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15.05.18

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Fellpflege beim Hund: Variiert von Rasse zu Rasse

Am Glanz und am Aussehen des Hundefells erkennt man auf den ersten Blick, wie das Tier gehalten wird und selbstverständlich auch, wie gesund es ist. Viele Erkrankungen zeigen sich, ebenso wie eine nicht ganz ordentliche Haltung, zuerst am Fell: Struppiges Aussehen, verfilzte Stellen, glanzlose Haare, ja sogar blanke Stellen und im schlimmsten Fall Ekzeme sind der Beweis: Dem Hund geht es nicht gut. Neben Krankheiten und Parasitenbefall kann die Ursache für diese Probleme aber auch in der Fellpflege liegen.

Rassebedingt ergeben sich ganz natürlich große Unterschiede in der Art und im Aufwand der Fellpflege. Vor allem kurzhaarige Hunderassen sind eher pflegeleicht; je länger und feiner das Haar, aber wird, umso mehr Aufwand müssen Hundehalter betreiben. Einem gesunden Kurzhaar Hund wird man es kaum ansehen, wenn er einmal einige Tage keine Bürste zu Gesicht bekommen hat, wohingegen ein Collie oder Bobtail selbst bei absolut einwandfreier Gesundheit schon in kürzester Zeit ungepflegt aussieht. Ausgefallene Haare verknoten sich mit dem Fell zu Filzen, die Haare wirken struppig und das Äußere des Hundes wirkt glanzlos und vernachlässigt.

Die Folgen mangelnder Fellpflege

Beim regelmäßigen Bürsten erfolgt zugleich eine immer wieder nötige Kontrolle der Haut und der Haare. Alle Bereiche müssen, auch bei ausreichendem Zecken- und sonstigem Parasitenschutz, immer wieder auf Bisse und Stiche überprüft werden. Starker Haarausfall, auch außerhalb der Fellwechsel-Saison, wird bemerkt – und somit wird gewährleistet, dass rechtzeitig etwas gegen eine eventuelle Erkrankung oder Nahrungsunverträglichkeit beziehungsweise Mangel-/Fehlernährung unternommen werden kann.

Unterbleibt die Fellpflege, „muss“ das nicht sofort schlimmer Konsequenzen haben. Allerdings kann es durchaus passieren, dass sich unter verfilzten Haarpartien durch mangelnden Luftaustausch Ausschläge oder gar schlimme wunde Stellen zeigen. Bis hin zu langwierigen Pilzerkrankungen und schmerzhaften Ekzemen reicht die Palette der Möglichkeiten, die jeden Hundehalter veranlassen sollte, alles zu tun, das Fell ihres Lieblings in Ordnung zu halten. Wer sich aus verschiedenen Gründen einige Zeit nicht um sein Tier kümmern kann (Urlaub, Krankheit, etc.) sollte also die Pflege an verlässliche Personen abtreten und diese auch bezüglich Gewohnheiten, verwendeter Pflegemittel und so weiter genau instruieren.

Den Hund an die Fellpflege gewöhnen

Es gibt durchaus Hunde, die bereits Reißaus nehmen, wenn Herrchen oder Frauchen nur eine Bürste, einen Kamm oder eine Sprayflasche in die Hand nehmen – beziehungsweise, wenn der Weg zur Badewanne oder Dusche eindeutig zeigt, jetzt wird gebadet. Hier ist Erziehung gefragt, aber natürlich auch gefühlvolles Verhalten, kombiniert mit einer großen Portion Lob. Welpen müssen auf spielerische Weise an die Fellpflege herangeführt werden, je länger das Fell eines erwachsenen Hundes einmal wird, umso wichtiger ist diese Prozedur im täglichen Alltag. Ausgefallene Haare, Staub und Schmutz müssen aber auch bei kurzhaarigen Hunden immer wieder entfernt werden, weswegen unabhängig von der Rasse oder Mischung die Fellpflege so zur täglichen oder zumindest regelmäßigen Gewohnheit antrainiert werden muss, wie das Gassigehen, das Fressen und so weiter.

