Arthrose beim Hund - Wie kann ich helfen?

Gleich zu Anfang sei gesagt, dass es zig verschiedene einzelne Arten von Arthrose gibt, die separat oder in Kombination auftreten können und es keine Heilungschancen bei dieser Diagnose gibt. Das einzige, was der Tierhalter für den kleinen Patienten tun kann, ist, verantwortungsbewusst einen Weg mit Tierarzt, Therapeuten und Eigeninitiative zu gehen, der dem Hund die Schmerzen nimmt und sein Leben trotz der Erkrankung in gewissem Maßen lebenswert macht. Auch wenn das Urteil endgültig ist, muss der Hund wegen einer Arthrose nicht eingeschläfert werden! Es gibt viele Möglichkeiten, ihm zu helfen. Sehr wichtig ist, unbedingt mit tierärztlicher Hilfe ans Werk zu gehen, keinesfalls menschliche Medikamente zu verabreichen und nicht durch Gleichgültigkeit oder falsche Sparsamkeit die Hilfe zu unterlassen. Betroffene Hundebesitzer können sich einmal mit Menschen unterhalten, die die Diagnose Arthrose erhalten haben – aus diesen Gesprächen können sie sich viel ableiten, was auch im weiteren Zusammenleben mit dem Hund wichtige Vorteile verschafft.

Wissenswertes zum Thema Arthrose

1.    Was ist Arthrose eigentlich?
Ein Gelenk besteht aus mehreren Einzelteilen, gleich, ob es ein Kugelgelenk (zum Beispiel Hüfte und Schulter) oder ein anderes ist. Jedes Gelenk funktioniert durch ein beständiges Ineinandergreifen der Funktionen von Muskeln, Sehnen und Bändern, Knochen, Knorpeln und so weiter. Eine sehr wichtige Bedeutung kommt dabei den Knorpeln im jeweiligen Gelenk zu, da diese die Knochen schützen und sozusagen stoßdämpfend (vergleiche Stoßdämpfer beim Kfz) wirken. Die Außenhülle, die Gelenkkapsel, ist gefüllt mit der Gelenkflüssigkeit, quasi dem Schmierstoff für diesen komplexen Bewegungsablauf.

Durch verschiedene Faktoren (später mehr dazu) kommt es zu Knorpelschäden (Deformation, Abnutzung…) und der Rückbildung der Gelenkflüssigkeit. Letztendlich reiben die Knochen irgendwann teilweise oder völlig aufeinander – höllische Schmerzen sind das Resultat.

2.    Was führt zu Arthrose?
Diese alle und detailliert zu nennen, wäre viel zu aufwändig, weswegen sich dieser Artikel auf das Notwendigste beschränkt. Da aber eine Diagnose und Behandlung ohne Tierarzt aber ohnehin nicht möglich ist, werden Hundebesitzer hier individuell beraten. Der Arthrose liegt in der Regel eine (teilweise sogar durch Zucht angeborene) falsche Belastung des Gelenks zugrunde.

a)    Übergewicht – wie bei so vielen anderen Erkrankungen eine der häufigsten Ursachen für die Gelenkserkrankung, die einfach in physikalischen Faktoren begründet ist. Das Gelenk ist auf ein bestimmtes Gewicht ausgelegt. Bleibt dies dauerhaft überschritten, nutzt es sich schneller und stärker ab.

b)    Fehlstellungen – wie auch beim Menschen führen Fehlstellungen der Gelenke zu deren Degeneration. Leider kann man beim Hund nichts durch Einlagen in Schuhen korrigieren und hat auch im physiotherapeutischen Bereich nur eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten.

c)    Überbelastung – hier hat der Mensch die größten Chancen, der Arthrose vorzubeugen. Hunde sollen nicht Treppensteigen, nicht ins Auto (oder heraus) springen, nicht andauernd springen, nicht Gewaltmärsche auf Teer absolvieren und so weiter.

