Gluten, der böse Feind in meinem Hundefutter

Was ist denn Gluten genau? Gluten ist ein natürlich vorkommendes Eiweiß, welches in Weizen und seinen artverwandten Getreidesorten vorkommt, z.B. in Dinkel, Roggen oder Gerste etc... Gluten wird auch Klebereiweiß genannt. Es sorgt dafür, dass Mehl und Wasser eine Verbindung eingehen und ein klebriger Teig entsteht. Gluten macht den Teig elastisch und hält ihn zusammen. Das ist wichtig für die Herstellung von Backwaren und macht sie knackig und knusprig. Gluten ist also ein ausgezeichnetes Bindemittel.
Viele Hundehalter gehen heute davon aus, beziehungsweise es wird ihnen suggeriert, dass Getreide schuld an den Beschwerden Ihrer Vierbeiner ist, denn schließlich liegt auch beim Menschen eine glutenfreie Ernährung schon lange im Trend, um vermeintlich gesünder zu leben. Jedoch ist es frustrierend für Hund und  Besitzer, wenn nur kurz nach der Futterumstellung auf „getreidefrei“  die gleichen Probleme und Beschwerden  zurückkehren. Mit jeder Änderung der Zutaten - ob nun tierischen oder auch pflanzlichen Ursprungs - besserten sich die Beschwerden nur vorübergehend und dann traten die Symptome wie Durchfall, Mattigkeit, Fellprobleme usw. wieder auf. So herrscht momentan eine sehr große Unsicherheit in der Bevölkerung. Denn was kann oder soll man seinem Hund noch füttern? Viele selbsternannte Experten bieten unzählige Antworten.

Was uns jedoch wundert ist die Tatsache, dass bis vor ca. 20 Jahren Unverträglichkeiten kein großes Thema waren. Seitdem der Hund an der Seite der Menschen lebte, bekam er Essensreste, Tischabfälle, fraß im Schweinetrog mit oder bekam altes hartes Brot. Fleisch war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein Mangelware, für Menschen und erst recht die Haustiere.

In dem Buch „Das illustrierte Buch vom Hunde“ von 1850 schreibt Vero Shaw schon über gesundheitliche Probleme bei Hunden durch eine Fütterung mit zu viel Fleisch. Dies war aber kein großes Problem, denn zu der Zeit hatten die wenigsten Hundehalter die Mittel, um an Fleisch zu kommen. Denn zu dieser Zeit fütterte man hauptsächlich noch einen Mix aus Getreideflocken und ab und zu gekochte Fleischreste. Man geht davon aus, dass Hunde ihre Verdauung an eine kohlenhydratreiche Ernährung angepasst haben. Mithilfe des Enzyms Amylase können Hunde durchaus Kohlenhydrate verwerten.

Warum reagieren  unsere Hunde plötzlich auf so viele Nahrungsmittel, die sie über tausende von Jahren problemlos zu sich nahmen?

BARF - ein Phänomen des 21. Jahrhunderts

Ein Trend der sich in den letzten Jahren immer weiter ausgebreitet hat. BARF. Was übersetzt bedeutet „Bones And Raw Food“. In Deutschland wurde es als Biologisch Artgerechte Roh-Fütterung übersetzt. Diese Ernährungsform setzt voraus, dass der Hund und der Wolf in Ihrem Verdauungsapparat gleich sind. Diese Annahme lässt sich aber leider wissenschaftlich nicht halten, denn der Körper des Hundes hat nicht mehr die Fähigkeit, mit den Abfallstoffen der Energiegewinnung durch Proteine/ Eiweiß zurecht zu kommen. So kommt es oft zu Mangelerscheinungen oder schweren Nierenschäden, denn der Anteil in der Gesamtration an leicht verdaulichen Kohlenhydraten wird oft minimiert oder gänzlich weggelassen. Ein weiteres Problem bei der Rohfütterung ist die Gefahr von Keimen, die in rohem Fleisch sind und den Hund auch krank machen können. Jedoch ist es für viele der letzte Strohhalm, an den man sich klammert, um den Unverträglichkeiten und deren Auswirkungen Herr zu werden. Bei der Umstellung von Trockenfutter / Fertigfutter stellt sich auch generell in kurzer Zeit eine deutliche Veränderung beim Hund ein. Vergleichbar ist dies mit einer Low-Carb-Diät beim Menschen. Doch können wir langfristig ohne Kohlenhydrate leben?

