Radfahren mit Hunden > sollte nicht die erste Wahl sein!

„Ach, und wenn ich einen Hund habe, dann geh ich mit dem Wandern und Joggen und Fahrrad fahren!“

Das sind gute Vorsätze, die zunächst einmal sehr löblich klingen. Mensch und Hund bekommen auf diese Weise viel Bewegung an der frischen Luft und das ist ja bekanntlich gesünder, als alles andere auf dieser Welt. Jedoch ist es nicht ohne Risiko, sich vor allem das Radfahren recht einfach vorzustellen und blauäugig davon auszugehen, dass das schon klappen wird. Nicht jeder Hund eignet sich überhaupt für diese Art der Beschäftigung, und jene Rassen die dies bewältigen können, müssen ebenfalls erst einmal eine gewisse Vorbereitung mitmachen. Einfach eine Leine an den Lenker binden und losfahren – das ist ein No-Go, das zu vielen Unfällen führen kann, bei dem nicht nur die Hunde sondern auch die Halter und andere Verkehrsteilnehmer einem großen Verletzungsrisiko ausgesetzt sind.

Ansprüche an den Halter

Der Radfahrer und Hundebesitzer muss sich darüber im Klaren sein, dass der Hund zumindest zeitweise eine außerordentliche Belastung neben dem Fahrrad darstellt. Er weiß nichts von den Gefahren des Straßenverkehrs und bringt von Natur aus eine Menge eher negativer Eigenschaften mit, die einem entspannten Ausflug im Wege stehen können. Nur sehr geübte und sichere, mit einer gehörigen Portion körperlicher Fitness ausgestattete Personen sollten sich auf das Fahrradfahren mit Hund einlassen.

Konzentration ist ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt, ohne den man den Weg durch die Stadt, den Park oder am Waldrand nicht auf dem Rad antreten sollte. Man muss zumindest am Anfang darauf gefasst sein, dass ein Hund seinem Jagdtrieb nachgehen möchte und plötzlich alles andere als daran interessiert ist, brav neben dem Fahrrad herzulaufen. So ein Schlenker nach rechts oder links kann selbst Profi-Radler aus der Bahn werfen. Die Folge: Ein schwerer Sturz.

Der Hauptanspruch an den Hundebesitzer ist also das kontinuierlich aufbauende Training und dann aber auch ein immer wieder Übungsrunden, um das Gelernte nicht wieder aus den Augen zu verlieren. Fahrradfahren mit dem Hund ist nichts für zwischendurch, mal eben schnell oder eine kurze Zeit. Diese gemeinsame Aktivität kostet Kraft, Zeit und lange Übung.

Der Hund muss fit sein

Das Tempo neben dem Fahrrad ist mit einem Spaziergang oder einer gemütlichen Spiele-Stunde nicht zu vergleichen. Selbst, wenn beim Herumtollen manchmal höhere Geschwindigkeiten vom Hund geleistet werden, so bestimmt er doch selbst, wann er wieder von Gas geht. Beim Radfahren wird ein gewisses Tempo über lange Distanzen eingehalten. Dabei hat der Hund nur wenige Möglichkeiten, zu verschnaufen. Schon die Tatsache, dass der Fahrer sich auf seinem Rad nur bei einer gewissen Geschwindigkeit halten kann, muss berücksichtigt werden. Schnellere Fahrten über längere Strecken sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Experten raten dazu, das Radfahren mit Hund erst ab dem vollendeten ersten Lebensjahr zu beginnen und davor auch einen gründlichen Check beim Tierarzt vornehmen zu lassen. Hält das Herz einer solchen Dauerbelastung stand? Ist der Hund „auf der Lunge“ fit genug? Oder sprechen andere, wichtige gesundheitliche Faktoren gegen diese Form der Beanspruchung? Die Gewöhnung an das Fahrrad kann und sollte sogar schon eher erfolgen, jedoch nur beim Schieben des Rades während des Gassigehens. Sich von heute auf morgen auf den begleitenden Drahtesel einzustellen, könnte schwierig werden. Für kleine Hunde, die in einem Fahrradkorb einen Teil der Strecke verbringen sollen, kann das Training in diesem Körbchen bereits recht früh beginnen, allerdings ohne das Nebenherlaufen.

Zu kleine Hunde machen unzählige Schritte und kommen sehr schnell außer Atem, wenn sie überbeansprucht werden. Zu große, schwere Hunde strapazieren unter Umständen ihre Gelenke zu sehr, wenn man es mit dem Radfahren übertreibt und vor allem auf Teerstraßen oder Pflaster zu schnell unterwegs ist.

