Menschlicher Leichtsinn: Lebensgefahr für die Katze!

Wer sich eine Katze ins Haus holt, hat sicher auch darüber nachgedacht, wie er dem Tier ein möglichst schönes und sicheres Leben bereiten kann. Selbst bei bester Haltung sind die Tiere natürlich nicht davor gefeit, krank zu werden oder Unfälle zu haben. Unerfahrenheit, Unwissenheit und daraus resultierender Leichtsinn bringen unsere Stubentiger aber immer wieder in Lebensgefahr, ohne dass wir das eigentlich wollen. Das Leid ist groß, wenn aus banalen Gründen eine Katze leiden muss oder gar stirbt. Die Rede ist nicht von der versehentlich offen gelassenen Türe und dem daraus resultierenden Zusammenstoß mit einem Auto – das ist traurig, passiert aber immer wieder. In diesem Artikel geht es um viel einfachere Dinge, die für die Samtpfote aber unerwartet gefährliche Folgen haben können.

Vorsicht bei diesen Zimmerpflanzen!

Die meisten Katzenhalter wissen, dass das Zusammenspiel von Zimmerpflanzen und Stubentiger nicht so ganz einfach ist. Die schöne Yucca Palme, über Jahre liebevoll gehegt, hat schon lange die Wohnung verlassen, da Mieze den Blumentopf doch glatt mit dem Katzenklo verwechselt hat. Auch manche bei der Insektenjagd abgeräumte Fensterbank hat schon das eine oder andere Blumenopfer gefordert. Neigt eine Katze dazu, an Blumen zu knabbern, kann dies aber auch für das Tier gefährlich werden. Ganz oben auf der Liste stehen Lilien – wunderschöne Blumen, aber für die Tiere leider giftig. Auch die in der Adventszeit so beliebten Weihnachtssterne sind für Katzen giftig.

Sollte die Samtpfote sich nicht davon abbringen lassen, an Blumensträußen, Kräutertöpfchen und Co. herum zu beißen, hilft es vielleicht, an den geeigneten Plätzen immer eine Schale mit Katzengras zu platzieren, damit diese grüne Verdauungshilfe ohne Schaden verspeist werden kann. Hält das Interesse an den verbotenen Pflanzen an, müssen sie aus dem Lebensraum der Katze verbannt werden.

Zigaretten, Alkohol und Kaffee

Klar, es gibt nur wenige wirklich sadistisch veranlagte Menschen, die Tieren Alkohol oder Kaffee einflößen. Wer aber einen Milchkaffee auf der Küche stehen lässt, geht das Risiko ein, dass seine Mieze davon nascht. Stellt sich nach dem Probieren vielleicht noch heraus, dass das Getränk gesüßt ist, wird es gleich noch interessanter. Ebenso ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass eine Katze sich einmal von selbst an einem unbeobachteten Glas Wein vergreift – umso gefährlicher, wenn nicht auf stets frisches Trinkwasser geachtet wird. In alkoholischen Getränken enthaltenes Ethanol hat auf den Organismus von Katzen viel heftiger, als dies beim Menschen der Fall ist. Eine schwere Vergiftung könnte die Folge des so unbedacht stehen gelassenen Feierabend Schlückchens sein. Durch Kaffee geschieht im Prinzip das gleiche – bis hin zum tödlichen Organversagen ist leider alles möglich und auch schon vorgekommen.

Der ausgedrückte Zigarettenstummel ist für eine gelangweilte Katze unter Umständen ein willkommenes Spielzeug. Beim Ausleeren des Aschenbechers unabsichtlich daneben geworfen, lässt sich dieses „Ding“ wunderbar durch die Wohnung kullern, mit den Pfoten in die Luft wirbeln und im Maul davon tragen. Das im Tabakrest enthaltene Nikotin und andere Schadstoffe werden über den Speichel aufgenommen, vielleicht wird sogar etwas verschluckt – die Vergiftung ist leider schneller da, als man das denken würde.

✔️ Bei dieser Gelegenheit soll an alle Raucher der Appell erfolgen: Auch unsere Haustiere müssen passiv mitrauchen und erleiden dadurch die gleichen Gesundheitsschäden, wie Kinder und Nichtraucher, die sich im gleichen Raum aufhalten. Will man das seiner Katze oder seinem Hund zumuten?

