Bengal Katzen - Liebevolle Wildkatze mit Herz

An dieser Stelle sei einmal eine Lanze gebrochen für jene Katzenschutz Vereine und Personen, die einen Großteil ihrer Freizeit aufwenden, um Spenden zu sammeln und Kastrationsaktionen veranstalten, damit die oftmals unkontrollierte Vermehrung von Katzen eingedämmt wird. Dankenswerterweise beteiligen sich auch Tierärzte an dieser besonderen Form von Katzenschutz, indem sie Behandlungen und Kastrationen zum Selbstkostenpreis oder gar umsonst vornehmen.

Einerseits sitzen die Tierheime voll von Samtpfoten ohne Zuhause, andererseits hausen mancherorts Katzen immer noch in widrigsten Verhältnissen, gerade mit der Aufzucht eines Wurfs beschäftigt, aber schon wieder trächtig, obwohl gesundheitlich am Ende jeglicher Toleranzgrenze. Grassierende Krankheiten, schlimmste Zustände zwischen Flohbefall und Katzenschnupfen – hier muss ein Ende gemacht werden und das geht nur, wenn man die unkontrollierte Vermehrung von Katzen begrenzt, wo immer es möglich ist. An alle Halter sei die Ermahnung ausgesprochen, doch bitte jedes Tier kastrieren beziehungsweise sterilisieren zu lassen, um den Vereinen die Arbeit zu erleichtern. Wünschenswert wäre Einsicht bei allen Katzenhaltern, vornehmlich im landwirtschaftlichen Bereich.

Rassekatzen sind eher selten in Tierheimen anzutreffen; sie landen dort meist nur, wenn sie aus unzumutbarer Haltung befreit werden oder jemand das Tier, aus welchen Gründen auch immer, loswerden möchte. Allerdings sind immer wieder Mischlinge anzutreffen, denn nicht jeder Rassekater wird kastriert und nicht jede Rassekatze ist sterilisiert – und entwischen kann jedes Tier einmal. Hat ein Mischlingskätzchen eine auffällige, leopardenähnliche Musterung im Fell, weist dies auf eine Bengal Katze in ihrer Ahnenschaft hin.

Das Aussehen der Bengal Katze

Wer zum ersten Mal auf eine Bengal Katze trifft, wird hinter diesem Haustier eine domestizierte Wildkatze vermuten – vielleicht irgendwo aufgelesen, mit nach Hause genommen und gezähmt. Dies liegt an der Optik der Katzen, die sehr an einen  Leoparden erinnert, weswegen „Leopardette“ auch ein anderer Name für die Tiere ist. Die Samtpfoten können ein Schultermaß von 40 cm erreichen und als männliches Tier stattliche 5,5 Kilo wiegen. Die Weibchen sind etwas leichter und schmaler, werden bis zu 4 Kilogramm schwer. Die Zucht der Katze nahm ihren Anfang in den USA, heute gibt es aber Züchter beinahe überall auf der Welt.

Das schönste und eindeutigste Merkmal der Bengalen ist ihr Fell. Der „Leopardenmantel“ in den typischen Farben ist marmoriert oder fleckig, zeigt manchmal aber auch Streifen oder Tupfer. Alle Farben und Muster heben sich bei ausgewachsenen Tieren klar und deutlich voneinander ab, verwischen oder verlaufen nach dem „Teenager Alter“ nicht, sondern sind farblich klar zu separieren. Auffällig ist auch die seidig-weiche Beschaffenheit des Fells, die auch optisch schon erkennbar ist. Dieses Kätzchen will man sofort streicheln! Die sehr kurzen Haare der Bengal Katze erfordern nicht viel Pflegeaufwand.

Unverkennbar für den Rassestandard der Leopardetten ist auch der große Kopf, der auf einem schlanken, aber durchtrainierten Körper sitzt. Elegant und grazil steigen die Tiere daher, um ihre riesigen schönen Augen als Waffe einzusetzen. Die Katzenrasse ist das Ergebnis einer Verpaarung einer Wildkatze mit einer schwarzen Hauskatze, um optische (Wildkatze) und charakterliche (Hauskatze) Eigenschaften beider Ahnen miteinander zu verbinden. Weitere Einkreuzungen mit Burmanese und Siamkatze ergaben das heutige Erscheinungs- und Wesensbild. Die wild lebenden Artgenossen der Bengakjatze stehen übrigens unter Naturschutz da sich ihre Zahl durch Felljäger drastisch reduziert hat.

