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31.07.19

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Hunde bei Hitze im Auto lassen – ein absolutes No Go!

Ist es uns Menschen zu heiß, klebt unser Körper durch das Schwitzen. Wir müssen trinken und Elektrolyte zu uns nehmen, damit wir nicht unter Flüssigkeitsmangel leiden. Dieser Mangel bedeutet Kreislaufprobleme und Schlimmeres. Wer sich bei großer Hitze bewegen muss, empfindet dies meist als unangenehm – und wer nun zu wenig trinkt, bekommt die Konsequenzen schnell zu spüren. Man ermüdet, bekommt vielleicht schlecht Luft – und wer es übertreibt, kann auch bewusstlos wegkippen. Dennoch ist die Regulierung r Körpertemperatur für Menschen leichter, als für Hunde.

Hunde haben insgesamt deutlich weniger Schweißdrüsen, als der Mensch. Diese sitzen zudem nicht über den Körper verteilt, sondern an den Pfoten-Unterseiten. Dies reicht nicht, um die körpereigene Temperatur zu regeln – beim Menschen sorgt das Verdunsten des Schweißes ja bekanntlich für eine Abkühlung des Körpers. Um das Fehlen dieser Funktion auszugleichen, hecheln Hunde, wie etwa auch Ziegen und Schafe beziehungsweise Vögel. Über 100 mal schneller, als in Ruhe, atmen die Vierbeiner folglich.

Der Schweiß der Menschen ist salzig – und durch das Schwitzen verliert der Körper Salze, die ihm wieder zugeführt werden müssen. Dies ist bei Hunden nicht beziehungsweise kaum der Fall. Wie auch bei Herrchen und Frauchen gibt es Hunde, die die Wärme lieben und damit gut zurechtkommen, aber auch solche, denen es sehr schnell zu warm wird.

Anzeichen dafür, dass es dem Hund zu heiß ist

Das sicherste Zeichen, dass es dem Hund zu warm ist, ist sein Hecheln. Liegt er entspannt in der Sonne und hechelt gemütlich vor sich hin, fühlt er sich noch wohl und besteht kein Handlungsbedarf. Steigert sich das Hecheln aber zu einem hektischen, rasend schnell getakteten Daueratmen, muss der Hund aus der Situation gebracht werden. Dies kann zum Beispiel am Stuhl angebunden in einem Straßencafe passieren, am Strand, aber natürlich vor allem im geparkten Auto, in welchem die Temperatur um etliches höher ist, als im Freien, selbst in der prallen Sonne und ohne Schutz.

Weitere Anzeichen für eine drohende Überhitzung sind hochrote Färbung von Zahnfleisch und Zunge. Der Farbunterschied zwischen dem normalen Rosa und der roten Färbung bei Hitze ist enorm und folglich leicht zu erkennen. Ebenfalls hinweisgebend ist eine erhöhte Herzfrequenz. Hierzu lohnt es sich, sich bei einem Tierarztbesuch einmal zeigen zu lassen, wo man am besten den Puls eines Hundes misst und wie dieser im Ruhezustand auszusehen hat.

Tipp: Man blickt 15 Sekunden auf die Uhr, zählt in dieser Zeit die Pulsschläge und rechnet das Ergebnis mal vier. So erhält man die Herzfrequenz pro Minute und kann gegebenenfalls handeln.

Ansonsten ruhige Hunde, die an der Leine brav auf Platz liegen, werden nervös, wenn sie die Umgebung als zu heiß empfinden. Geben Sie der Unruhe nach und sorgen Sie für Wasser und Schatten, auch wenn Sie selbst das Sonnenbad noch genießen möchten. Denken Sie auch dran, wie sich Teer und Pflaster aufheizen, wenn die Sonne darauf strahlt. Das Laufen oder Liegen auf diesen „Grillplatten“ ist für Hunde eine Qual! Anders als oftmals angenommen, ist das Fell nicht unbedingt eine zusätzliche Wärmequelle für unsere Bellos und Co. Vielmehr bildet es eine Art Schutzwall zwischen Sonne und Körper, bei Überhitzung aber eben leider auch umgekehrt.

