Anschaffung eines Hundes – An was muss ich denken oder beachten?

Einfach so ins Blaue hinein darf sich niemand einen Hund anschaffen. Bestenfalls kann dies in Notfällen geschehen, wenn Freunde oder Verwandte Tiere für einige Tage beaufsichtigen, wenn es krankheitsbedingt oder aus anderen unvorhersehbaren Gründen beim eigentlichen Halter nicht geht, denn eine mangelnde Vorbereitung ist besser, als ein alleingelassenes Tier. Ansonsten sollte die Entscheidung für einen Hund gut durchdacht und sein Einzug perfekt vorbereitet werden. Falls es der erste Vierbeiner ist, gibt es sicher eine Menge Unsicherheiten und Fragen, die im Vorfeld zu klären sind, damit es auch wirklich ein schönes Zuhause mit fähigen Besitzern ist, welches den Liebling in Empfang nimmt.

Hund + Halter + Wohnsituation müssen zusammen passen

Es kann nicht oft genug gesagt werden: Hunde dürfen nicht nach Gefallen oder aus modischen Gründen gekauft werden. Der Schäferhund in der Mini-Wohnung ohne Garten, der Jack Russell Terrier bei eher phlegmatischen Besitzern: Solche und andere Kombinationen sind zum Scheitern verurteilt. Nach den eigenen Gewohnheiten und stimmig zur Wohnsituation muss ein charakterlich und größenmäßig passender Hund beschafft werden. Wer beispielsweise selbst ein gemächliches Leben führen will, darf sich keine Rasse (auch nicht in Mischungen) ins Haus holen, die mega viel Auslauf und Arbeit abverlangt: Das Tier leidet ein Leben lang. Auch in Sachen Pflege gibt es Hunde mit mehr oder weniger Aufwand. Hat eine Familie keine Lust auf tägliche intensive Fellpflege, muss eine Kurzhaar Rasse ausgesucht werden – alles andere hätte schlimm Folgen für das Tier.

Die wichtigsten Vorbereitungen

  1. Das Futter – Sprechen Sie mit dem Züchter oder dem Tierheim, wie das Tier bisher gefüttert wurde. Entscheiden Sie, welches Futter Sie geben wollen und sorgen Sie immer für eine langsame Umgewöhnung. Stellt sich heraus, dass Sie einen ernährungssensiblen oder gar allergischen Hund bekommen haben, ist ein Gespräch mit dem Tierarzt anzuraten. Hinweise sind unter anderem verstärkter und anhaltender Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme (oder bei Welpen eine zu geringe Gewichtszunahme), Erbrechen und eventuell stumpfes Fell.
  2. Geschirr und Leine – Ein Hundehalsband sollte rein der Identifikation dienen. Für alle Bewegungen mit dem Hund ist ein Geschirr in passender Größe viel verträglicher für den Hund, aber auch sicherer für den Halter. In Punkto Leinen empfiehlt sich eine Grundausstattung aus einer kurzen Führleine für gut kontrollierbare Ausflüge, einer flexiblen Abroll-Leine für die Spaziergänge und einer Schleppleine für den Spaß in der freien Natur.
  3. Regionale und rassebedingte Vorschriften – Erkundigen Sie sich im Vorfeld, ob es in Ihrer Gemeinde oder Stadt eine allgemeine Leinenpflicht gibt, ob ein Maulkorb getragen werden muss oder ob eine Wesensprüfung für Ihren Hund abgelegt werden muss. Wenn Sie dann noch dran denken, beim Ausführen einen Kot-Beutel mitzunehmen, um den Gehsteig sauber zu halten, kann Ihnen nichts passieren.
  4. Steuerrecht – Alle Hunde sind steuerpflichtig und müssen angemeldet werden. Ausnahmen sind Blindenhunde und eventuell andere, zur Hilfe gehandicapter Menschen eingesetzte Tiere mit einer entsprechenden Ausbildung.
  5. Versicherungspflicht? – Eine Pflicht für eine Hundehalter Haftpflichtversicherung gibt es nicht. Sie schützt allerdings vor teuren Schäden, die ein Tier anrichten kann. Läuft ein Tier zum Beispiel vor ein Auto, muss der Halter mit Regressansprüchen des Verunfallten rechnen. Zerstört er in Nachbars Garten Schuhe, teure Rosenbeete oder ähnliches, wird man auch zur Kasse gebeten. Die Hundehalter Haftpflicht kann sich also durchaus lohnen.
  6. Der Tierarzt – Schon frühzeitig sollte man sich informieren, wo in der Nähe ein guter Tierarzt ist. Sprechen Sie mit anderen Hundehaltern, recherchieren Sie im Internet, sprechen sie schon einmal vor: So gewinnen Sie einen verlässlichen Partner für die Gesundheit eines Hundelebens und können sich Telefonnummer, Notfall Kontakt und Öffnungszeiten schon einmal parat legen.
  7. Die Hundeschule – Kein Mensch kommt ohne eine entsprechende schulische Ausbildung durch das Leben; das gilt aber auch für Hunde. Gerade neue Hundebesitzer lernen in der Hundeschule mindestens ebenso viel, wie der Hund selbst. Deswegen sollte eine Hundeschule bei jedem Welpen und auch erwachsenen neuen Hund zumindest am Anfang aufgesucht werden, um Gehorsam, Grundkommandos, Vorlieben und Abneigungen, Sozialisierung und andere wichtige Gesichtspunkte in den Griff zu bekommen.
  8. Urlaub und Krankheit der Halter – Niemand ist vor Unfall und Krankheit geschützt, nicht jeder geplante Urlaub ein Segen für den mitgenommenen Hund. Deswegen sollte sich jeder Tierhalter einen Plan zurechtlegen, was mit dem Tier in genau diesen Ausnahmen geschieht. Dies vermeidet ausgesetzte Hunde an Rastplätzen, unversorgte Tiere im Krankheitsfall und andere Katastrophen. Dem Tier eine ewig lange Reise im Gepäckabteil eines Ferienfliegers zuzumuten, um ihn einem ungewohnten Klima, zig Impfungen und anderen Widrigkeiten auszusetzen, ist eine schlechte Alternative zu der Unterbringung in einer fähigen Hundepension, bei einem zuverlässigen Verwandten oder bei netten Nachbarn.