Am besten verwendet man speziell für Hunde hergestellte Bürsten und Kämme – und beginnt das Training mit Wohlfühl-Momenten. Welpen haben meist noch kurzes Fell, sodass das tägliche Bürsten ohne Schmerzen stattfinden kann. Das Werkzeug, mit dem Schmerzen, zum Beispiel beim Ausreißen von Filzen, zugefügt werden, wird niemals Freund des Hundes, sondern bleibt ab jenem Moment immer der Feind in der Hand des Halters. Gewaltsames Duschen, womöglich noch mit Festhalten in einer für den Hund voll Panik und Fluchtgedanken verbundenen Situation, wird ein Leben lang in Erinnerung bleiben – problemloses Baden wird es bei dieser Hund-Halter Beziehung niemals wieder geben. Sanftes Gewöhnen, verbunden mit Lob und Belohnung führt Schritt für Schritt zur Akzeptanz beim Hund und damit zur stressfreien Erledigung für den Halter.

Auch mit Hilfsmitteln zum Sprühen oder Shampoos muss eine Gewöhnung erfolgen. Kaum Unterschiede sind zwischen Hunden und Kindern festzustellen, denen Shampoo oder Seife in die Augen kommt. Dies ist ein negatives Erlebnis, das weitreichende Konsequenzen haben kann. Das hundetaugliche Conditioner Spray muss also erst einmal beschnuppert, dann vorsichtig und ohne Erschrecken wegen der Feuchtigkeit oder des Geräusches beim Sprühen aufgetragen werden. Wenn dann die Filze noch vorsichtig und mit Belohnung durch liebe Worte und Leckerlis gelöst werden, wird der Hund diese Prozedur deutlich schöner finden und das nächste Mal sogar freiwillig kommen.

Problemfälle in der Fellpflege

Nicht immer kann man es verhindern, dass Fellprobleme auftreten, die alleine schlecht oder gar nicht zu lösen sind. Es geht gerade noch, nach einem Ausflug in die mit frischer Gülle getränkte Wiese, den Geruch durch intensives und wohl meist mehrfaches Baden wieder zu entfernen. Dabei muss man aber berücksichtigen, dass die Hundehaut empfindlich ist, austrocknen kann und deswegen eine nachträgliche Versorgung mit geeigneten Haut- und Haarpflege Produkten unerlässlich ist. Haben sich durch Milben oder andere Parasiten bereits deutliche Haut- und Fellveränderungen manifestiert, ist der sofortige Weg zum Tierarzt angezeigt. Bei vielen Problemen helfen vor allem bei langhaarigen Rassen auch kompetente Tier-Friseure. Eine wichtige Überlegung vor der Anschaffung eines Hundes (zum Beispiel aber auch einer Rassekatze mit langem Fell, etwa einer Norwegischen Waldkatze) ist es aber in jedem Fall, ob man als Tierbesitzer die rassebedingte Zeit und Muße zur vielleicht sehr aufwändigen und regelmäßigen Fellpflege aufbringen kann und will oder ein anderes, „pflegeleichteres“ Tier ins Haus holt.

Über den Autor

Kai Nagel – Geschäftsführer bei R.Bubeck & Sohn

Kai Nagel ist Geschäftsführer der ältesten Hundefutter-Manufaktur der Welt, Bubeck, die seit 1893 besteht. Geboren in eine Familie mit einer tiefen Verwurzelung in der Landwirtschaft und der Tierernährung, bringt Kai über 50 Jahre Erfahrung und ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse von Hunden mit. Seit die Familie Nagel die traditionsreiche Firma 1982 übernommen hat, setzt Kai die Vision fort, hochwertige Hundefutterprodukte zu entwickeln, die Gesundheit und Wohlbefinden von Hunden fördern. Mit seiner Leidenschaft für die Tierernährung und seinem umfangreichen Wissen teilt Kai in seinen Blogartikeln wertvolle Tipps und Einblicke, um Hundehaltern zu helfen, die bestmögliche Ernährung für ihre Vierbeiner zu finden. Bubeck füttert die Hunde!

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