Es muss oftmals gar kein direkter Kontakt zwischen Allergiker und Katze bestehen, dass die bekannten Symptome auftreten: juckende Haut, laufende Nase, tränende Augen, Niesen, bis hin zum Asthma Anfall. Es reicht je nach Stärkegrad der Allergie (und Behandlung mit Medikamenten) unter Umständen schon aus, wenn im Café am Nachbartisch ein Katzenhalter sitzt, dessen Kleidung voller Katzenhaare ist. Es gibt entsprechende Medizin, eventuell die Möglichkeit einer Desensibilisierung – aber die meisten Katzenallergiker vermeiden einfach den Kontakt zu den Tieren und Wohnungen, in denen sie gehalten werden.
Eine Katzenallergie muss nicht angeboren sein. Sie kann sich auch bei Menschen entwickeln, die schon ihr ganzes Leben lang Katzen in ihrer direkten Umgebung hatten und bis zu einem gewissen Zeitpunkt auch niemals gesundheitliche Probleme bemerkt haben. Sich vom geliebten Haustier zu trennen, ist meist keine Alternative – zunächst probieren Betroffene alles aus, was helfen könnte.
Maßnahmen, um die Beschwerden eventuell zu lindern
- Kontakt zur Katze einschränken: Kein intensives Kuscheln und Streicheln, nicht mehr im Bett schlafen lassen, auf dem Sofa auf Distanz achten.
- Nach jedem Streicheln umgehend die Hände waschen und darauf achten, dass die Kleidung, falls sie voller Haare ist, gewechselt und gewaschen wird.
- Die für die Katze zugänglichen Bereiche beschränken: Badezimmer, Schlafzimmer, Küche – da muss die Katze nicht unbedingt anwesend sein. Schwierig, wenn ein Tier mehrere Jahre gewohnt, war, überall freien Zugang zu haben doch mit der Zeit sicher machbar. Machen Sie ein Zimmer zur Katzenwohnung und richten Sie dieses umso gemütlicher ein. Fressplatz, Katzentoilette, Kuschelplatz und Kratzbaum in einem Raum erleichtern die Putz- und Saugearbeit, schaffen unbedenklichen Platz für den Allergiker und lassen den Umgang mit der Allergie eventuell leichter werden.
- Tauschen Sie Teppiche gegen glatte Böden aus und eliminieren Sie Läufer und Matten, die nicht unbedingt sein müssen. In jeder unebenen Oberfläche halten sich Katzenhaare deutlich besser, als auf Laminat oder Fliesen. Fliesen haben den Vorteil, mit einem Dampfreiniger gesäubert werden zu können. Wischen Sie oft und gründlich und saugen Sie sichtbare Tierhaare umgehend auf. Schaffen Sie einen Staubsauger an, der ausgewiesen mit einem Filter für Allergiker ausgestattet is.
- Optimieren Sie die Fellpflege bei der Katze – lassen Sie diese Arbeit aber nach Möglichkeit ein Familienmitglied erledigen, das nicht von einer Allergie betroffen ist.
- Lüften Sie konstant und regelmäßig und nutzen Sie vor allem im Katzenzimmer antiallergene Luftfilter Geräte
All diese Maßnahmen „können“ dem Allergiker helfen – ein „Muss“ bedeutet auch die Gesamtheit aller Maßnahmen nicht. Ohne medizinische Unterstützung funktioniert der Plan, die Katze trotz Allergie zu behalten, nur in den seltensten (leichten) Fällen. Die Katze bei Diagnose Katzenallergie umgehend ins Tierheim zu bringen oder anderweitig abzugeben, muss aber auch nicht sein.
Das Allergen steckt nicht IM Katzenhaar!
Wenn der Allergiker behauptet, er reagiere auf Katzenhaare, stimmt dies eigentlich nicht. Die Allergie betrifft ein Protein mit dem Namen „Fel D1“, hergeleitet von der lateinischen Definition der Hauskatze, felis domesticus. Die Schlussfolgerung auf die Katzenhaare ist aber zum Teil auch richtig, denn dort haftet das Protein in der Hauptsache an. Es reicht also zum Beispiel eine Ferienwohnung im Urlaub, in der das Reinigungspersonal auch nur ein Katzenhaar mit dieser Proteinanhaftung von einer aus welchen Gründen auch immer anwesenden Katze übersehen hat. Im schlimmsten Fall löst dieses bereits den Allergieanfall aus.
Gibt es die hypoallergene Katze?
Hierüber teilen sich die Meinungen, da verschiedenste Tests sehr unterschiedliche Ergebnisse gezeigt haben. Von Toxikologen und Spezialisten für Allergieerkrankungen wurde untersucht, ob die Reaktionen bei den Allergikern sich zu verwertbaren Ergebnissen analysieren lassen. Mehr als Empfehlungen sind aber bisher nicht möglich. Man kann davon ausgehen, dass bestimmte Rassen eher für Allergiker geeignet sind. Darunter fallen (neben anderen) Rexkatzen, Sibirische Katzen, Balinesen und Javanesen sowie die Orientalische Kurzhaarkatze. Die Resultate der Analysen zeigten, dass das Erscheinungsbild der Allergie die Ergebnisse beeinflusste, sich aber keine Verallgemeinerung wissenschaftlich belegen ließ. So war beispielsweise festzustellen, dass beim ein- und demselben Allergiker zwei verschiedene Katzen der gleichen Rasse einmal Symptome auslösten, einmal nicht beziehungsweise deutlich weniger.
Im Rahmen der Studien hat sich allerdings herausgestellt, dass es zwei Faktoren gibt, die sehr wohl deutliche Unterschiede in den allergischen Reaktionen zeigen: Das Geschlecht der Katze und die Frage, ist das Tier kastriert oder nicht? Hier lautet die Empfehlung an betroffene Menschen, dass beim Wunsch nach einer eigenen Katze die Wahl auf ein weibliches beziehungsweise kastriertes männliches Tier fallen sollte, da diese deutlich näher an der Bezeichnung hypoallergen angesiedelt sind, als nicht kastrierte Kater. Eine wirkliche Garantie kann dennoch nicht gegeben werden – dazu war die gemessene Freisetzung des Allergens Fel D1 einfach von Katze zu Katze einfach viel zu unterschiedlich.
Was tun, wenn eine Katzenallergie auftritt?
Oft bemerken Menschen erst beim intensiven Zusammenleben mit einer Katze, dass sie eine Katzenallergie haben. Dann ist es oft zu spät, das aus Unwissenheit neu angeschaffte Tier ist liebgewonnen und Teil der Familie geworden. Scheitern alle Versuche, Allergie und Katze in einem Leben zu vereinen, bleibt dennoch nur der schwere Weg, für das Tier ein gutes, neues Zuhause zu suchen. War das Haustier vor einem neuen Familienmitglied da (ein Baby kommt, ein neuer Lebensgefährte) ist der Schritt nochmal schwerer – leider aber zugunsten der Gesundheit bei sehr schweren Formen der Allergie dennoch unvermeidbar. Vielleicht gibt es aber die Möglichkeit für ein Besuchsrecht für den nicht betroffenen Teil der Familie? Das lässt sich alles klären beim Bestreben, verantwortungsvolle und liebenswerte neue Besitzer für die geliebte Samtpfote zu finden. Der Trennungsschmerz bei beiden – Besitzer und Katze – ist dennoch schlimm.