Erstausstattung für Hunde: Günstiger als gedacht

Entgegen mancher Meinung ist die Erstausstattung für einen Hund günstiger, als zunächst angenommen. Es gibt viele Artikel im Zooladen, die für solvente Halter angeboten werden, die aber aus der Sicht eines Hundes nicht sein müssten. Sie sollten auf jeden Fall kaufen:

  • Futternapf und Wasserschüssel in einer auf den Hund abgestimmten Größe
  • Geschirr (ebenfalls Größe beachten und gegebenenfalls auf Umtauschmöglichkeit achten) und Leinen
  • Futter und Leckerlis
  • Spielzeug
  • Körbchen oder Kissen als Schlafplatz
  • Decken zum Unterlegen auf der Couch oder im Auto
  • Im Bedarfsfall einen Maulkorb
  • für Autofahrten geeignete Sicherungsmethoden (Box oder Gurt)
  • Kotbeutel, ein transportierbares Schäufelchen und eventuell Einmalhandschuhe


Achten Sie bei den Einkäufen auf Qualität und Haltbarkeit, auf Sicherheit und Verträglichkeit aus der Sicht des Hundes. Erst in zweiter Linie kommen lustige oder modische Fragen: Niedliche Verzierungen am Geschirr (zum Beispiel durch Strasssteine für die Hundeprinzessin oder einen Klett-Aufdruck) bringen dem Hund nichts außer Aufmerksamkeit – dafür „muss“ kein Geld ausgegeben werden. Bei Futter und Zubehör auf zuckerfreie Herstellung achten, alle Utensilien am besten spülmaschinenfest einkaufen. Alle Kissen und Decken sollten in die Waschmaschine passen, wo sie ohne duftende Weichspüler und Co. schnell und einfach gesäubert werden können.

