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12.06.19

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Katzenflöhe gezielt bekämpfen

Glücklich können sich jene Katzenbesitzer schätzen, deren Stubentiger ausschließlich in der Wohnung bleiben und die somit kaum mit dem Risiko, von Flöhen oder anderen Parasiten befallen zu werden, behaftet sind. Hier kommt der Halter selbst eher als einschleppender Faktor in Frage, da er mit den Schuhen oder der Kleidung Floheier ins Haus bringen könnte. Der Kontakt zu fremden Katzen ist gefährlich, vor allem, wenn es freilaufende Tiere sind. Aber auch im Wartezimmer beim Tierarzt, im Zooladen oder beim Tierheimbesuch könnte der Mensch die Eier oder Larven aufschnappen und dem Tier als ungeliebtes Mitbringsel übergeben. Besuch von Katzenhaltern mit „infizierten“ Tieren ist auch bedenklich – dieser könnte die Flöhe quasi direkt dalassen. Die Larven erkennen die Katze als optimalen Wirt und sind von Natur aus darauf programmiert, sich einen guten Zeitpunkt zu suchen, sich vom Überträger oder dessen Kleidung auf das „auserwählte“ Tier fallen zu lassen. Nur in Ausnahmefällen sind es ausgewachsene Flöhe, die von einem Wirt zum anderen wechseln, die häufigste Übertragung findet durch Eier und Larven statt.

Sobald eine Samtpfote selbst durch den Garten schlendert, ist auch die tägliche Gefahr auf Flohbefall gegeben und damit besteht die Verpflichtung zur regelmäßigen Kontrolle. Schon aus eigenem Interesse muss das Tier vom Menschen beobachtet und immer wieder abgesucht werden – denn die Katzenflöhe nisten sich gerne in der ganzen Wohnung ein. Je länger die lästigen Tierchen unentdeckt bleiben, umso weiter breiten sie sich auf Kratzbaum, Sofamöbel und Co. aus und umso schwerer wird es, die Plage wieder in den Griff zu bekommen. Kaum nennenswert ist übrigens der Unterschied zwischen Sommer und Winter, was die Gefahr eines Flohbefalls betrifft. Zwar sind auch Flöhe wechselwarme Insekten, die in Winterstarre verfallen – doch von einem infizierten Wohnzimmer ins andere: Diesen Weg übersteht jedes Floh-Ei und jede Larve.

Wie erkenne ich, ob meine Katze Flöhe hat?

Jede Katze kratzt sich ab und an und putzt sich gefühlt den halben Tag. Sollte dem Katzenbesitzer aber auffallen, dass ich das Kratzen und auch die Körperpflege vermehren, kann ein Flohbefall (oder Milben oder eine Vielzahl anderer Ursachen) dahinter stecken. Ernst zu nehmende Warnhinweise auf anhaltenden Flohbefall sind aber auch

-    gereizte (juckende, gerötete) Haut
-    stellenweise oder großflächig ausgehende Haare
-    Allergieanzeichen

Eher per Zufall sieht man die Flöhe selbst auf dem Fell – der Kot und die Eier sind viel leichter zu erkennen. Dafür muss die Katze sich aber das Kämmen mit einem Flohkamm gefallen lassen. Hierzu bereitet man den Kamm und ein feuchtes Küchenkrepp oder Mikrofasertuch vor, lockt  die Katze zum hoffentlich früh anerzogenen Ritual zu sich und kämmt das Fell durch. Danach klopft man den Flohkamm (besonders fein gezahnt) über der Unterlage aus. Winzig schwarze Kugeln könnten auch Schmutzpartikel sein. Deswegen müssen sie zerdrückt werden. Zeigt sich im Inneren der Kugel etwas Rotes (Blutreste), weist dies auf Flohkot hin.

Wie sehen Flöhe aus?

Die ausgewachsenen Tiere sind nur etwa 3 mm groß, eines mehr, eines weniger. Nur auf einem hellen Untergrund (Papier, weißes Fell) kann man die braune Farbe erkennen – im dunklen oder mehrfarbigen Fell von Katzen und Hunden können die Parasiten gerne übersehen werden. Entgegen der landläufigen Meinung hüpfen Flöhe nicht dauerhaft vor sich hin, um ihre Ziele zu erreichen. Vielmehr krabbeln sie unter der Felloberfläche auf der Haut, was ihre Entdeckung zusätzlich erschwert. Ihre Sprungkraft erhalten die Flöhe durch die Hinterbeine – Distanzen mit EINEM einzigen Sprung von bis zu einem Meter (!) sind möglich. Die Körperform kommt in etwa einer Fruchtfliege gleich. Behelligt durch den Flohkamm werden die Tierchen es sich dort nicht bequem machen, sondern davon krabbeln oder springen, weswegen diese Maßnahme nur der Entdeckung von bestenfalls toten Tieren, mehr aber Larven, Eiern und Kot dient.

