intelligenten Hund viele Tricks beibringen – höchste Freude beim Tier ist garantiert, wenn man ihn mit Dogdancing, Agility und anderem Sport beschäftigt. Zwar braucht der Old English Sheepdog viel Auslauf und auch ein gewisses Maß an Beschäftigung – kein Vergleich allerdings zu anderen Hütehunden, wie zum Beispiel dem sehr anspruchsvollen Border Collie.

Es würde dem sehr treuen und liebesbedürftigen Hund das Herz brechen, Großteile des Tages völlig auf sich allein gestellt und ohne Beschäftigung und Zuwendung zu sein. Deswegen sollte der Bobtail in einer turbulenten Familie oder bei aktiven Paaren mit ausreichend Zeit und Motivation seinen Platz finden. Welpen Preise um die 1200 Euro sind völlig normal; alles, was günstiger ist, riecht verdächtig nach unsauberen Geschäftemachern, die an ihren verkauften Hunden schnell viel Geld verdienen wollen.

Kategorien: Hunderassen

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