Der Jagdtrieb bei Hunden kann gefährlich werden

Manche Hundehalter und ihre ansonsten geliebten Vierbeiner führen ein unpraktisches und begrenztes Leben mit der Leine – beim menschen stets mit der Angst verbunden, der Hund könnte sich aus dem Halsband befreien und entwischen. Der Grund für diese selbst auferlegte Leinenpflicht ist der Jagdtrieb ihres Hundes. Dieser Trieb liegt in der Natur des Hundes – oder nicht. Zwar kann im Allgemeinen davon ausgegangen werden, dass als Jagdhunde bekannte Rassen diesen Trieb zur Jagd naturgemäß eher mitbringen; es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch Nicht-Jäger davon betroffen sind. Ebenso gibt es Jagdhunde, die einfach ihren eigentlichen Talenten nicht gerecht werden und über kein bisschen Jagdtreib verfügen. Letztendlich muss jeder Hundebesitzer abwarten, wie sich ein Welpe verhält. Falls ein Jagdtrieb festgestellt wird, hilft nur eine konsequente Ab-Erziehung der ungewollten Eigenschaften oder die ebenso permanente Benutzung sicherer Geschirre und Leinen, letzteres aber wie gesagt für Hund und Herrchen mit Unbill verbunden. Für erwachsene Hunde mit nicht kontrollierbarem Jagdtrieb sind Spaziergänge ohne Leine außerhalb geschlossener Areale ausgeschlossen.

Selbst mit der Leine ist das Laufen im Freien oftmals keine Freude. Da raschelt es im nahen Unterholz und schon kann sich der Hund nicht mehr auf den Spaziergang konzentrieren. Er wird nervös, will seinen Instinkten folgen, ist kaum zu bändigen und zieht an der Leine. Nicht selten entwickeln die Tiere schon beinahe Taktiken, um dem Herrchen oder Frauchen mitsamt der Leine entfliehen zu können oder sich gekonnt aus dem Halsband zu drehen. Schwupps – sieht man nur noch das Hinterteil seines Hundes im Gehölz verschwinden. Jegliches Rufen, Pfeifen und meist auch Hinterherlaufen ist zwecklos: Der Liebling ist in einem Tunnel, ignoriert wohlbekannte Kommandos und kommt erst dann zurück, wenn er seine vermeintliche Aufgabe erfüllt hat.

Gefahren für den Hund

  1. Verkehrsunfälle: Ein Hund im Jagdfieber nimmt keine Rücksicht darauf, welche Straße er überqueren muss, um zum Beispiel einem fliehenden Kaninchen nachzustellen. Das Objekt der Begierde schafft es gerade noch, vor dem Auto über die Straße zu hetzen – doch der Hund wird ein Opfer des Straßenverkehrs. Hierfür kann kaum einem Autofahrer die Schuld gegeben werden. Ganz im Gegenteil: Geschieht nicht nur ein Unfall zwischen Auto und Hund, sondern kracht der Fahrer zum Beispiel in ein anderes Fahrzeug, wird der Hundehalter als Verantwortlicher zur Rechenschaft gezogen und zur Kasse gebeten. Ein entlaufener Hund (ob nun wegen einem Jagdtrieb oder aus anderen Gründen) kann viel Leid und hohe Kosten nach sich ziehen.
  2. Strangulieren: Schafft es der Hund, sich samt der Leine loszureißen, wird er auf diese keine Rücksicht nehmen. Er rennt seiner Nase nach durch das Gehölz und es kann passieren, dass er sich mit seinem Halsband so verfängt, dass er sich verletzen oder sogar strangulieren kann. Deswegen sollte vor allem bei Hunden mit einem (Rest-)Jagdtrieb immer ein sicheres Geschirr, das nicht auf den Hals einwirkt, angelegt werden.
  3. Verletzungen durch Wildtiere: Das gejagte Wild wird sich eventuell verteidigen weswegen der Hund nicht vor Verletzungen durch Krallen und scharfe Zähne gefeit ist. Nicht nur die Verletzungen an sich, sondern auch die Gefahr, sich mit Krankheiten oder Parasiten zu infizieren, besteht folglich für den Hund. Der entsprechende Impfschutz regelt vieles davon, leider aber nicht alles.
  4. Weitere Risiken: Dornen, spitze Äste und ähnliche, Im Wald ganz normal vorkommende Dinge, können Riss- und Kratzwunden verursachen beziehungsweise kann der Hund sie sich eintreten. Verletzte Augen, Nasen, Lefzen, vor allem aber auch Pfoten sind die Folge, oft mit nachfolgenden Infektionen und deshalb Schmerzen und hohen Kosten beim Tierarzt verbunden.

