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19.06.19

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Verstopfung bei Katzen - Wie kann ich helfen?

Vom Stuhlgang einer Katze bekommen die Halter meist nur beim Reinigen des Katzenklos etwas mit – die Besitzer von Freigängern noch seltener. Abgesehen von Anzeichen an der Katze selbst kann der Tierhalter eine Verstopfung (oder auch Durchfall) bei seinem Tier unter Umständen erst nach Tagen bemerken, wenn „nichts“ oder „zu wenig“ im Katzenklo zu finden ist. Fällt ein verringerter Stuhlgang auf, sollte man seinen Stubentiger beim Besuch des Katzenklos im Auge halten. Quält sie sich erfolglos, Kot abzusetzen oder zeigt sie offensichtlich Schmerzen beziehungsweise Unwohlsein, braucht sie sehr lange für ihr Geschäft? Auch die Konsistenz muss überprüft werden. Sieht der Kot aus, wie immer, oder sind es runde Bällchen, ähnlich der Hinterlassenschaft eines Kaninchens (nur größer)? All dies deutet auf eine Verstopfung hin.

Warum Katzen an Verstopfung leiden

  1. Trägheit: Je fauler die Katze, umso träger auch der Darm. Parallel zur Bewegungsmotivation einer Katze verhält sich auch die Darmtätigkeit. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Stubentiger kein Übergewicht ansetzt, spielen Sie mit ihm und sorgen Sie für ausreichendes „Sportprogramm“ – das hält auch den Darm auf Trab.
  2. Flüssigkeitsmangel: Nicht alle Katzen trinken gern und ausreichend. Kontrollieren Sie die Flüssigkeitsaufnahme und machen Sie das Trinken attraktiv, zum Beispiel durch Trinkbrunnen. Notfalls können sie tricksen und Trockenfutter anweichen, mehr Nassfutter füttern und feuchte Nahrungsbestandteile zufüttern. Haben Sie bei einem Freigänger die Vermutung, das Tier trinke zu wenig, verordnen Sie einige Tage Hausarrest, um das Trinkverhalten einmal genau zu kontrollieren.
  3. Haarbälle: Normalerweise erbrechen Katzen die beim Putzen verschluckten Haare. Das funktioniert nicht immer – dann geraten die im Magen gebildeten Haarbälle in den Darm und sorgen für eine Verstopfung.
  4. Fremdkörper im Darm: Tierärzte können ein Lied davon singen, was für Entdeckungen sie bei manchen Katzen und Hunden im Darm (Verdauungstrakt) entdeckt haben. Leberwursthaut, Folien, Plastikstücke, aber auch Steinchen, Katzenstreu und Knochen sorgen für Schwierigkeiten bei der Verdauung bis hin zum Darmverschluss.
  5. (Darm-)Erkrankungen: Viele Erkrankungen oder auch deren medikamentöse Behandlung können eine Verstopfung nach sich ziehen. Sie erfahren mehr darüber, wenn Sie erste Anzeichen für die Verdauungsprobleme mit Ihrem Tierarzt besprechen. Gutartige und bösartige Tumore, Wirbelsäulenprobleme, Diabetes, aber auch in der Psyche begründete Krankheitsbilder kommen zum Beispiel in Frage.

Zum Tierarzt wegen einer Verstopfung?

Im Prinzip gilt das Motto: Lieber einmal zu oft und einmal zu früh, als nur ein einziges Mal „nicht“ oder zu spät. Klar, jeder Tierarztbesuch, auch einer, der nicht hätte sein müssen, kostet Geld. Es wird aber definitiv teurer, wenn eine ernste Diagnose zu spät gestellt wird – sie kann neben finanziellem Mehraufwand vielleicht auch überflüssiges Leid und sogar den Tod des Tieres bedeuten.

Eine einmalige und vorübergehende Verstopfung ist zunächst nichts Weltbewegendes. Beobachten Sie aber aufmerksam, in wie weit sich das Geschehen wiederholt oder häuft. Haben Sie den Eindruck, die Darmträgheit hält zu lange an oder tritt zu oft auf, sollten Sie beim Veterinär vorstellig werden. Eine Übersicht, wie oft und lange die Verstopfung anhält, hilft bei der Diagnose. Eventuell wird ein Ultraschall gemacht oder werden Röntgenaufnahmen gemacht. Auch Laborkontrollen von Blut, Urin und Stuhl können bei der Diagnostik helfen. Zur Behandlung stehen dann je nach Schwere der Erkrankung mehrere Alternativen zur Wahl: Medikamente zum Abführen, Einläufe, im schlimmsten Fall (bei Darmverschlüssen) auch chirurgische Eingriffe sind die häufigsten Methoden, die Probleme hoffentlich dauerhaft zu beseitigen.

Je nach Diagnose kann es sein, dass es ausreicht, mit natürlichen Mitteln die Darmtätigkeit der Katze anzukurbeln. Nicht paraffiniertes Pflanzenöl in einer gewissen Dosis zum Futter gemischt, kann schon ausreichen. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt darüber, wie Sie „nachhelfen“ können, wenn jedes Krankheitsbild auszuschließen ist, die Verstopfung aber anhält oder immer wieder kommt. Vorsicht beim Zufüttern von Milchprodukten – das kann schnell ins Gegenteil umschlagen.

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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