Schokolade, die giftige Versuchung

Würde man sie lassen, sagt die eine oder andere Katze zu Schokolade sicher nicht nein. Viele Menschen wissen, dass man Haustieren keine Schokolade geben darf. Doch ist das nicht in erster Linie wegen der Zähne oder wegen der schlanken Linie verboten – und auch der Zucker ist nicht das Hauptproblem. Vielmehr ist in Schokolade ein Stoff enthalten, der für Menschen ungefährlich, für unsere Haustiere aber höchst gefährlich ist: Theobromin greift das Nervensystem an. Die Folge sind Durchfall und Erbrechen, bei höherer Dosis auch Krampfanfälle bis hin zur Atemlähmung. Auch nicht ausnahmsweise gehört Schokolade auf den Speiseplan von Katze und Hund – Reste und Vorräte bitte absolut tiersicher lagern!

Ebenfalls gefährlich: Weintrauben (auch Rosinen und Sultaninen), Lauchgewächse, wie Zwiebeln oder Knoblauch, Süßstoff (vor allem Xylitol), Macadamia Nüsse. Diese Lebensmittel beziehungsweise Zusätze bekommt die Katze über das ihr zugedachte Futter eigentlich nicht. Wohl aber kann es passieren, dass ein Tier Speisen schnabuliert, in denen etwas davon enthalten ist. Ein Kuchen mit gemahlenen Macadamia Nüssen, Sauerbratensoße mit Rosinen… nur als Beispiele genannt.

Menschliche Medikamente

Natürlich nicht, weil sie so gut schmecken, sondern weil sie klein, rund und unheimlich interessant zum Spielen sind: Tabletten in jeder Form bedürfen bei einem Zusammenleben mit Katzen der gleichen Sorgfalt, wie beim Leben mit Kindern. Vor allem Paracetamol und Ibuprofen sind Wirkstoffe, die wir Menschen beinahe selbstverständlich im Hause haben. Wir empfinden das Konsumieren auch nicht als gefährlich und lassen gerne einmal eine Packung oder eine Tablette liegen. Frisst die Katze diese Medizin, sind schlimme Folgen zu befürchten. Die Leber der Mieze versagt schon nach einer relativ kleinen Menge Paracetamol, Ibuprofen greift die Verdauungsorgane an. Menschliche Medikamente gehören unter Verschluss, damit nichts passieren kann. Auf keinen Fall darf im Krankheitsfall der Katze selbst aus der Hausapotheke „herum gedoktert“ werden. Das kann tödlich ausgehen.

Haushaltsunfälle von Katzen

Eher selten wird sich eine Katze beim Sturz von einer Leiter verletzen – doch die Gefahren im Haushalt sind für die Samtpfoten dennoch nicht zu unterschätzen. Am gefährlichsten sind gekippte Fenster, in denen die Katzen sich erhängen können, wenn sie durch diese Lücke den Weg nach draußen wagen wollen und abrutschen.

Besonders für Kitten ist eine Badewanne mit Wasser lebensgefährlich, da sie aus eigener Kraft nicht mehr heraus kommen, wenn sie einmal vom Rand abgerutscht und ins Wasser gefallen sind. Die gefüllte Badewanne bitte niemals unbeaufsichtigt lassen.

Viele Tierarztbehandlungen gehen auch auf einen Kontakt der Katzenpfoten mit einem heißen Ofen oder Kaminrohr. Die Herdplatte ist nur bei einem Induktionsofen gleich nach dem Abschalten wieder kalt. Das herkömmliche Ceranfeld bleibt noch einige Zeit heiß. Auch der Schwedenofen oder ein waagerecht verlaufendes Kaminrohr in Sprungweite zu einem Schrank kann Verbrennungen zur Folge haben. Diese sind schmerzhaft, heilen oft schlecht und bringen dem Tier unnützes Leid.

Halsbänder und Spielzeug-Schnüre

Sicher ist es ein süßer Anblick, wenn eine Katzendame mit einem mit Strass besetzten Halsband geschmückt ist oder der Kater ein Glöckchen um den Hals baumeln hat. Diese Halsbänder für Katzen sind aber mit Vorsicht zu genießen, vor allem, wenn die Tiere auf Freigang unterwegs sind. Wie schnell kann sich ein Ast oder ähnliches im Halsband verfangen - das Tier stranguliert sich und verendet auf jämmerliche Art und Weise. Freigänger müssen gechipt sein, um identifizierbar zu sein – das Halsband ist lebensgefährlich.

Dass Katzen gerne mit allen möglichen Fäden und Schnüren spielen, ist hinlänglich bekannt. Aber auch dabei kann es zu Gefahren kommen. Mit sehr reißfesten Schnüren könnte sich das Tier im Eifer des Gefechts erhängen. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Mieze keine Spielschnur (oder einen Teil davon) verschluckt. Es kann zu Darmverschlüssen kommen, die teure OPs und nicht zuletzt Lebensgefahr bedeuten können.

Bild von Dimitri Houtteman auf Pixabay

Kategorien: Erziehung Katze

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