„Wieviel Wolf steckt in meinem Rehpinscher?“ oder „Ich bin nicht dein Vater!“

Der Wolf und der Hund, wie auch der Fuchs, Dingo oder gar der Schakal haben einen gemeinsamen Stamm.  Aber im Laufe der Jahrtausende haben sich doch alle Arten sehr weit auseinanderentwickelt und sich vor allem ihrer Umgebung angepasst. Natürlich wird der Hund immer noch gerne zu den Karnivoren gezählt. In der Wissenschaft ist dies jedoch sehr umstritten, hier wird der Hund eher zu den Omnivoren gezählt. Sein Verdauungsapparat hat sich auf die Verdauung und Verwertung von Kohlenhydraten und Fetten zur Energiegewinnung spezialisiert. Proteine werden für den Zellaufbau und Zellerhalt benötigt.
Die Verwertung von Proteinen als Energiequelle ist für den Hund noch vorhanden, aber nur als Notlösung im Fall von Futtermangel gedacht. Denn durch die Energiegewinnung durch tierische Proteine entsteht unter anderem ein Abfallstoff – nämlich Harnstoff. Dieser muss über die Nieren abgebaut werden und wird im Urin als Ammoniak ausgeschieden, was den Urin sehr streng riechen lässt. Ist die Konzentration von Harnstoff im Blut zu hoch, wird auch einiges in den Gelenken abgelagert. Dies kann auch bei den Hunden zu Gicht führen. Aber auch die Nieren können bei zu hoher Konzentration ihren Dienst versagen. Aus diesem Grund ist eine reine Ernährung mit Fleisch für den Hund unserer Meinung nach ungesund.

Wie kommt der Wolf auf meinen Futtersack?

Viele Werbefirmen haben sich dank des BARF-Trends auf den Wolf eingeschossen und vergleichen in Ihren Werbetexten immer mehr den Hund mit dem Wolf. Bei den Hundehaltern löst das Assoziationen mit Freiheit und Abenteuer aus und lässt unhinterfragt doch eher zu dem „Sack mit dem Wolf“ greifen.

Wie schon der Cowboy aus der Zigarettenwerbung zieht dieses Thema natürlich. Auch die Überfütterung mit Leckerlies aus getrocknetem Fleisch ist ein Trend, der sich immer mehr durchsetzt. Man kann es auch mit dem Belohnen von Kindern mit Süßigkeiten vergleichen. Bei den einen schädigt es die Zähne und macht dick, das Rauchen schädigt die Lunge und bei den Hunden überlastet man die Nieren durch eine Überversorgung mit Fleisch und macht sie dadurch krank.
Man muss sich auch einmal die Frage stellen, wie diese Mengen an Fleisch herzustellen sind, wenn man der Werbung glaubt. Ein Gegner von Massentierhaltung und Massenschlachtung sollte man da auf jeden Fall nicht sein. Denn wenn man seinem Hund nur 100g getrocknetes Fleisch als Leckerli gibt, kommt man auf 150kg Fleischverbrauch im Jahr, was einem halben Rind entspricht. Das sind dann bei der heutigen Menge an Hunden in Deutschland ca. 5 Millionen geschlachtete Rinder im Jahr. Denn für die Herstellung von 100g getrocknetem Fleisch braucht man ca. 333g frisches Fleisch. Der Mensch verbraucht nur 60-80kg im Durchschnitt im Jahr und das halten wir gesellschaftlich schon für zu viel.

