Fleisch im Hundefutter – kein Thema bewegt die Gemüter mehr, und das nicht erst seit gestern. Gerade in den letzten Jahren haben wir eine regelrechte Flut von neuen Marken im Hundefuttermarkt gesehen, die mit großen Versprechen aufwarten. Viele dieser Marken wurden von Werbeagenturen aufgebaut, die genau wissen, wie man mit den Ängsten und Unwissenheiten der Konsumenten spielt. Ein besonders beliebtes Verkaufsargument: „Wir verwenden kein Kategorie 3 Fleisch.“ Klingt auf den ersten Blick nobel und hochwertig, aber lassen Sie uns die Fakten etwas genauer unter die Lupe nehmen.
Was bedeutet Kategorie 3 Fleisch wirklich?
Laut der EU-Verordnung Nr. 1069/2009 werden tierische Nebenprodukte in drei Kategorien eingeteilt. Die Kategorie 3 umfasst Fleisch, das aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Fleischtheke landet. Was oft übersehen wird: Sobald Fleisch in der Heimtierfutterproduktion verwendet wird, wird es automatisch zu Kategorie 3 Fleisch, selbst wenn es vorher für den menschlichen Verzehr freigegeben war. Dies ist ein Schutzmechanismus des Gesetzgebers, der sicherstellt, dass Fleisch, das einmal Kategorie 3 ist, nicht wieder in in der Fleischtheke landet.
Zoll- und Steuerhintergrund von Kategorie 3 Fleisch
Wissenswert ist, dass die Einstufung von Fleisch als Kategorie 3 auch im Bereich der Zölle und Steuern eine Rolle spielt. Da Kategorie 3 Material als „minderwertig“ eingestuft wird, unterliegt es oft niedrigeren Zolltarifen und Steuern als Fleisch, das für die Fleischtheke bestimmt ist. Dies führt in der Praxis manchmal dazu, dass Importeure versuchen, hochwertiges Fleisch als Kategorie 3 Material zu deklarieren, um die damit verbundenen Zölle und Steuern zu umgehen.
Nachdem das Fleisch importiert wurde, wird es dann manchmal wieder „umgelabelt“ oder anders verarbeitet, um es als hochwertigeres Produkt weiterzuverkaufen. Diese Praxis ist illegal und gilt als Zollbetrug sowie Steuerhinterziehung. Sie verzerrt den Wettbewerb, ist aber bei weitem nicht Gesundheitsschädlich, wie es von manchen Medien suggeriert wird. Für Hersteller wie Bubeck, die auf Transparenz und Ehrlichkeit setzen, ist es essenziell, dass die Deklaration der Fleischqualität immer den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Unser Ziel ist es, die bestmögliche Qualität zu liefern – ohne Tricksereien oder Etikettenschwindel
Die Mär von „Kein Kategorie 3 Fleisch“
Nun stellt sich die Frage: Was bedeutet es, wenn Hersteller stolz verkünden, sie würden „kein Kategorie 3 Fleisch“ verwenden? Ganz einfach: Es handelt sich um einen Mythos. Wer behauptet, in der Heimtiernahrung sei kein Kategorie 3 Fleisch, hat entweder die gesetzlichen Vorgaben nicht verstanden oder nutzt diese Wissenslücke der Konsumenten bewusst aus, um sich als vermeintlich hochwertiger darzustellen. Und wenn wir schon bei der Aufklärung sind: Ich habe schon Verkäufer von Tierfuttermarken erlebt, die behaupten, in der von ihnen beworbenen Marke werde nur Kategorie 1 Fleisch verwendet – alles andere käme nicht in die Tüte. Das zeigt klar, dass derjenige überhaupt nicht weiß, wovon er spricht, denn die Kategorisierung funktioniert genau andersherum. Kategorie 1 und 2 Fleisch dürfen überhaupt nicht in den Lebensmittelkreislauf, da sie hochgradig gesundheitsschädlich sind. Vor allem Kategorie 1 Material muss direkt verbrannt werden, da es ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Kategorie 2 darf immerhin noch in Biogasanlagen genutzt oder als Dünger verarbeitet werden, aber niemals darf es verfüttert oder vom Menschen konsumiert werden. Aus diesem Grund würde ich dann grundsätzlich die Finger von diesen Futtersorten lassen, denn wenn der Verkäufer schon die Grundlegende Kategoriesierung nicht kennt, was weiß er dann überhaupt. Er erzählt dann auch sicher, dass der Hund wie ein Wolf ernährt werden muss...
Kategorie 3 Fleisch in unserem Alltag
Interessanterweise kann uns Kategorie 3 Fleisch auch in vielen alltäglichen Produkten nach dem Gesetzt begegnen, die wir regelmäßig nutzen – und das vollkommen bedenkenlos. Gelatine in Gummibärchen, Kollagen in Nahrungsergänzungsmitteln oder in Medikamentenkapseln – all diese Produkte können auf tierischen Materialien der Kategorie 3 basieren. Wer also mit dem Finger auf die Heimtierfutterbranche zeigt, sollte bedenken, dass Kategorie 3 Material eine gängige und völlig sichere Ressource in der Lebensmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie ist. So ist es auch in vielen Seifen und Cremes enthalten, die wir uns täglich auf den Körper schmieren.