Der große Tag: Heute zieht der Hund ein

Bei all den Vorbereitungen bleibt eines ungetrübt und riesig groß: Die Vorfreude auf den Einzug des Hundes. Alle direkt betroffenen Menschen sollten sich Zeit dafür nehmen, damit das Tier sein neues Umfeld wirklich gleich gut kennenlernt. Allerdings darf der Vierbeiner aber auch nicht überfordert werden. Sorgen Sie für ausreichend Zeit für die Abholung, eine durch mehrere Pausen unterbrochene Heimfahrt in sicheren Umständen (nicht auf dem Schoß der Kinder!) und eine ausgiebige Möglichkeit für den Hund, sein neues Heim zu erkunden und kennen zu lernen. Das Zuhause muss hundesicher gemacht werden: Es darf nichts in erreichbarer Höhe liegen, was der Hund nicht haben darf. Zigaretten und Medikamente, Fernbedienungen, Schuhe, Handys und Ladekabel, Süßigkeiten und viele andere Dinge gehören nicht in die Reichweite von Hunden. Hunde sollten wie auch Kinder nicht in verrauchten Wohnungen leben müssen. Sichern Sie Bereiche, in denen der Hund nicht sein darf (Schlafzimmer, Kinderzimmer etc.) und sorgen Sie für versperrte Fluchtmöglichkeiten. Sofern Sie einen Garten besitzen, kontrollieren Sie Schlupflöcher in den Hecken und Zäunen, prüfen Sie, ob Zäune und Tore hoch genug sind und so weiter.

Tipps für die ersten Tage und Wochen

Meister fallen grundsätzlich nicht vom Himmel – und genauso ist das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund nicht vom ersten Tag an perfekt. Wie bereits erwähnt, ist eine Hundeschule beziehungsweise Welpenschule eigentlich unerlässlich, aber auch im täglichen Umgang miteinander sollte man einiges wissen.

  1. Konsequenz – Der Hund wird bald anfangen, Grenzen auszutesten. Was passiert eigentlich, wenn ich nicht gehorche? Lassen Sie sich nicht von süßen Knopfaugen betören und geben Sie nicht nach. Ignorieren, zum Beispiel beim Betteln am Tisch, ist gut – und auch nicht die kleinste Ausnahme darf geschehen.
  2. Klare Kommandos – Ihr Hund versteht zwar den Tonfall dessen, was sie ihm lang und breit erklären, jedoch nicht den Inhalt. Er braucht klare Kommandos, die ihm antrainiert werden. Bestärken Sie mit Belohnungen, wenn ein Kommando funktioniert und zeigen Sie mit „Nein!“, dass ein Fehler passiert ist.
  3. Keinerlei körperliche Strafen! – Man muss einen Hund niemals schlagen, um ihm etwas beizubringen oder ihm etwas abzugewöhnen. Man bekommt das Tier auch keinesfalls schneller stubenrein, indem man die hochsensible Nase in Urin tunkt. Die Mischung aus Geduld, Training und konsequentem Belohnen von Wohlverhalten ist die einzige Alternative, die die Seele des Hundes nicht zerstört.
  4. Regelmäßigkeit – Feste Zeiten sind dem Zusammenleben dienlich. An bestimmten Zeiten wird eine Gassi Runde gedreht, eine Fütterungszeit wird bestimmt – ebenso gibt es Spiel- und Ruhezeiten.
  5. Leckerlis als Erziehungshilfe – Selbstverständlich kann nicht nur Liebe, sondern auch Erziehung durch den Magen gehen. Bereiten Sie kleinstmögliche Postionen einer Leckerei vor, mit dem Sie Übungen und Gehorsamstraining absolvieren. Zuckerfreie Hundeleckerli statt Wurst und Schokolade! Informieren Sie sich über Hundepfeifen, Klicker und andere Hilfsmittel und beziehen diese ins komplette Trainingsprogramm mit ein, sofern gewünscht.,
  6. Manifestieren der Hundeschule Übungen – Nehmen Sie sich viel Zeit, in den ersten Wochen die Übungen aus der Hundeschule zuhause immer und immer wieder zu wiederholen. Leinenführigkeit, Abrufbarkeit, auch in schwierigen Situationen, und viele andere Dinge können so zur Selbstverständlichkeit werden und erleichtern das Zusammenleben dauerhaft.
  7. Den Hund verstehen – Gerade neue Hundebesitzer können ihre Tiere manchmal noch nicht „lesen“. Warum knurrt mein Hund? Ist er angriffslustig, hat er Angst oder will er spielen? Lernen Sie die Rute als Ausdrucksmöglichkeit kennen, achten Sie auf das Spiel der Ohren – und helfen Sie so Ihrem Tier, Situationen zu meistern.



Kategorien: Erziehung Hund

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