Die neue Gemeinde der BARF-Anhänger
Seit einiger Zeit wächst eine Gemeinde von Menschen heran, die die Fütterung von Hunden neu interpretieren wollen. Im Moment schätzt man diese Gemeinde auf etwa 8% der Hundehalter, und diese Zahl soll in den nächsten Jahren weiter steigen. Besonders die Anhänger des Trends BARF (Biologisch Artgerechtes Roh Füttern) nehmen dabei zu. Jedoch sind die echten BARFer, die wirklich ausschließlich roh füttern, nur eine kleine Gruppe, bei denen das Thema fast religiöse Züge annimmt.
Unterschiedliche Ausprägungen des BARFens
Viele, die behaupten zu BARFen, halten sich nur an einige Prinzipien der biologisch artgerechten Fütterung, aber nicht unbedingt an das Rohfüttern. Dann gibt es noch die Prey BARFer, die Fütterungsmethoden anwenden, die komplett auf Kohlenhydrate verzichten und sich an der Ernährung von Höhlenmenschen orientieren.
Kritik an der Prey-Fütterung
Die Theorie hinter Prey BARF besagt, dass Hunde wie ihre Vorfahren, die Wölfe, ernährt werden sollten. Dies würde bedeuten, dass man Hasen, Rehe und Kühe im Garten hält, damit der Hund bei Hunger selbst jagen kann. Solche Vorstellungen sind unrealistisch und gehen davon aus, dass Hunde noch den Jagdtrieb ihrer Vorfahren besitzen.
Evolution und Ernährung
Hundehalter, die den Wolf in ihrem Hund heraufbeschwören wollen, sollten sich fragen, wann sie selbst wieder auf Bäume klettern, wie ihre Vorfahren. Die Evolution hat dazu geführt, dass sich Lebewesen an ihre Lebensumstände anpassen. Daher ist die Vorstellung, Hunde müssten wie Wölfe ernährt werden, veraltet und wissenschaftlich nicht haltbar.
Gesundheitsrisiken des Rohfütterns
Rohes Fleisch kann für Hunde zwar schmackhaft sein, birgt aber gesundheitliche Risiken. Verschiedene Krankheiten werden durch rohes Fleisch leichter übertragen als durch gekochtes Fleisch. Eine dogmatische Verfolgung der BARF-Doktrin kann daher schädlich sein. Eine ausgewogene Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, ist für Hunde und Menschen gleichermaßen wichtig.
Die Evolution der Ernährung
Der Prozess, in dem sich der Mensch das Feuer zu nutze gemacht hat, kann nicht zurückgedreht werden. Moderne Landwirtschaft und Lebensmittelherstellung haben das Leben und Überleben des Menschen gesichert. Auch Hunde haben diesen Entwicklungsprozess mitgemacht und sich entsprechend angepasst.
Die Rolle der industriellen Nahrungsmittelherstellung
Die moderne Herstellung von Nahrungsmitteln kann zu gesundheitlichen Problemen bei Hunden führen. Hunde, die ausschließlich vom Tisch gefüttert wurden, sind oft gesünder und leben länger. Die steigende Allergiehäufigkeit bei modernen Hunden zeigt, dass industrielle Futterherstellung gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Der Umstieg auf BARF und seine Folgen
Viele Hundehalter stellen fest, dass sich die Gesundheit ihres Hundes verbessert, wenn sie von industriellem Futter auf BARF umstellen. Dies liegt jedoch nicht an der Rohfütterung selbst, sondern an der schonenden und frischen Zubereitung der Nahrung. Fleisch sollte dabei jedoch immer gekocht werden, um gesundheitsschädigende Keime abzutöten.
Die Bedeutung von handwerklich hergestellten Lebensmitteln
Handwerklich hergestellte Lebensmittel, die aus frischen und natürlichen Zutaten bestehen, sind für die Gesundheit von Mensch und Hund vorteilhaft. Industrielle Nahrungsmittel enthalten oft Zusätze, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Eine Rückkehr zu natürlichen und frischen Lebensmitteln kann daher von großem Nutzen sein.
Fazit: Natürliche Ernährung für Hunde
Egal, was Sie Ihrem Hund füttern, wenn es handwerklich hergestellt und aus frischen Zutaten besteht, ist es gesundheitlich unbedenklich. Die Idee des BARFens und seiner Auswüchse stammt aus der Verzweiflung vieler Hundehalter, deren Hunde gesundheitliche Probleme hatten. Eine ausschließliche Fleischfütterung ist jedoch nicht gesund für Hunde. Eine ausgewogene Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, ist entscheidend.
In unserem Blog finden Sie weitere Informationen, warum eine ausschließliche Fleischfütterung schädlich ist.
Ihr Kai Nagel