Viruserkrankung Staupe – wie gefährlich ist sie?

Hundehalter tun in der Regel alles, um ihre Lieblinge vor Krankheiten zu bewahren. Zumindest gehört das Impfen der Tiere seit vielen Jahren zum Standard, ohne den die Hundebesitzer ihre Lieblinge nicht leben lassen. Eine Impfung betrifft die Viruserkrankung Staupe, die auch wirklich erst mit Entdeckung des Impfstoffes und der Verbreitung der Erkenntnis, dass man Hunde nur durch Impfungen wirklich schützen kann, rückläufig ist. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es zahlreiche Erkrankungen, die natürlich auch Todesopfer einforderte. Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, ist die Ansteckung sehr leicht – so machte die Krankheit keinen Halt vor Hunden aus armen wie reichen Familien; auch Jagdhunde und Zuchttiere waren betroffen. Die Staupe war auch in der frühen Literatur über Hunde immer eines der beherschenden Themen. Schon Vero Shaw, welcher das erste bekannte und umfassende Buch über Hunderassen 1850 geschrieben hat, "Das illustrierte Buch vom Hunde", widmete der Staupe mehrere Seiten.

Richtiggehende Epidemien grassierten in Gebieten, die Zahl der tödlichen Verläufe war entsprechend hoch. Die letzte bekannte große Staupe Welle musste in Finnland beklagt werden. Hunderte Hunde waren im Zeitraum von 1994 bis 1995 betroffen. Obwohl der Impfstoff bereits ab den 1960er Jahren zur Verfügung stand, war n der entsprechenden Region kaum ein Impfschutz vorhanden. Man musste das Übel an der Wurzel erwischen und impfte konsequent die Welpen – erst dann sanken die Infektionszahlen und die Epidemie konnte gestoppt werden.

Was ist Staupe?

Auslöser der Staupe ist der sogenannte RNA Virus, auch Paramyxovirus. Anstecken können sich nicht nur Hunde, sondern beispielsweise auch Frettchen, Wiesel, Marder, Füchse und andere. Infiziert sich eine Katze mit dem Virus, zeigt sie keine Symptome. Einige Zeit ging man davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen Staupe und MS beim Menschen bestehen könne – diese These wurde allerdings mittlerweile wissenschaftlich widerlegt.

Alle Tiere, die sich anstecken können und auch Krankheitszeichen zeigen, gehören zur Gruppe der Carnivoren. Bei diesen spielt das Alter bei der Infizierung keine Rolle – betroffen sind allerdings, auch bei unseren Haushunden, vor allem Jungtiere im Alter zwischen einem Viertel- und einem halben Jahr. Weiterhin sind Hunde mit einem geschwächten Immunsystem gefährdet, selbstverständlich neben den Tieren ohne einen (ausreichenden) Impfschutz. Trächtige Hündinnen können die Welpen auch in der Gebärmutter mit dem Virus anstecken, sodass die Tiere schon mit Staupe zur Welt kommen.

Der Übertragungsweg des RNA Virus ist die Tröpfcheninfektion. Über die Nase oder den Mund werden die Erreger aufgenommen – hinterlassen kann die Ansteckungsgefahr jedes infizierte Tier, indem es Speichel, Nasensekret, Erbrochenes oder andere Exkremente hinterlässt. Der Marder in freier Wildbahn kann also den Hund auf seinem Spaziergang durchaus mit Staupe infizieren. Weniger bedeutend, aber leider auch möglich ist die „indirekte“ Übertragung durch Schuhe, Kleidung oder streichelnde Hände.

Staupe hat eine vergleichsweise kurze Inkubationszeit von nur drei Tagen bis einer Woche. Die Krankheit kann in drei verschiedenen Arten auftreten: Akut, subakut oder in chronischer Form. Dabei wird nach dem Auftreten der Krankheit nochmals unterschieden. Es gibt die katharrhalische Staupe, die die Atemwege betrifft, eine gastrointestinale Form (Verdauungstrakt) eine kutane (die Haut befallene) und eine nervöse Staupe. Erwähnenswert, aber selten ist noch eine weitere Form, von der nur die Ballenhaut und das Nasensegel betroffen sind. Man spricht dann auch von der Hartballenkrankheit, bei der sich die genannten Hautpartien massiv verhornen. Letztere und die nervöse Staupe haben den schlechtesten Verlauf. Eine Garantie auf Heilung gibt es bei Staupe aber im Allgemeinen nicht, da der Virus, wie alle seine „Kollegen“ nicht auf Antibiotika anspricht und eine Behandlung somit sehr schwierig ist.