Warum ist Getreide und Gluten so in Verruf geraten?

Selbst in der Humanernährung mehren sich die Fälle, die von den Ärzten mit Glutenunverträglichkeit oder gar Laktoseintoleranz diagnostiziert werden. Bei Durchfall, Blähbauch, Mattigkeit, Fellproblemen usw. werden oft die Gluten als Schuldige identifiziert. Natürlich werden die Beschwerden auch schnell besser, wenn man bei den Hunden auf Getreide in der Trockennahrung und bei uns auf Brot oder allgemein auf Kohlenhydrate verzichtet. Also muss etwas dran sein an der verbreiteten Meinung, Getreide sei schlecht für unseren Körper. Stutzig macht es nur, dass wir über 50.000 Jahre eine Zivilisation mit Getreide aufgebaut haben und der Hund als Begleiter schon über 35.000 Jahre durch uns ernährt wird. Jetzt soll dieses Getreide auf einmal für unseren Körper nicht mehr gut und nicht mehr artgerecht sein?

Als Hersteller nimmt man so einen Trend ersteinmal einfach so hin, denn auch die Kartoffel ist für den Hund keine schlechte Kohlenhydratquelle. Aber als die ersten Hunde mit einer Kartoffelallergie kamen, wurden wir stutzig und fingen an, die Ursachen zu erforschen. Denn bei den meisten Hunden verschwanden die Symptome durch die Fütterung unserer Backwaren oder traten erst gar nicht auf. Schwere Getreideallergiker bekamen jeden Tag den von uns seit über 100 Jahren produzierten BullyBiskuit oder gar unser PansenBrot, welche doch zu einem großen Teil aus Weizen bestehen - und hatten keinerlei Beschwerden.

Der Weizen und der Reizdarm

Fündig wurden wir in der Forschung beim Menschen in der Richtung Weizenallergie. Denn man geht heute mehr und mehr davon aus, dass es sich bei den meisten Glutenunverträglichkeiten doch eher um einen Reizdarm handelt. Nicht wirklich um Zöliakie. Man hat bei Menschen mit einer Unverträglichkeit einmal durch eine Endoskopische Untersuchung – das Annette Fritscher-Ravens konfokales Endomikroskopie-Verfahren - am Darm die Wirkung von Weizen auf die Darmwand getestet. Lange wurde hier das Klebereiweiß, also die Gluten, als Verursacher der Abwehrreaktion des Darmes gesehen. Doch schnell wurde man auf einen weiteren Verursacher, die ATIs – Amylase-Trypsin-Inhibitoren – aufmerksam. Diese sind Proteingruppen, die im Weizen enthalten sind, um bei dem Weizenkorn Fressfeinde, wie z.B. Insekten, welche die ATIs nicht vertragen, fern zu halten. Bei einem Versuch an Mäusen 2012 durch den Gasterologen Detlev Schuppan wurden diese ATIs und nicht die Gluten selbst als Auslöser identifiziert.

Also macht den Hund und uns doch der Weizen krank?

Man möchte es natürlich nach den Fakten meinen, obwohl es ja eigentlich nicht die Gluten sind, sondern die im Korn enthaltenen ATIs. Jedoch kommt man bei weiteren Forschungen auf einen noch ganz anderen Verursacher, welchen man mit FODMAPS umschrieben hat. FODMAPS steht für - Fermentierbare Oligo-, Di- und Mono-Saccharide – also komplexe Zuckermoleküle und mehrwertige Alkohole.

Diese haben jetzt nicht direkt mit der Weizenunverträglichkeit zu tun, aber der Dünndarm scheint Schwierigkeiten mit der Fermentierung zu haben. Die Bakterien im Dickdarm fallen dann über diese her und führen zu Blähungen und Durchfall. Jedoch ist das nicht nur ein Phänomen des Weizens, diese FODMAPS kommen auch in Früchten, Kartoffeln und allem was gesund ist vor.