d)    Wachstumsschübe – Junge Hunde, die zu stark gefüttert werden, kompensieren dies nicht unbedingt mit Übergewicht, sondern mit einem Wachstumsschub, bei dem der Bandapparat, die Gelenke und Muskeln nicht adäquat mithalten können. Spätere Gelenksschäden sind die Folge.

e)    Verletzungen, Operationen am Gelenk – Aus einer Verletzung, zum Beispiel bei einem Unfall, kann sich eine Arthrose entwickeln, wenn beispielsweise nicht für einen vernünftigen Muskelaufbau gesorgt wurde oder eine Operation am Gelenk nicht ausreichend ausheilen konnte, bevor wieder voll belastet wird.

f)    Bewegungsmangel – Gelenke verlieren ihre Funktionalität auch bei mangelnder Belastung, sprich, zu wenig Auslauf und sonstige Bewegung

Jede Beeinträchtigung eines Gelenks geht mit einer Schonhaltung einher, die den Teufelskreis aus Immobilität und dadurch zunehmenden Schmerzen beziehungsweise Schäden einleitet.

3.    Einige bestimmte Arthrose Erkrankungen im Fachjargon

a)    die Hüfte betreffend – „Koxarthrose“
b)    das Knie betreffend – „Gonharthrose“
c)    die Wirbelsäule betreffend – „Spondylarthrose“, kurz Spondylose
d)    die Schulter betreffen – „Omarthrose“

und weitere, die sich im Internet auch unter der Fachbezeichnung finden lassen.

Die klaren Anzeichen für Arthrose
Steht Ihr Hund nur mühsam von seinem Schlafplatz auf, geht die ersten Schritte staksig und langsam, weist dies auf eine Arthrose hin. Dieses Phänomen nennt man Anlaufschmerz, es tritt bereits in relativ frühen Stadien auf und verschlimmert sich im Krankheitsverlauf. Wie auch beim Menschen ist bei Hunden mit Arthrose eine gewisse Wetterfühligkeit bekannt. Hundehalter bemerken es aber auch am allgemeinen Verhalten des Hundes, wenn sich eine Arthrose einstellt. Er bewegt sich nicht mehr so gern, spielt nicht mehr (oder unfreiwillig), bleibt vor der Treppe stehen, kommt nicht mehr auf die Couch zum Kuscheln. Durch die Schonhaltung bei Schmerzen verändert sich auch der gesamte Bewegungsablauf beim Gehen, Rennen, Sitzen, Aufstehen und Hinlegen. Bereits weit fortgeschritten ist die Arthrose, wenn es zu Lahmheit kommt. Laien erkennen eine weitere Begleiterscheinung der Arthrose nicht unbedingt – es kommt zu einem Muskelabbau in den betroffenen Regionen. Die Symptome können einzeln, in diversen Kombinationen oder alle zusammen auftreten. Jedes für sich ist ein hinreichender Grund für den Tierarztbesuch.

Fehler des Halters bei arthrosekranken Hunden

Zwar sollen Sie das Tier nicht mehr Treppen steigen und hohe Distanzen springen lassen – doch die komplette Schonung ist genau kontraproduktiv. In Maßen, aber kontinuierlich muss auf gesunde, fördernde Bewegung geachtet werden – für eine professionelle Anleitung stehen Tiertherapeuten jederzeit zur Verfügung.

Die Ernährung nicht dem Bewegungsmaß anpassen, ist fatal. Mit abnehmender Bewegung sinkt der Kalorienbedarf eines Hundes. Schnell sammeln sich überschüssige Pfunde an, die der Hund dann mitschleppen muss. Diese wieder loszuwerden, ist bei eingeschränkter Bewegungsfähigkeit noch schwieriger, also ohnehin. Das Zusatzgewicht verschlimmert die Schmerzen! Wenden Sie sich auch diesbezüglich an Physiotherapeuten für Hunde, die mit spezieller Wassergymnastik für ausgewogene Bewegung sorgen und dazu auch Ernährungstipps geben können.

Kategorien: Gesundheit Hund

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