Ein weiterer oft missverstandener Begriff ist „Lebensmittelqualität“. Auch wenn es toll klingt, sagt diese Bezeichnung nicht immer etwas über die tatsächliche Qualität des Fleisches im Hundefutter aus. Es suggeriert lediglich, dass das Fleisch theoretisch für den menschlichen Verzehr geeignet wäre – aber wir haben oben schon gesehen, dass auch Kategorie 3 in unseren Gummibärchen ist, also ist Kategorie 3 ist auch für den menschlichen Verzehr gedacht, also auch dies ist "Lebensmittelqualität".
Die Veränderung der Fleischqualität im Laufe der Jahre
Um die heutige Diskussion um Fleisch in der Heimtiernahrung besser zu verstehen, darf man nicht vergessen, wie sich die Fleischverfügbarkeit und -qualität in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Früher, als die Schlachtzahlen niedriger waren, war hochwertiges Muskelfleisch und manche Nebenprodukte schlichtweg zu wertvoll, um es in der Heimtiernahrung zu verwenden. Herz, Leber, Nieren – all diese Produkte, die heute oft als Nebenprodukte gelten, wurden damals vom Menschen selbst konsumiert. Als Heimtiernahrungshersteller hatten wir schlichtweg keinen Zugang zu diesen Rohstoffen. Was bedeutete, dass man einfach weniger Fleisch im Hundefutter hatte.
Wenn mein Großvater wüsste, welche Fleischqualität wir heute bei Bubeck verarbeiten, würde er wahrscheinlich einen Schock bekommen. Das bedeutet nicht, dass wir damals minderwertiges oder gar schädliches Fleisch verwendet haben – auch damals waren strenge Vorschriften in Kraft. Es war schlichtweg nicht so viel Fleisch verfügbar, und der Anteil, den wir unseren Hunden geben konnten, war entsprechend geringer.
Massentierhaltung und die Verfügbarkeit von Fleisch
Mit dem Aufkommen der Massentierhaltung hat sich die Fleischverfügbarkeit dramatisch erhöht. Heute können wir uns den Luxus leisten, Muskelfleisch und hochwertige Proteine in der Heimtiernahrung zu verwenden. Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Einerseits können wir unsere Hunde heute viel besser mit hochwertigen Nährstoffen versorgen als früher. Andererseits müssen wir uns bewusst sein, dass ein großer Teil des in der Heimtiernahrung verwendeten Fleisches aus der Massentierhaltung stammt – und dass dies die Diskussion um die Nachhaltigkeit und ethische Aspekte der Tierhaltung befeuert.
Ein natürlicher Proteingehalt statt künstlicher Erhöhungen
Ein weiterer Aspekt, der bei Bubeck schon immer eine Rolle gespielt hat, ist der natürliche Proteingehalt im Futter. Viele neue Marken, insbesondere Startups, werben heute mit einem hohen Rohproteingehalt im Futter, um den Eindruck zu erwecken, dass das Futter besonders fleischreich sei. Aber ein hoher Rohproteingehalt ist nicht gleichbedeutend mit einer besseren Versorgung für den Hund. Tatsächlich braucht der Hund keine überhöhten Proteinmengen, um gesund zu sein – oft ist dies sogar kontraproduktiv.
Bei Bubeck setzen wir seit jeher auf einen natürlichen Proteingehalt, der genau das liefert, was der Hund braucht, ohne künstlich aufgebläht zu werden. Denn am Ende zählt nicht die Menge des Fleisches, sondern die Qualität und die richtige Zusammensetzung der Nährstoffe.
Falsche Behauptungen über Gülle im Futter
Eine besonders absurde Legende, die gelegentlich in Umlauf gebracht wird, behauptet, dass in Hundefutter sogar „Gülle“ verarbeitet wird. Diese Vorstellung, die in einem bekannten Buch verbreitet wurde, hat jedoch keinerlei Grundlage. Gülle fällt unter Kategorie 2 und darf unter keinen Umständen in der Heimtiernahrung verwendet werden. Solche Behauptungen entbehren jeder sachlichen Grundlage und zeugen von einem tiefen Unverständnis der geltenden Gesetzgebung.
Erfahrung und Qualität: Darauf kommt es an
Nach über 30 Jahren in der Hundefutterbranche habe ich eines gelernt: Wahre Qualität entsteht durch Erfahrung, Sorgfalt und den ständigen Willen, besser zu werden. Heute haben wir Zugang zu erstklassigen Proteinen und hochwertigen Zutaten, die es so früher nicht gab – und das liegt nicht etwa daran, dass diese Rohstoffe nicht verfügbar waren, sondern daran, dass der Markt einfach nicht bereit war, für Qualität zu zahlen.
Ein hochwertiges Hundefutter ist immer auch eine Frage der Investition. Wer sich für ein günstiges Produkt entscheidet, sollte nicht erwarten, dass die Rohstoffe dieselbe Qualität haben wie bei einem Hersteller, der auf Erfahrung und Transparenz setzt.
Bei Bubeck füttern wir seit über 130 Jahren Hunde. Wir produzieren alles selbst, vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Unsere Tradition und unser Wissen ermöglichen es uns, höchste Standards einzuhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Marken, die ihre Produktion outsourcen, haben wir die gesamte Kontrolle über den Herstellungsprozess. So stellen wir sicher, dass Ihr Hund nur das Beste bekommt – und das spiegelt sich nicht nur in der Qualität, sondern auch in der Zufriedenheit der Tiere wider.