Symptome der Staupe

Ganz genau lassen sich die Symptome der Staupe nicht zuordnen. Es kommt vielmehr darauf an, um welche Art es sich konkret handelt. Außerdem kann die Viruserkrankung von bakteriellen Erregern begleitet sein. Gegen diese hilft ein Antibiotikum. Ohne Behandlung haben es jegliche Bakterien sehr leicht, sich auszubreiten, da durch die Staupe das Immunsystem des Hundes geschwächt ist.

Zunächst ist Fieber zu bemerken. Das ist aber nur das erste Anzeichen. Es kommt zu Erbrechen und Durchfall sowie damit verbundenem Appetitmangel. Aus den Augen und aus der Nase läuft Sekret. Die Temperatur sinkt wieder in den gewohnten Bereich, jedoch ist dies eine trügerische Ruhe. Das Virus macht sich nun über die Organe her, die sogenannten Sekundärinfektionen bakterieller Herkunft breiten sich aus. Bei einem Hund mit einem ausgezeichneten Immunsystem kann der Körper das Virus von selbst eliminieren. Dabei muss es nicht einmal zu auffälligen Symptomen kommen. Hierbei spricht man dann von einer stummen Infektion, die aber nach Jahren noch Auffälligkeiten nach sich ziehen kann. Neurologische Krankheitsbilder, aber auch Augen und Haut zeigen oft lange nach der eigentlichen Staupe Erkrankung erst behandlungswürdige Symptome.

Bei einem schlimmen Verlauf verläuft die Staupe völlig anders. Einzeln oder in Kombination kommt es zu Atemwegerkrankungen bis hin zur Lungenentzündung, zu einem Darminfekt, der letztendlich sogar zur Austrocknung des Hundes führen kann. Es treten weiterhin Defizite im zentralen Nervensystem auf, zu denen Krämpfe, Lähmungen und andere fürchterliche Anzeichen gehören. Oft reagieren Hunde nun panisch oder sogar aggressiv. Die kutane Staupe erzeugt Pusteln und Blasen an der Innenseite der Ohren und Schenkel. Dazu ist die Haut auffällig gerötet. Welpen, die im Zahnwechsel befindlich sind, bekommen das sogenannte Staupegebiss.

Vorkommen in Deutschland

Während andere Krankheiten durch Impfungen weitestgehend unter Kontrolle sind, hat sich die Zahl der Staupefälle innerhalb der letzten Jahre wieder erhöht, nachdem zunächst ein erfreulicher Rückgang zu verzeichnen war. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Zum einen ist bei Hundebesitzern eine eigentlich unerklärliche Impfmüdigkeit aufgetreten. Obwohl man für kleines Geld und ohne viel Aufwand den Impfschutz aufrecht erhalten könnte und dem Tier viel Leid ersparen könnte, werden die Tiere einfach nicht geimpft. Gerade bei Viruserkrankungen kommt das böse Erwachen dann unverhofft und knüppeldick.

Ein weiterer Grund dafür, dass die Fälle von Staupe wieder gestiegen sind, sind Tierverkäufe aus dem Ausland. Hierbei ist weniger die Rede von Organisationen, die die Nottiere geimpft, entwurmt und in gesundheitlich gutem Zustand ins Land bringen, sondern von jenen schwarzen Schafen, die in unfassbarer Weise Tiere züchten, um sie als Ware meistbietend zu verhökern. Ohne Impfung, nicht entwurmt und in oft jämmerlichem Zustand. Nicht umsonst wird vor Kofferraum Händlern ausdrücklich gewarnt. Dennoch locken günstige Preise für Rassehunde die Käufer an – mit dem Ergebnis, dass weiter gezüchtet wird, solange das Interesse anhält. Ausschließlich der Boykott hilft, diese Machenschaften auf Kosten der Tiere zu unterbinden.

Wichtig: Halten Sie sich unbedingt an die Impfempfehlungen des Tierarztes! Setzen Sie die Arbeit, die der Züchter oder eine Tierschutzorganisation begonnen haben, fort und sorgen Sie auch für rechtzeitige Auffrischung aller Impfungen!

Bild von damita118 auf Pixabay

Kategorien: Gesundheit Hund

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