Die Eigenschaften der Leopardette

Bengalen sind sehr unternehmungslustig und gehören nicht zu den behäbigen Vertretern ihrer Art. Manche Klettertour, bei der auch größere Höhen übersprungen werden können, gehört zu den schönen, aber auch anstrengenden Erlebnissen für den Besitzer. Nicht immer bleibt nämlich der Kratzbaum oder der Garten das Revier für die Leibesübungen der Samtpfote – sie will auch auf der Küche entlang spazieren: Nicht auf der Arbeitsfläche sondern oben auf den Hängeschränken, von wo es aus lustig über die Eckbank hin zu neuen Hindernisparcours geht. Bengal Katzen sind in der Regel nicht wasserscheu und können diesem Element sogar Freude abgewinnen. Zudem sind sie als neugierig und sehr anhänglich bekannt. Obwohl die Tiere über ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügen, können sie gut in eine Gruppe mit anderen Haustieren (Katzen oder auch Hunde) integriert werden. Ein klarer, intelligenter Blick aus den großen Augen, ein athletischer Körperbau und ein aktives, beinahe umtriebiges Wesen vereinen sich in den Rassekatzen, die immer noch verhältnismäßig selten in Hauhalten ohne Zuchtabsichten zu finden sind.

Die Haltung der Bengalkatze

Bengal Katzen brauchen Freiraum und Bewegungsspielraum, dann fühlen sie sich wohl und gesund. Eine intensive Bindung zum Besitzer ist vor allem dann zu bemerken, wenn keine tierischen Kollegen im Haushalt wohnen. Gedanken machen sollte sicher der Halter von Leopardetten, wenn die Katze träge oder ungewohnt ruhig wird – dies weist auf Krankheit hin. Auch eine Veränderung am Fell (plötzlich stumpf, glanzlos, dünner werdend) muss umgehend abgeklärt werden. Erblich belastet sind Bengalen durch Herz- und Nierenerkrankungen, über deren Vorkommen man den Züchter direkt ansprechen und auch Nachweise verlangen kann.

Bengalkatzen brauchen ein vertrautes Heim, aber nur als Stützpunkt für ihre Abenteuer Touren. Die Haltung als Freigänger ist deswegen empfehlenswert. Als Wohnungskatze ist die Samtpfote nur geeignet, wenn die Behausung groß genug und die Beschäftigungs- und Bewegungsmöglichkeiten ausreichend sind. Der Halter darf sich nicht wundern, wenn seine Katze es vorzieht, vom Wohnzimmerschrank aus dem Geschehen in der Familie zuzusehen: Die Bengalen lieben es, einen sicheren hohen Ruheplatz ihr eigen nennen zu können.

Wer viel zuhause ist, kann eine Bengal Katze alleine halte, muss aber damit rechnen, als Spielpartner und Bezugsperson gut gefordert zu sein. Wer viel unterwegs ist, braucht eine zweite Katze als Spielkamerad, muss aber damit rechnen, dass in seiner Abwesenheit wildes Treiben in der Wohnung stattfindet. Anders, als andere Katzenrassen will die Bengal Katze auch geistig gefordert werden und lernt sogar Tricks und Kunststückchen, eventuell mit Klicker oder Belohnungsprinzip.

Tipps für Allergiker: Holen Sie sich Haare oder ein „Probetier“ für einen Tag in ihre Wohnung, um herauszufinden, wie Sie auf die Tierhaare reagieren. Hier gibt es keine pauschalisierte Garantie, das Kurzhaarkatzen wie die Bengalen besser sind für Allergiker. Zeigt man auf die Haare oder am Probetag Anzeichen für allergische Reaktionen, weiß man, dass man keine Katze halten kann und soll – und das Tier wird nicht erst nach Hause geholt, um dann einige Wochen später wieder abgeschoben zu werden.

Kategorien: Katzenrassen

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