Ein Statement zur Debatte über Fleisch und Massentierhaltung in Deutschland

Welche Entwicklung sehen wir in der Hundeernährung?

Der Regenwald im Amazonas brennt und in der Humanernährung werden gerade heftig die Massentierhaltung und deren Auswirkung auf das Weltklima diskutiert. Die Lösung in der Humanernährung: eine Halbierung der Nutztierhaltung in Deutschland. So soll in Deutschland auch der Konsum von Fleisch von derzeit 60 kg pro Person im Jahr auf 30 kg reduziert werden. Hier muss man sich fragen: Warum sollen die Deutschen weniger Fleisch essen, nur weil weniger Fleisch in Deutschland produziert wird? Wir werden einfach weniger Bauern haben und in Deutschland vielleicht weniger Methan emittieren, jedoch wird weltweit die in Deutschland verzehrte Menge aufgefüllt und diese wird in noch größeren Tierfarmen in Übersee produziert. Diese Erzeugnisse werden dann noch gekühlt um den halben Erdball transportiert. Trägt dies wirklich zum Klimaschutz bei?

Absurd ist es dann geradezu, dass beim Thema Hundeernährung genau das Gegenteil propagiert wird. So soll der Hund nach Meinung eines selbsternannten Ernährungsgurus nicht genug Fleisch bekommen. Denn schließlich sei der Hund ja ein wildes Tier und in der Natur würde er auch nur Fleisch essen. Bei einem mittleren Hund von 30 kg wird dann eine Fleischration von ca. 300 – 500 Gramm am Tag empfohlen. Somit wäre das fast 150 – 185 Kilogramm im Jahr – pro Hund! Das ergibt das Fünffache der beim Menschen angestrebten Menge. Dabei erachtet man diese 185 kg noch als „zu wenig“ für den Hund. Die Szene „Mein Hund ist ein Wolf und braucht rohes Fleisch!“ sieht es sogar fast als religiöse Mission, die Hundehalter dieser Welt von einer Fütterung mit mehr Fleisch zu überzeugen.
 
Natürlich wird von den Verfechtern der Fleischfütterung argumentiert, es seien ja nicht so viele Hunde, wie Menschen. Ja, das ist grundsätzlich richtig. Allerdings kann man bei weit über 10 Millionen Hunden alleine in Deutschland nicht mehr von einer vernachlässigbaren Größe sprechen. So werden auch hier im Jahr vorsichtig geschätzt über 2 Millionen Tonnen Fleisch nur an Hunde verfüttert. Das sind etwa 8 Millionen Rinder oder 600 Millionen Hühner… In dieser Schätzung ist aber noch nicht der Verbrauch der Katzen mit eingerechnet. Aus diesem Grund ist eine Diskussion im Humanbereich sinnvoll, aber auch die Hundehalter sollten aufwachen und nicht zum vermeintlichen Wohle des Tieres einfach nur Fleisch verfüttern!

Die Industrie ist natürlich auf diesen Trend eingestiegen, ohne Rücksicht, ob dies nun richtig oder falsch ist. Es geht letztendlich darum, den schwindenden Absatz von Trockenfutter zu kompensieren. Werbeagenturen kreierten eine Marke mit Wolf oder Natur als Schlagworte, um schon im Markennamen den Kunden mit einfachen Werbeaussagen massiv in seinem Glauben bestätigten, das Richtige zu tun. Der Erfolg gibt ihnen natürlich Recht, denn der Hundehalter lässt sich gerne von Marken die einen Wolf, die Natur oder ähnliches im Namen beinhalten, zum Kauf verleiten.
 
Es stellen sich zwei Fragen:

1.    Ist das gut für die Umwelt?
2.    Ist das für den Hund überhaupt gesund?

Zuerst einmal sei klargestellt, dass es für die Umwelt nicht gesünder ist, ob nun Fleisch in diesen Mengen vom Hund oder vom Menschen verzehrt wird. Bei über 10 Millionen Hunden darf man auch nicht mehr von einer zu vernachlässigenden Menge sprechen, im Besondern, wenn die Menge (aus Marketinggründen?) in solche Höhen getrieben wird. So kommen wir auf gleiche Anzahl in der Nutztierhaltung, wie die vom Menschen benötigte Menge sie erforderlich macht.