Viele wissen nicht, dass auch Hunde Muskelkater bekommen, wenn sie sich körperlich übernehmen. Deswegen muss eine langsame, schrittweise Gewöhnung an das Radfahren unbedingt eingehalten werden. Diese und auch jede weitere Radtour darf nicht bei großer Hitze stattfinden!

Ausrüstung für das Fahrradfahren mit Hund

Menschen sollten nicht darüber nachdenken müssen, ob ihr Fahrrad verkehrssicher ist. Die Vermeidung von Unfällen und von Ärger mit der Polizei sollte eigentlich selbstverständlich sein. Der Helm, eventuell Knie- und Ellenbogenschoner, geeignetes Schuhwerk und Kleidung verstehen sich ebenfalls von selbst. Reichen Lichter und Reflektoren am Fahrrad nicht aus, gibt es entsprechende Zusatz-Sicherheitsfeatures (Sicherheitsweste). Denken Sie unbedingt daran, auch Ihren Hund abzusichern, zum Beispiel mit einem LED Halsband oder Geschirr oder zumindest reflektierenden Streifen an seiner Leine usw. Versetzen Sie sich in andere Verkehrsteilnehmer hinein: Ist Ihr Gespann deutlich sichtbar oder gibt es Sicherheitsmängel?

Jeder Radfahrer weiß, wie wichtig es ist, während der Fahrt genügend zu trinken. Vergessen Sie hierbei Ihren Hund nicht! Gönnen Sie sich und ihm Pausen, nehmen Sie genug Wasser mit und eventuell einen Napf (faltbare Modelle gibt es zum Beispiel im Zoohandel). Kotbeutel gehören mit in die Ausrüstung!

Für das Fahrradfahren mit Hund empfiehlt sich deutlich das Brustgeschirr, bei dem sich Zugkräfte besser verteilen, als bei einem Halsband. Soll beim Fahrradfahren Zugarbeit vom Hund verrichtet werden, kaufen Sie hierzu bitte ein spezielles Zuggeschirr. Von allen langen Leinen (Schleppleinen, flexible Leinen etc.) sollte man die Finger lassen. Der Hund braucht einen gewissen Abstand zum Fahrrad, um sich an den Pedalen nicht zu verletzen, sollte aber auch nicht zu viel Spielraum für seine Bewegungsfreiheit haben. Lange Leinen verfangen sich unweigerlich irgendwann im Fahrrad und sorgen für schwere Stürze. Wurde dem Hund ein Rückruf zum Beispiel mit einer Hundepfeife antrainiert, muss man diese immer dabei haben, am besten um den Hals gehängt.

Spezielle Halterungen für den Fahrradrahmen (sogenannte Springer) helfen bei der richtigen Befestigung des Hundes. Eine Stahlfeder befindet sich dabei zwischen Fahrrad und Hund, die kleinere Leinenrucker ausgleichen kann. Zudem haben diese Springer Sicherheitsmechanismen, die die Leine lösen, wenn sie auf ein Hindernis trifft (unbedingt an eine zweite Leine zur Sicherung gegen Flucht denken!). Andere Modelle von Fahrradleinen funktionieren mit einem Bauchgurt, sodass der Hund nicht mit dem Fahrrad, sondern mit dem Fahrer verbunden ist. Von der Befestigung einer Leine am Lenker ist aus mehreren Gründen abzuraten. Irgendwelche Knoten und Schlingen könnten sich während der Fahrt lösen. Außerdem ist die Zugkraft einseitig und voll aktiv, wenn der Hund einmal in eine andere Richtung rennt.

Abschließend einige Tipps zur sicheren Fahrradfahrt mit Hund

  • Dem Hund soll das Radfahren Spaß machen. Achten Sie auf Müdigkeitsanzeichen oder Unlust und strapazieren Sie ihn nicht über Gebühr.
  • Pausen mit Schnuppern, Leckerli und Wasser, Spielen und „Offline“ Laufen erhöhen den Spaßfaktor und sind wichtig für die Gesundheit des Hundes.
  • Üben Sie spezielle Kommandos nur für das Radfahren ein (Go, Stop, Pause, Links, Rechts usw.)
  • Vermeiden Sie Ballungsräume, Rush-Hours und sehr verkehrsreiche Strecken. Alleine die Abgase sind schlecht.
  • Kontrollieren Sie unbedingt jeglichen Jagdtrieb ihres Hundes, auch in Bezug auf andere Tiere, Menschen, Mofas etc.

Bild von Sean Wareing auf Pixabay

Kategorien: Erziehung Hund

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