Zu all diesen Gefahren kommt natürlich noch der Stress, dem Hundehalter und Hunde stets ausgesetzt sind. Jeder Gang ins Freie ist von Angst vor Flucht gezeichnet. Allein der Moment, in dem der Hund aus der Transportbox im Auto genommen werden muss, birgt beispielsweise hohes Fluchtpotential. Gassirunden, bei denen der Hund auf jede Bewegung und jedes Geräusch mit Nervosität und Stress reagiert, machen nicht viel Freude. Aus all diesen Gründen sollte man allen Wert darauf legen, seinem Hund den Jagdtrieb so früh wie möglich abzuerziehen, um ihm die Gelassenheit und Ausgeglichenheit eines zufriedenen Tieres zu geben, aber auch um Verletzungsgefahren und Co. auszumerzen.

Das Ziel vom Anti-Jagdtraining

Um mit dem Jagdtrieb eines Hundes umgehen zu können, sollte der Hundebesitzer erst einmal verstehen, was da mit seinem Tier eigentlich passiert. Oftmals sind die betroffenen Hunde zuhause treu ergeben, folgsam aufs Wort und machen keinerlei Probleme. Erst, wenn sie von ihrem Instinkt zur Jagd getrieben sind, schalten sie auf Durchzug und machen, was sie wollen (beziehungsweise was die Natur ihnen befiehlt. Was der Hund hierbei durchlebt, ist ähnlich einem Menschen, der von einem Adrenalinkick durchfahren wird, wenn er beispielsweise mit hoher Geschwindigkeit Auto fährt. Endorphine werden ausgeschüttet – der Vierbeiner ist in einem Zustand, der es absolut verdient, mit einem Rausch verglichen zu werden. Was sein Mensch gerade schreit, ruft, pfeift oder androht, interessiert den Hund nun nicht im Geringsten.

Wichtig: Der Jagdtrieb kann nicht „ausgelöscht“ werden

Wer nun denkt, ach einigen Wochen Hundeschule ist der Jagdtreib des Hundes ein Kapitel der Vergangenheit, der irrt sich. Man muss wissen, dass dieser Instinkt ein Leben lang Teil des Tieres bleiben wird. Konsequenz, Geduld und eine Menge Zeit sind nötig, um mit dem Hund einen Spaziergang ohne Stress unternehmen zu können, bei dem sich der Trieb nicht gegen Jogger, Rad- und Mofafahrer sowie Wald- beziehungsweise Wiesenbewohner richten kann. Das erforderliche Training beziehungsweise die nötige Erziehung richtet sich zwar gegen den Jagdinstinkt, dient aber der Verstärkung der (gewaltfreien!) Kontrollfunktion, die der Halter über seinen Hund ausüben sollte.

Wer sich nicht sicher ist, die nötige Zeit und lebenslange Konsequenz aufbringen zu können, sollte sich bei der Anschaffung seines Hundes Gedanken über die Rasse machen. Doch auch die Entscheidung gegen eine bekannte Jagdhunderasse ist keine absolute Garantie dafür, dass der neue Mitbewohner diesen Trieb nicht in sich trägt. Der Urahn des Hundes ist der Wolf und das ist nun einmal ein Jäger.

Beim Training geht es dann vor allem darum, das genaue Jagdverhalten des Hundes zu studieren. Ist er ein sogenannter Vorstehhund? Oder hetzt er die Beute bis zur körperlichen Erschöpfung? Nur wenige Hundebesitzer können über so viel Wissen verfügen, dass sie ohne eine adäquate Hundeschule ans Werk gehen können. Erfahrene Hundetrainer leiten die Hundehalter an, das Jagdverhalten ihres Hundes umzumünzen. Man arbeitet mit einer Ausweichbeute, die vom eigentlichen Objekt der Begierde ablenken soll, belohnt Wohlverhalten und ignoriert gewisse ungewünschte Verhaltenszüge. Wichtige Gesichtspunkte sind auch die Sozialisierung (auch zum Beispiel mit Mofafahrern), die Verbindung zwischen Mensch und Hund. Auch die Akzeptanz seitens des Tieres, dass der Mensch sein Rudelführer ist, muss gewährleistet sein. All dies erlernen Halter und Hund in einem guten Training. Die Anwendung und Routine ist dann Sache des Alltags und eine Frage der Konsequenz des Hundebesitzers. Einmal unaufmerksam oder zu nachsichtig – und der Jagdtrieb des Hundes wird sich rächen!

Kategorien: Erziehung Hund

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