Hier stellt sich nun die Frage: Wie haben das Generationen vor uns hinbekommen, dem Hund am Tag seine 400 – 600g Fleisch zu servieren, während der Mensch aber im besten Falle einen Sonntagsbraten auf dem Tisch hatte? Auch bei Schlachtabfällen tut man sich in der Geschichte schwer: Vieles, was wir heute als Abfall bezeichnen, galt noch vor wenigen Jahren als Fleisch und war etwas Besonderes, sozusagen eine Delikatesse – und wurde sicherlich nicht dem Hund zum Fressen gegeben. Der Hund wurde von Essensresten gefüttert und dies beinhaltete, wie schon erwähnt, nicht jeden Tag den Sonntagsbraten.

Fleisch war für den Menschen schon immer etwas Besonderes. Als dieses Erzeugnis nicht wie heute in unbegrenzten Mengen, dazu noch spottbillig, zur Verfügung stand, konnte man den Hund auch nicht ausschließlich von Fleisch ernähren. So musste sich auch der Hund anpassen. Hätte er das nicht geschafft, wäre er als Haustier nicht etabliert, beziehungsweise hätte er mit oder besser bei den Menschen nicht überlebt. Natürlich hat Hund auch einen Wolf in sich. Diese Ahnenschaft hat aber den Stellenwert des Schimpansen als Vorfahr des Menschen. Nach dieser These müssten wir Menschen uns dann natürlich auch an die Ernährung des Affen halten, um gesünder und quasi artgerecht zu leben.

Sieht man im Lebensmittelhandel Affen auf den Verpackungen gedruckt, um auf artgerechte Ernährung für den Menschen hinzuweisen? Nein! Sie finden dies weit hergeholt? Warum glauben wir dann an die Nähe und starke Artverwandtschaft zwischen Wolf und Hund? Schon im Verhalten zeigen sich so starke Unterschiede, so ist und bleibt der Wolf ein Kulturflüchter, der Hund hingegen sucht die Nähe des Menschen. Der Hund beschäftigt sich – auch wildlebend – 3 Stunden mit der Nahrungssuche und 6 Stunden mit Sozialpflege, wohingegen sich der Wolf genau umgekehrt verhält. Der Hund ist ein reiner Rudelhetzjäger, der Wolf benutzt ausgefeilte Jagdtechniken. Diese Liste lässt sich noch fortführen und so stellen sich immer mehr Fragen nach der heutigen Verwandtschaft des Wolfes mit dem Hund. Dabei bleibt es auch fragwürdig, warum bestimmte Hundehalter so standhaft an der Theorie festhalten? Worin liegt der Sinn?

Der Hund hat sich an die meist kohlenhydrathaltige Kost der Menschen über mindestens 35.000 Jahre angepasst. Der ganze Verdauungsapparat kann seine Energie besser über Kohlenhydrate regeln, statt über Fleisch. Übermäßiger Fleischkonsum schadet dem Hund sogar, was alles in verschiedenen wissenschaftlichen Studien bewiesen wurde und somit überhaupt nicht mehr zur Diskussion stehen sollte. Schon allein der massive Anstieg an Nierenerkrankungen bei Hunden sollte Tierärzte veranlassen, ihr Tun und ihre Empfehlungen zu überdenken.


Woher kommt der Trend und aus welchem Grund ist Fleisch überhaupt wieder derart in den Fokus gerückt?

Seit die Industrie als Herstellungsform die Extrusion für den Hund entdeckt hat, hat sich der Gesundheitszustand der Hunde verschlechtert. Auch die Lebenserwartung hat sich in den 80 Jahren, seit dieses Verfahren in Deutschland eingeführt wurde, um mehrere Jahre verringert. Man spricht heute bei einem 9-Jährigen Hund schon von einem Senior… eigentlich ein Hund in den besten Jahren. Aus verschiedenen Gründen wird nach unserer Erfahrung der Darm bei Hunden bei der vorherrschenden Herstellungsform des Trockenfutters geschädigt. So hat ein Großteil der Hunde heutzutage eine Darmschädigung, die meist von Tierärzten als Allergie diagnostiziert wird.

