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24.06.19

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Muss man Katzen chippen lassen?

Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Müssen? Nein! Sollen? Definitiv ja.

Die Gründe, die für das Chippen sprechen, sind eindeutig in der Überzahl und werden im Folgenden einmal näher ausgeführt.

Während es früher neben optischen Merkmalen als Identifizierungsmöglichkeit für Katzen nur das Halsband mit Adressanhänger oder eine Tätowierung (im Ohr) gab, sind heute auslesbare Chips eine optimale Möglichkeit, die Tiere zu registrieren, ihre Halter zu finden und somit Fundtiere schnell wieder nach Hause zu bringen. Ein Halsband ist für Katzen nicht nur lebensgefährlich, sondern kann (besonders bei sehr niedlichen und/oder teuren Rassekatzen) schnell spurlos entfernt werden. Die Tätowierung verblasst nicht selten, bringt mindestens die Infektionsgefahr des Chippens mit sich und ist auch keine Gewährleistung, das Tier zurückzubringen. Bringt eine nicht registrierte Person eine gechippte Katze zum Tierarzt, fällt das auf. Viele Katzenbesitzer unterlassen es aber immer noch, ihre Tiere mit diesem „Datensatz“ auszustatten - aus verschiedenen Gründen.

  • Gleichgültigkeit: Auf vielen Bauernhöfen ist es beispielsweise eher irrelevant, welche Katze gerade da ist. Wichtige Mäusefänger, aber ansonsten vernachlässigt, führen sie ein Leben voller Entbehrungen, mit unzähligen Schwangerschaften, Krankheiten und so weiter. Dass in solchen Zuständen dann auch auf das Chippen verzichtet wird, ist beinahe logisch. Es muss betont werden, dass gerade in diesem Umfeld der Tierschutz wichtige Aufklärungsarbeit leistet, Tiere kastrieren lässt und mittlerweile ein Umdenken spürbar ist. Dennoch ist noch viel Arbeit zu erledigen, bis wirklich mit Tieren im Allgemeinen und Katzen im Besonderen ordentlich umgegangen wird.
  • Kostengründe: Eine Katze halten, ja – aber bitte ohne überflüssige Kosten. Entkommt das Tier dann oder wird auf der Straße angefahren, ist das Debakel groß. Unzählige Aufrufe per Plakat und in den sozialen Medien zeugen davon, wie groß der Schmerz beim Verlust eines Tieres ist – doch die etwa 50 Euro für die klare Identifizierungsmöglichkeit der Katzen wollen sie nicht ausgeben.
  • Unwissenheit: Was kann alles passieren, wenn ein Chip eingesetzt wird? Strahlt der Fremdkörper und kann er somit Krebs erregen? Aus Unwissenheit lassen Katzenbesitzer aus Angst vor Risiken ihr Tier einfach dann gar nicht chippen. In wenigen Ausnahmen funktioniert ein eingesetzter Chip nicht – was der Tierarzt aber einfach feststellen und in Ordnung bringen kann. Momentan besteht eine gewisse Entzündungsgefahr, wie bei jeder Injektion, was aber nur in den allerseltensten Fällen wirklich vorkommt. Dass der Chip im Körper wandert, ist möglich, aber auch höchst selten wirklich dramatisch. Der Chip aktiviert sich nur bei aktivem Lesegerät und ist aus einem hypoallergenen Material hergestellt.
  • Angst vor Datenklau: Ein Lesegerät für Haustierchips könnte sich theoretisch jeder Mensch im Internet bestellen. Doch selbst wenn dies jemand versuchen würde – mehr als eine Codenummer, aus der weder eine Adresse, noch ein Name oder ein Geburtsdatum ersichtlich ist, ist aus den Chips nicht herauszulesen. Um mit der Nummer etwas anfangen zu können, braucht man Zugang zur Datenbank des passenden Haustierregisters – und die Wahrscheinlichkeit eines Datenklaus ist somit mehr als gering.

WIE? – Der winzige Chip wird vom Tierarzt mit einer Hohlnadel unter die Haut gesetzt. Dauert wenige Sekunden, tut kaum weh und blutet meist nicht einmal nennenswert. Im Gewebe bei der Schulter (linke Körperseite zum leichteren Finden des Chips) wächst er dann ein und verbleibt dort für den Rest des Lebens.

WANN? – So früh, wie möglich, zum Beispiel im Rahmen einer Untersuchung oder beim Termin zur Kastration beziehungsweise Sterilisation.

WER? – In der Regel wird die Person mit dem Chip des Tieres registriert, die auch im Heimtierausweis als Bezugsperson steht. Besitzerwechsel und Umzüge müssen dem Haustierregister (zum Beispiel Tasso, Findefix…) natürlich zeitnah mitgeteilt werden.

RECHTLICHES – Bleibt Ihre Katze oder Ihr Kater das ganze Leben innerhalb Deutschlands, muss es laut Gesetzgeber nicht gechippt oder registriert werden. Lediglich bei Auslandsreisen muss ein EU Heimtierausweis mitgeführt werden, der Besitz und Impfungen nachweist und in Verbindung mit der Chipnummer das Tier eindeutig identifiziert.

Ein Tipp zum Schluss: In Zeiten von Smart Home und anderen technischen Finessen kann ein Chip das Leben von Katzenbesitzern merklich vereinfachen. Der Freigänger, der durch seine Katzenklappe ins Haus möchte, findet ungehinderten Zugang, wenn das Lesegerät an der „Katzentür“ den Datensatz erkennt. Alle anderen Besucher bleiben draußen, bringen keinen Schmutz, kein Ungeziefer mit und fressen nichts weg beziehungsweise markieren das fremde Revier.

PS: Fühlen Sie sich niemals sicher und verzichten auf das Chippen, weil Ihre Samtpfote ja eine Wohnungskatze bleiben soll. Eine einzige Sekunde der Unachtsamkeit reicht aus und Sie werden sich wünschen, die 50 Euro nicht gespart zu haben.

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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