Achtung: Haben Sie bei einem Hund Anzeichen für Überhitzung festgestellt, MUSS dieser zum Veterinärmediziner, um den Kreislauf zu stabilisieren und andere Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Maßnahmen zum Schutz vor Überhitzung

Jeder Hund lebt in anderen Umständen und deswegen kann nur an die Achtsamkeit der Hundebesitzer appelliert werden, die Lebensumstände für das Tier so zu gestalten, dass die Gefahren minimiert werden. Einige Beispiele:

  • In Dachgeschoßwohnungen kann es schnell zu heiß werden, wenn keine Ventilatoren vorhanden, keine Frischluftzufuhr und keine Abkühlung durch Rollos möglich sind.
  • Das Sonnenbad auf der Terrasse ist für den Menschen oft Entspannung und Genuss pur. Hundehalter müssen aber wissen, dass das Pflaster in der prallen Sonne stark aufheizt und es dem Hund schneller zu heiß wird, als dem Menschen. Sorgen Sie für einen schattigen Platz oder lassen Sie dem Tier die Freiheit, sich ins Hausinnere zurückzuziehen.
  • Wägen Sie ab, ob es sein muss, den Hund mit ins Straßencafe zu nehmen, wenn Sie beispielsweise ein Eis essen gehen. Schafft es das Tier, einige Zeit alleine zu Hause zu bleiben, ist es wohl besser, ihm die Auszeit ohne Sonne zu lassen.
  • Ersparen Sie dem Hund übermäßige Bewegung. Legen Sie Training, Hundeschule und Spielerunden in die Abendzeit oder absolvieren Sie dies früh am Tag, wenn es nicht so heiß ist. Bewegung steigert die Hitze zusätzlich und ist in diesem Fall nicht gut für die Tiere.

Sonderfall Auto

Die im letzten Abschnitt genannten Beispiele gelten an besonders heißen Tagen und sind für Hunde meistens auch nicht so aussichtslos, wie ein Aufenthalt im verschlossenen Auto. Dieses funktioniert wie ein Brutkasten und wird schon bei Temperaturen von 25 Grad Celsius im Freien deutlich wärmer, als die Umgebung. Ein kleiner Spalt vom geöffneten Fenster bringt keine Erleichterung, die Fenster weiter offen lassen, funktioniert aus Sicherheitsgründen nicht. Das Auto könnte gestohlen werden oder der Hund sein Heil in der Flucht suchen.

Ein paar Minuten in diesem Backofen reichen aus, um einen Hund den Hitzetod sterben zu lassen. Ist es eine falsche Einschätzung der Hundehalter oder einfach Gleichgültigkeit – man weiß es nicht, warum immer wieder Hunde auf Parkplätzen in der gleißenden Sonne „vergessen“ werden. Man sollte es wissen, dass es Lebensgefahr bedeutet, den Hund auch nur kurze Zeit alleine zu lassen. Wie auch ein Kind – es ist ein No-Go!

Erste Hilfe für überhitzte Hunde

Entdecken Sie einen Hund (oder ein Kind!!) in einem Auto in der Sonne, gehen Sie nicht gleichgültig vorbei – handeln Sie in jedem Fall. Je nachdem, wie nervös, matt oder verwirrt der Hund wirkt, können Sie noch versuchen, den Fahrzeughalter zu finden. Klappt dies nicht in kürzester Zeit, müssen Sie die Polizei oder Feuerwehr verständigen. Greifen Sie selbst zu Rettungsmethoden, kann es passieren, dass Sie sich für eine Sachbeschädigung am Auto des Hundehalters verantworten müssen. Das sollte Sie aber nicht abhalten, das Leben des Hundes zu retten. Meistens handelt aber die herbeigerufene Polizei, sofern nicht zu viel Zeit verstreicht, bis diese eintreffen kann.

Nach der Befreiung ist die Erste Hilfe ein wichtiges Thema. Tragen Sie den Hund in den Schatten, legen Sie ihn auf möglichst kühlen Boden und beruhigen Sie ihn, sofern er Angst oder Verwirrtheit zeigt. Verbreiten Sie keine panische Stimmung und bleiben Sie mäßig im Ton, auch gegenüber Mitmenschen, selbst wenn der Verursacher der Katastrophe dazu stößt. Für den Hund ist nun Aufregung und Bewegung Gift. Trinken und den Körper benetzen dürfen Sie nur mit nicht zu kaltem Wasser, da sonst ein Schock droht.

Ist der Hund bereits apathisch, hat er sich erbrochen oder droht er, durchzudrehen, müssen Sie umgehend handeln, können aber andere Passanten auffordern, Sie zu unterstützen und beispielsweise die Polizei und / oder die Tierrettung, sofern in Ihrem Ort vorhanden, herbei zu rufen.

Helfen Sie mit, das Bewusstsein und die Hilfsbereitschaft aller Menschen zu schärfen, indem Sie zum Beispiel in Gesprächen auf die Problematik von Kindern und Hunden in heißen Autos verweisen. Teilen Sie entsprechende Medienberichte in sozialen Netzwerken und unterstützen Sie die Tierschutzorganisationen dadurch bei der Aufklärung!

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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