Die Lösung der Tierärzte: Die vermeintlich schädlichen Rohstoffe einfach aus dem Speiseplan zu streichen. Es werden als „Therapie“ Lebensmittel empfohlen, mit denen der Hund noch nie in Berührung kam. Oft verbessert sich der Gesundheitszustand des Hundes dadurch kurzfristig. Nach einer gewissen Zeit stellen sich die Symptome wieder ein und der Hund braucht wieder andere Nahrungsbestandteile. So waren noch vor Jahren Lamm mit Reis hypoallergen, heute ist es das Zebra mit Süßkartoffel. Dazwischen hat man allerlei ausprobiert, von Pferd, Ziege, Vogel Strauß, Känguru usw.
 
Nun zum Versuch, Kohlenhydrate ganz aus dem Speiseplan zu streichen und auch ins Trockenfutter so viel Fleisch wie möglich zu packen. So wird der ökologische Fußabdruck von Hundefutter immer schlechter, zugleich sein Ruf aber nicht besser. Denn nicht die Menge der Inhaltsstoffe machen Trockenfutter schlecht, sondern die Art der Herstellung. Die Industrie kann immer noch exotischere Tiere in das Futter mischen, an seiner Qualität ändert das nichts. Hier sucht die Industrie Lösungen von Problemen, die sie selbst geschaffen hat – jedoch ohne auf die günstige und schnelle Herstellung zu verzichten, die der Ursprung des Problems ist.

Aber wieviel Fleisch muss oder sollte überhaupt in einem Trockenfutter sein?

Bei manchen Trockenfuttersorten der Hersteller fragen wir uns, ob hier etwa Bodybuilder herangezüchtet werden sollen. Aber um das zu beurteilen müsste man zuerst wissen, welchen Proteinanteil Fleisch überhaupt hat. Fleisch besteht zuerst einmal zu mindestens 70 % aus Wasser. Somit kann für Proteine und Fette nur noch ein Anteil von maximal 30 % übrigbleiben. Muskelfleisch hat circa 18 – 20 % Protein und etwa 11 % Fett. Dies ist das proteinreichste Fleisch überhaupt. Bei allen anderen Fleischsorten ist der Proteinanteil geringer.

Man lässt sich immer leicht von den Proteinanteilen in getrocknetem Fleisch verwirren. Wenn ich 300 g Muskelfleisch trockne, also die 70 % Wasser auf 10 % reduziere, habe ich noch 100 g getrocknetes Fleisch übrig. In diesen 300 Gramm hatte ich ungefähr 60 Gramm Protein, was ich nach dem Trocknen immer noch habe. Aber in den 100 Gramm Trockenfleisch entfällt ein Anteil von 60 % auf den Ernährungsbaustein Protein, im frischen Erzeugnis lediglich 20 %.
 
Im Trockenfutter wird genau derselbe Effekt erzielt: Der Wassergehalt wird auf 10 % reduziert. Dadurch sind in Trockenfutter-Erzeugnissen unnatürlich hohe Proteinwerte zu erzielen, was auch getan wird. So findet man im Handel heute Trockenfutter-Produkte mit weit über 20 % Rohproteinen – bei manchem Hersteller sogar über 30 %… Doch ist das für den Hund gesund?
 
Der Hund benötigt maximal 2 Gramm Rohprotein pro Kilogramm Körpergewicht. Viele Wissenschaftler sprechen sogar von einer deutlich geringeren Menge, also 1,5 g oder sogar nur 1 g Rohprotein pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Nicht die schiere Quantität von Fleisch in der Ernährung, sondern auch die Qualität ist eigentlich ein wichtiger Faktor. Sind im verarbeiteten Fleisch auch alle essentiellen Aminosäuren enthalten?

Man kann noch so viel Fleisch in ein Futter bringen: Hat es nicht die erforderliche Qualität, also alle wichtigen essentiellen Aminosäuren, kann es bei den Hunden auch zu Mängeln in der Ernährung kommen!