Was kann ich meinem Hund noch füttern?

Ist dann die Ernährung nur mit Fleisch und Gemüse nicht doch die bessere Wahl? Hier folgt ein deutliches Nein, denn wie schon gesagt, der Hund ist kein Wolf und hat nicht mehr die Fähigkeit, nur mit Fleisch seinen Energiebedarf gesund zu decken. Unter anderem war auch die Universität Hohenheim an dem Phänomen FODMAPS interessiert und dort hat man eine interessante Entdeckung gemacht. Es galt lange, dass Dinkel das bessere Getreide gegenüber Weizen sei, da hier viel weniger Probleme bekannt waren, obwohl es bewiesen ist, dass Dinkel über die gleichen ATIs und auch FODMAPS verfügt wie der Weizen. Es wurde beobachtet,  dass je mehr die Großindustrie Dinkel als Ersatz für sich entdeckt hatte, sich auch schnell hier die gleichen Symptome eingestellt haben. Aber was ist jetzt anders als früher, warum darf man nun auch keinen Dinkel mehr essen?
Wir haben doch keine Zeit...!

Man sollte wieder darauf zurückkommen, wenigstens den Nahrungsmitteln, die
wir uns und unserem Hund geben, Zeit zu lassen. Zeit um zu gären und Zeit zum Garen, denn man hat festgestellt, dass in einem traditionell hergestellten Brot die FODMAPS und ATIs nicht mehr zu finden waren. Ein entscheidender Unterschied

zur Praxis in der Großindustrie ist die Zeit, die dem Lebensmittel nicht mehr gegeben wird. Stattdessen werden unsere Nahrungsmittel mit immer mehr Haltbarmachern, Geschmacksverstärkern und weiterer Lebensmittelchemie vollgestopft,  um möglichst schnell und viel zu produzieren und billig zu konsumieren. Ein Brot muss in einer Stunde mit Mehlmischen, Teig bereiten usw. auf einer Großanlage schon fertig gebacken sein, Trockenfutter für den Hund wird gar in wenigen Minuten fertig produziert (hauptsächlich extrudiert) und sofort verpackt. Hier haben natürliche Prozesse, die über Jahrtausende dafür gesorgt haben, dass die Nahrungsmittel für uns und den Hund verträglich waren, gar keine Chance zu wirken. Dies alles legt den Schluss nahe, dass unser schnelllebiger Schnäppchen- Lebensstil uns krankmacht. Noch ein wenig schlimmer ist, dass Hunde durch unser Verhalten krankgemacht werden, denn sie entscheiden sich nicht selbst dazu, billiges Fast Food zu fressen.

Wir sind „Altbacken“, na und!

Nennen Sie uns „Altbacken“ in unseren Herstellungsmethoden, wir sehen es als Kompliment, denn bei uns wird den Lebensmitteln noch Zeit gegeben, um zu entstehen. Teig entsteht bei uns mit viel Zeit & Liebe. Das Produkt wird mit viel Sorgfalt geformt und darf dann langsam und schonend im Steinofen  backen und darf danach langsam auskühlen. Frei von Backtriebmitteln, Enzymen und frei von Unsinn, wie vor 125 Jahren. Diese Tradition haben wir über die Zeit und entgegen allen Trends für uns bewahrt. Denn die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut und dieses sollten wir vor allem nicht bei denen aufs Spiel setzen, für die wir verantwortlich sind.

Falls Sie mehr über Bubeck und unsere Philosophie erfahren möchten, können Sie dies gerne auf unserer Homepage nachlesen.

In unserem RATGEBER schreiben wir eigene BLOG Artikel zu Themen wie Pflege und Umgang mit Hunden und natürlich zu unserem Lieblingsthema: Ernährung! Unter FAQ bekommen Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen unserer Kunden auf einen Blick. Haben Sie weitere Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gerne auch direkt.

Kategorien: Rohstoffe

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