Merke! Ein einziger Floh legt um die 30 Eier. Das sind im schlimmsten Fall und in kürzester Zeit 30 Mal 30 neue Eier. Sie können ohne viel Rechnen aus dieser Aussage ablesen, wie schnell die Ausbreitung voranschreitet.

Was kann ich gegen Flöhe bei Katzen tun?

Katzenhalter ohne jegliche Erfahrung mit jedwedem Parasitenbefall sollten zumindest beim ersten Kontakt den Tierarzt kontaktieren. Dieser bestätigt den Verdacht, klärt über Folgen auf und empfiehlt geeignete Maßnahmen für das Tier UND die Umgebung, in der es lebt. Unsicher ist, ob es sich bei der Entdeckung nur eines Flohs um Zufall oder bereits das Ergebnis eines direkten Befalls handelt. Deswegen muss nun zeitnah und immer wieder der Test mit dem Flohkamm erfolgen. Einen Floh einzufangen ist ohne einen Klebestreifen kaum möglich – bleibt er auf diesem kleben, kann er zerdrückt (oder mit einem Feuerzeug getötet) werden. Nur durch die peinlich genaue Untersuchung mit dem Kamm kann festgestellt werden, ob schon Eier abgelegt wurden und wie viel Kot sich beispielsweise bereits im Fell der Katze befindet.

1.    Therapie für die Katze

Kokosöl,  Halsbänder und Spot-ons sind eher Präventivmaßnahmen. Bei einem Flohbefall können sie in Absprache mit dem Tierarzt unterstützend eingesetzt werden. Ansonsten gibt der Tierarzt Medikamente oder empfiehlt geeignete Sprays, was die Katzen allerdings meist äußerst unangenehm finden und nicht selten mit Flucht oder vehementem Sich-Wehren quittieren. Auch das Baden mit einem speziellen Anti-Floh-Shampoo ist für Katzen wahrlich keine Freude.

Achtung! Haben Sie mehrere Katzen, müssen ALLE Tiere behandelt werden, auch, wenn bei einem davon noch kein Flohbefall erkennbar sein sollte.

2.    Großputz XXL nach Flohbefall

Viel schwerer, als die Therapie der Katze, ist die Aufgabe, die Wohnung wieder flohfrei zu bekommen. Übersieht man nur ein einziges Ei, eine winzige Larve, ist die Neuansteckung vorprogrammiert und zwar binnen weniger Tage beziehungsweise Wochen.

Eine Checkliste der Aufgaben, die nun zu erledigen sind:

  • Näpfe, Trinkbrunnen, Futter-Vorratsdosen und alles, was Sie oder Ihre Katze bei der täglichen Nahrungsaufnahme und beim Trinken berührt haben, gründlich und möglichst mehrfach spülen, am besten desinfizieren. Sind Sie nicht sicher, kaufen Sie – NACH DER ENTFERNUNG der Flöhe – am besten die fragwürdigen Behältnisse neu und entsorgen die vielleicht infizierten Dinge.
  • Kratzbaum, Katzentunnel, Schlafplätze: Im Bezug des Kratzbaums, in den feinen Ritzen und Nähten des Tunnels, bis hinein ins Inlet des Schlafkissens können Floheier versteckt sein oder Larven auf den nächsten Besuch der Katze warten. Waschen Sie alles, was möglich ist, mit möglichst hohen Temperaturen. Auch hier gilt: Nicht waschbare Gegenstände lieber komplett austauschen, als nur einen einzigen lauernden Floh in egal welchem Entwicklungsstadium übersehen! Daran denken: Auch das Spielzeug kann betroffen sein!
  • Die gesamte Wohnung: Es reicht, wenn die von Flöhen befallene Katze nur einmal über die Eckbank, das Bett, die Küche oder jedweden anderen Ort in der Wohnung spaziert ist. Auf den Katzenbesitzer kommen nun mehrere mega Putzaktionen zu und nur penibelste Gründlichkeit verspricht eine Chance auf Erfolg. Dampfreiniger sind eine gute Methode, auch gegen Eier und Larven. Denken Sie an die Naht-Ritzen ihrer Polsterbezüge, Gardinen und Vorhänge, Teppiche und Läufer und jede kleinste Ecke, in denen ein Floh-Ei Platz finden könnte.
  • Wiederholen Sie gegebenenfalls alle Putzarbeiten und zeitgleich die Therapie für Ihre Katze, bis sie sicher sind, keinen Flohbefall mehr befürchten zu müssen. Denken Sie aber auch daran, dass Sie in der nächsten Minute schon das neue Floh-Ei mit ins Haus gebracht haben können.


Achtung! Dadurch, dass Sie als Mensch die Eier und Larven ebenfalls transportieren können, ist es möglich, dass der Flohbefall sich auch in Bereichen einnistet, in denen die Katze eigentlich nicht vordringt – denken Sie an Schuhe im Keller, das im Badezimmer gereinigte Katzenklo und so weiter und so fort.

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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