Warum ist Trockenfutter von Bubeck anders?

Wir passen die Menge an tierischem Protein an den tatsächlichen Bedarf des Hundes an. 80 – 90 % des Proteins im Futter bestehen aus tierischem Protein, außer natürlich in den vegetarischen Varianten. Alle von uns verwendeten Rohstoffe könnten genauso in der Humanernährung verwendet werden. Die wichtigste Zutat für diese guten Rohstoffe ist Zeit. Die Zeit, zu reifen, vor und im Ofen – für ein gesundes Leben. Aus diesem Grund werden bei Bubeck alle Leckerlies und auch die Vollnahrung immer noch im Steinofen gebacken. Mit einem natürlichen und für den Hund gesunden Anteil an tierischen Proteinen.

Das Backen von Hundefutter hat noch einen weiteren Vorteil. Die darin enthaltenen Kohlenhydrate werden optimal und auf natürliche Weise aufgeschlossen. Auch die in allen Ackerfrüchten enthaltenen ATIs werden durch das Backen für den Darm verträglich vernichtet. ATIs sind Eiweißbausteine. Ein natürliches Pflanzengift, mit dem sich die Pflanze selbst vor Fressfeinden schützt und deren Verdauungsenzyme hemmt. Diese ATIs werden bei der Extrusion durch die kurze Erhitzung wenig und bei kalt gepresstem Futter gar nicht zerstört. Mit der Erfindung des Feuers wurden Feldfrüchte und somit auch die Seßhaftwerdung möglich. Man hat herausgefunden, dass Nahrungsmittel verträglich wurden, wenn man sie für mindestens 30 Minuten und über 70 Grad erhitzt. Das beste Beispiel hierfür ist das Brot, das man in allen frühen Kulturen finden kann und welches den Menschen nie geschädigt hat. Erst neuerdings sorgen moderne und schnelle Herstellungsformen auch beim Menschen wieder für Unverträglichkeiten. Bei empfindlichen Menschen und Hunden können diese ATIs problematisch werden und eventuell Darmbeschwerden oder Allergien auslösen.

Auch Hundefutter wurde zuerst in Form von Brot (Hundekuchen ca. 1850) als Fertignahrung hergestellt. Hieraus hat sich die ganze Industrie um die Ernährung geformt. Alle weiteren Herstellungsformen kamen danach. Aber dies ist ein eigenes Thema und in unserem Blog nachzulesen. Bubeck hat als älteste Manufaktur noch immer diese bewährte, gesunde und für den Hund verträglichste Form der Fertignahrung im Programm und wird auch weiter unerschütterlich daran festhalten. Unsere Geheimzutat ist & bleibt: ZEIT!

Zur Fleischdebatte kann man abschließend nur sagen, Nachhaltigkeit fängt bei jedem einzelnen an. Wir können nicht auf der einen Seite unsere Landwirtschaft für alles Negative verantwortlich machen wollen, aber in unserem eigenen Handeln genau das Gegenteil tun, ohne auf Gesundheit und Umwelt zu achten. Bei dieser Debatte werden nur Symptome verschoben, aber keine nachhaltige Lösung geboten. Schlimmer noch: Es wird die Landwirtschaft vor der Haustüre abgeschafft, nur um Massentierhaltung, Abholzung des Regenwaldes und gekühlte Transporte um den halben Erdball zu begünstigen.

Wir bei Bubeck versuchen, regional und rational zu denken und zu handeln. Hundefutter ist für uns immer noch ein Kulturgut und keine Industrieware. Billige Industrieware schädigt den Darm des Hundes. Das beliebte Haustier wird nicht gesund, wenn man nur noch Fleisch verfüttert. Ganz im Gegenteil, hiervon kann sich der Darm nur schwer erholen.

Bitte überlegen Sie sich noch einmal gut: Wie konnte der Hund über diese lange Zeit mit dem Menschen leben und von was konnte er sich ernähren...

Mit freundlichen Grüßen

Kai Nagel

Kategorien: Presse

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